Lao wanderte weiter durch die geheimnisvollen unterirdischen Gänge und sie folgte ihm verwirrt. Dann kamen sie in einen riesigen erleuchteten Raum, in dem viele schwarze Gnomlinge um ein großes blinkendes Monstrum herumliefen, das dampfte, ächzte und stöhnte.
Erschrocken blieb Nassia stehen, so etwas hatte sie niemals zuvor gesehen.
„Das ist eine Maschine", erklärte Lao, während er lächelnd zischelte. „Keine Angst, es ist kein Lebewesen."
Nassia staunte über das Ding – die Maschine.
„Sie reguliert Luft und Wasser", erläuterte Lao.
Sie sah ihn verständnislos an. Lao näherte sich dem seltsamen Blechhaufen und deutete auf verschiedene Teile an der Maschine. „Das sind Knöpfe und Schalter, Hebel und Schieber. Damit können wir Tunnel regulieren und sie durchpusten und durchfluten lassen. Diese runden Dinger mit Schriftbildern und Zahlen, sind Anzeigen, die uns helfen alles richtig zu machen. Wir haben eine andere Schrift als ihr. Leider können wir nicht mehr alle Schriftbilder entziffern, aber wir tun unser bestes nicht noch mehr zu vergessen."
Kopfschüttelnd stand Nassia vor der Maschine und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Lao zischelte erklärend: „Das ist unsere Art sich fortzubewegen. Nebenbei bemerkt – ziemlich schnell. Mit Luftdruck, aber manchmal auch Wasser, werden die Djodos über Schienen, oder Fahrrinnen, gedrückt."
Lao beobachtete Nassia und fuhr fort: „Früher waren wir einmal sehr begabt. Meine Vorfahren erfanden all diese Maschinen. Unsere Djodos oder auch Fahrbälle können uns überall hinbringen. Leider hat dein Vorfahr Tritatus unser Transportsystem für sich entdeckt. Er raubte unsere Königin, die seit Generationen an einem geheimen Ort gefangen gehalten wird und wir, ihre Kinder, sind die Sklaven deiner Familie. Wir müssen tun was deine Familie sagt, sonst sterben wir aus, weil nur die Königin Nachkommen bekommt. Heute wissen wir leider nur noch wie man einige von diesen Maschinen bedient und ein wenig wie man sie instand hält. Eigentlich sind unsere Ingenieure nur gute Hausmeister. Aber das ist nicht mehr zu ändern."
Das alles musste Nassia erst einmal verdauen.
Lao sah sie mit unergründlichen Augen an und berichtete: „Unser Tunnelsystem ist riesig. Wir könnten bis nach Fagadasien und zu den Elben nach Iluniario reisen."
Ungläubig schaute Nassia ihn an. Das war doch unmöglich? Dann verliefen die Gänge unter dem Ozean.
„Wir leben hier schon lange", erklärte Lao weiter. „Wir waren schon vor den Katas hier, aber erst sie haben die Tunnel für Menschen nutzbar gemacht."
Lao seufzte und erläuterte: „Seit langer Zeit benutzt deine Familie uns für den Transport. Niemand weiß davon, weil in ein Djodo immer ein Sonnengucker und ein Gnomling passen und die Gnomlinge verhindern, dass die Sonnengucker überhaupt etwas mitbekommen. Alle müssen immer ins Dunkel gehen und sie denken, dass die Herrscher sie durch Magie bewegt. Eure Pferde reisen auch so, aber für sie gibt es etwas größere Fahrbälle."
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Traumseher - 1. Teil der Traumtrilogie (1/3)
FantasyDie Geschichte beginnt mit einem Traum. Der Traumseher Josuan begibt sich gemeinsam mit magischen Gefährten auf eine Reise, um die Welt zu verändern. Er folgt dem Ruf des Traumpriesters, der ihn in eine ungewisse Zukunft führt.