Kapitel 2

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Samara Madison
by MusicalGirl200

„Nein! Und es wird auch bei nein bleiben!", brüllte ich fast schon aufgebracht. Wütend und missbilligend sahen mich meine Eltern an. War ja klar, dass sie das nicht verstehen konnten. Für sie war es nur wichtig, dass man das tat, was einem vorgekaut wurde.

Ich hatte keine Lust auf dieses es ist nun mal Schicksal, dass Hexen sich einen Dämon unterwerfen. Ich wollte das nicht. Ich wollte frei bestimmen, mit wem ich zusammen war und mit wem nicht. Und meistens endete es bei den Dämonen auch damit, dass du ihre Sexsklavin warst und ich hasste es auch herum kommandiert zu werden.

Verärgert wand ich den Blick von meinen Eltern ab. „Samara, du wirst dir jetzt sofort etwas hübsches anziehen und in den Club gehen und deine Pflicht als Hexe erfüllen, oder dein Studium ist Geschichte. Hast du mich verstanden? Du wirst nicht wollen, dass ich ungemütlich werde", drohte mir Vater.

Wütend funkelte ich ihn an und sprang vom Sessel im Wohnzimmer auf. Das war so typisch. Mutter und er liebten sich nicht einmal. Sie waren nur zusammen, weil es sich nun mal so gehörte. Wie konnte man so etwas gut finden?! Und die Erpressung mit meinem Studium war unfair.

Sie wussten, dass ich das Geld brauchte. Mein Nebenjob als Kellnerin warf nicht genug ab. Gerade ein Einzimmerapartment konnte ich gerade so bezahlen und gerade fühlte es sich hier verdammt eng an mit meinen Eltern. Ihre Kontrollbesuche gingen mir gegen den Strich.

„Das ist so ätzend! Aber ist ja gut, ich mach ja schon", gab ich mich nun geschlagen, weil ich mein Studium weitermachen wollte. Es bedeutete mir alles Journalismus zu studieren. Also suchte ich ein lila Kleid aus meinem Schrank und passende Pumps dazu. Mein langes, schwarzes Haar band ich zusammen und schminkte mich etwas.

Dann kam ich wieder zu meinen Eltern, die nun deutlich zufriedener wirkten. „Zufrieden?" Mum nickte. „So wirst du bestimmt vielen Dämonen gefallen", sagte sie begeistert und ich verdrehte die Augen. Ja klar. Dann musste ich mich tatsächlich auch noch wie ein kleines Kind von Dad fahren lassen.

Meine Eltern wollten unbedingt sicher gehen, dass ich nicht abhaute. Ja, der Gedanke war mir in der Tat gekommen. Ich stieg am Club schnellen Schrittes aus und verschwand ins Innere, wo es durch eine geheime Tür in den eigentlich Club für Dämonen und Hexen ging.

Na und, dann war ich nun hier. Aber das hieß noch lange nicht, dass ich einen Dämon an mich ran lassen würde. Oh nein, sie würden gleich merken, dass ich mit allem was ich hatte mich dagegen sträuben würde mich zu unterwerfen. Ich war eine starke und unabhängige Frau und würde nichts tun, was ich nicht wollte.

Sofort spürte ich, wie ich einige Blicke auf mich zog, aber das ignorierte ich gekonnt und lief auf direkten Weg zur Bar. Ein Drink wäre jetzt nicht schlecht. Und dann merkte ich, wie sich mir jemand näherte. Ich hatte erst gar nicht vor mich umzudrehen.

Doch dann ging ein Typ zögerlich an die Bar und setzte sich neben mich. Doch ich war darüber nicht erfreut, auch wenn er gut aussah. Das war mir egal. Ich würde meine Einstellung zu all dem niemals ändern.

"Hey, tut mir leid wenn ich dich störe, aber meine Freunde bestanden darauf, dass ich dich anspreche. Es wäre schrecklich nett wenn wir was zusammen trinken würden und dann gehen wir wieder unsere Wege. Was sagst du?", schlug er mir vor und schien zu hoffen, dass ich ihn nicht im Stich ließ.

Verwundert zog ich eine Braue nach oben. Wenn er nichts von mir wollte, warum ließ er mich dann nicht einfach in Ruhe? „Wenn es denn sein muss. Aber damit eins klar ist. Ich bin an keiner Bindung interessiert und habe nur zugestimmt, weil ich dringend ganz viele Drinks brauche.

Ich hasse diesen verdammten Bindungsschwachsinn. Ich bin doch kein Objekt, das man besitzt. Ich kann für mich selbst sprechen", machte ich ihm gleich eindeutig klar.

Überrascht sah dieser Dämon mich an und war erstaunt. Er winkte eine Kellnerin zu uns und wir bestellten zwei Drinks.

"Das trifft sich gut, ich bin auch an so einer Bindung nicht interessiert. Mein Name ist übrigens Kion. Darf ich fragen wieso du dann hier bist? Die meisten alleinstehenden Hexen hier sind auf der Suche nach einem Dämon der ihnen Schutz und Vergnügen bietet. Du musst natürlich darauf nicht antworten, wenn du nicht willst", erkundigte er sich bei mir und war neugierig.

Ich stieß die Luft aus. „Ich bin Samara. Und ich bin hier, weil mich meine Eltern dazu zwingen, sonst ist mein Studium beendet. Ich brauche keinen Schutz und kann selbst auf mich aufpassen. Und ich bin keine Sklavin.

Aber meine Eltern sehen das natürlich ganz anders. Ich soll gefälligst meine Pflicht erfüllen. Und wenn ich nicht bald einen Dämon an meiner Seite habe, werden sie sich darum kümmern", erzählte ich ihm ehrlich.

Aber was mich wunderte war, dass er auch keine Bindung wollte. Wieso? Was war sein Grund? „Aber wieso willst du keine Bindung? Das ist gar nicht typisch für einen Dämon?", entgegnete ich interessiert.

Kion nahm einen großen Schluck seines Drinks und musterte mich. „Du bist auch eine untypische Hexe", entgegnete er mir und ich sah ihn mit großen Augen an und er lachte leicht über meine Reaktion.

"Nun ja, ich...", begann Kion und musterte mich nochmal genau. Dann schien ihm eine Idee zu kommen.

"Das mit deinen Eltern tut mir leid, dass sie dich zu etwas zwingen wollen. Ich hätte vielleicht eine Idee für eine Lösung dieses Problems", erklärte er mir und ich sah ihn wieder mit großen Augen an. Er rutschte näher zu mir hin, damit niemand anderes als ich seine folgenden Worte hören konnte.

"Ich stehe auf Männer", flüsterte er mir ins Ohr und löste sich wieder von mir. "Niemand weiß darüber bescheid und so sollte es auch bleiben. Wir könnten uns zusammen tun. Deine Eltern wären zufrieden und meine Freunde würden mich auch in Ruhe lassen. Eine Win-Win Lösung. Naja, vor anderen müssten wir so tun als ob, aber das wäre nur Schein", erklärte er mir und wartete gespannt was ich dazu sagen würde.

Mir blieb der Mund offen stehen. Aber nicht wegen der Tatsache, dass Kion auf Männer stand, sondern wegen seines Vorschlags. Das er Männer liebte, war mir egal. So oberflächlich war ich nicht. Aber diese Idee war doch verrückt, oder?

„Ich weiß nicht. Würde das denn nicht auffallen?", sagte ich nachdenklich. Ich kannte Kion immerhin gar nicht. Aber dann würden mich meine Eltern wirklich in Ruhe lassen. „Ich denke darüber nach Kion. Aber dein Geheimnis ist bei mir sicher", entgegnete ich schließlich und wir stießen an.

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt