Kapitel 36

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Samara Madison
by MusicalGirl200

Da ich heute nur vormittags Vorlesungen hatte, konnte ich ab Mittag wieder bei Chicago Secrets arbeiten. Ich liebte meinen Nebenjob als Lektorin dort und mit Hannah und Patrick verstand ich mich richtig gut. Patrick war auch echt süß. Aber Colin, naja was sollte ich sagen, er war seltsam.

Er sah mich nie an, sprach eigentlich nie mit mir und zum Teil kam es mir so vor, als würde er von mir weglaufen und als er an meinem ersten Tag am Mittag nicht hatte mitwollen, wurde ich das Gefühl nicht los, dass es wegen mir gewesen war.

Ich hatte schon überlegt ihn anzusprechen, aber ich wollte mich nicht gleich unbeliebt machen. Also wollte ich erstmal abwarten. Vielleicht kam er ja noch aus sich heraus. Dann kam Patrick zu mir und gab mir etwas, wo Colin mir helfen sollte.

Also stand ich auf und ging zu dem Grafikdesigner. Ich sollte ihm assistieren für eine perfekte Grafik für einen Bericht, der gedruckt werden sollte. „Hey Colin, Patrick hat mir das gegeben und meinte, wir sollten dabei zusammenarbeiten", sagte ich zu Colin und lächelte sanft.

"Na schön. Wenn es der Chef sagt", meinte er ohne Begeisterung und ohne mich anzublicken und nahm sich die Papiere des Auftrags vor, um es sich anzusehen. Es sollte eine ganze Seite gestaltet werden über eine neue Gallerie.

Mir blieb der Mund offen stehen, wie unhöflich Colin zu mir war und auch Hannahs Augen wurden groß. Was hatte er bitte für ein Problem mit mir? Ich war immer freundlich, arbeitete zuverlässig und ging mit jedem respektvoll um. Aber so konnte es nicht weitergehen.

„Ich bin kurz weg", meinte dann Hannah und ließ uns auch noch alleine. Aber mir reichte es jetzt. Also setzte ich mich neben Colin und sah ihn ernst an. „Kannst du mir verraten, was du für ein Problem mit mir hast? Ich habe dir nichts getan und bin immer freundlich. Wieso bist du so unhöflich zu mir und lässt mich so deutlich spüren, dass ich hier nicht willkommen bin?", fragte ich ihn direkt.

"Das hat nichts mit dir persönlich zu tun. Glaub mir es ist besser so", antworte er mir so knapp wie möglich. „Lass uns einfach unseren Auftrag machen und gut ist", ergänzte er.

Wusste Colin denn nicht, dass es weh tat, wie er zu mir war? Er sagte, es war nicht persönlich, aber doch fühlte es sich so an. Und ich hasste solche Aussagen und ich war nicht der Typ, der locker ließ, sonst wäre ich keine Journalistin.

„Wieso glaube ich dir das nicht? Natürlich hat es persönlich was mit mir zu tun. Dabei kennst du mich doch gar nicht", entgegnete ich gekränkt und wollte es auch gar nicht verstecken. Dann kam plötzlich Patrick aus seinem Büro. Hoffentlich hatte er nichts gehört. Colin sollte trotz allem nicht wegen mir gefeuert werden, oder sonst was.

Patrick sah uns prüfend an. „Gibt es ein Problem?", fragte unser Chef. „Nein, von meiner Seite her nicht", erklärte Colin mit fester Stimme.

Patrick sah weiter mich an und wartete auf meine Antwort. „Nein, alles gut. Wir haben nur ein bisschen diskutiert. Du kennst mich ja, darin bin ich gut", meinte ich und lächelte leicht. Patrick nickte und ging dann weiter zu einem Termin.

Kaum war er weg erstarb mein Lächeln und ich erhob mich vom Stuhl. „Na dann. Ich schreib dir ein paar Notizen auf und dann lass ich dich arbeiten. Dann hast du deine Ruhe von mir", meinte ich dann und ging zurück zu meinem Platz.

Ich sah wie Colin die Zähne etwas zusammen biss, als ich zu meinem Schreibtisch rüber ging. Und sah er mir nach? Nein, bestimmt nicht. Immerhin hasste er mich, warum auch immer das so war.

Ich verstand Colin einfach nicht. Ich tat ihm doch nichts. Er musste mich ja nicht mögen, aber er könnte wenigstens höflich mit mir umgehen. Schnell schrieb ich einige wichtigen Sachen zusammen und ging dann nur zu Colin um ihn den Zettel zu geben.

„Hier steht alles wichtige drauf. Dann nerve ich dich mal lieber nicht länger", meinte ich knapp und versteckte mich wieder hinter meinen Schreibtisch und lullte kurz zu Colin, ehe ich schnell wieder auf meinen Computer starrte.

Später wurde ich wie immer von Kion abgeholt. Allerdings war meine Laune wegen Colin immer noch im Keller. „Hey Kion", begrüßte ich meinen besten Freund sofort. Ich sah Kion an, dass er wusste, was Sache war. „Wieder Colin?", fragte er mich gleich und ich nickte knapp. Er seufzte etwas leise aus.

"Ich bin sicher das wird schon noch. Vielleicht kannst du ja mit deinem Chef reden, damit du in ein anderes Büro kommst. Aber ich habe gute Neuigkeiten. Wir grillen heute Abend und Markus will uns Bonnie vorstellen", erzählte Kion mir. Eindeutig wollte er mich ablenken.

Ich sah Kion überrascht an. Ich wusste von Kions Erzählungen, dass Bonnie die Frau war, die von Gargoyles angegriffen worden war. „Ich will aber nicht so sein, dass er meinetwegen Ärger gibt und das andere Büro würde nicht klappen. Wir gehören ja alle zu Patricks Team.

Aber jetzt was anderes. Du kannst grillen?", sagte ich und Kion lachte leicht über meine Frage. „Was sollen wir vor den beiden wegen unserer Bindung machen?", fragte ich dann meinen besten Freund auch etwas besorgt.

"Natürlich kann ich grillen. Ein jeder Mann sollte das können", scherzte Kion ein wenig. Aber dann wurde er etwas ernster.

"Ich würde an deiner Stelle gar nicht darüber nachdenken. Wir sind Freunde und haben uns aneinander gebunden. Ich passe auf dich auf. Wir verhalten uns wie immer und alles andere geht niemanden etwas an. Niemand sagt, dass wenn man aneinander gebunden ist, miteinander Sex haben muss", erklärte er mir.

Kion fand immer die richtigen Worte. Er war wirklich wie ein großer Bruder und deshalb bekam er einen Kuss auf die Wange. „Du bist mehr wie ein Freund Kion. Du bist wie ein großer Bruder für mich und ich habe dich wirklich lieb", sagte ich ehrlich zu ihm und freute mich auf das Grillen. Freunde zu finden, war nichts Schlechtes.

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt