Kapitel 56

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Samara Madison
by MusicalGirl200

Das Date mit Patrick war wirklich wunderschön gewesen, auch wenn es anders geendet hatte als gedacht. Allerdings hatte sich seit diesem Zusammentreffen mit Colin etwas verändert. Er war nun tatsächlich freundlicher zu mir. Er grüßte mich, sagte tschüss und lächelte sogar leicht. Das war doch ein Anfang.

Ich war auf jeden Fall froh, dass wir offensichtlich jetzt etwas normaler miteinander umgehen konnten, auch wenn es überraschend kam. Ich hatte bei Chicago Secrets gerade einen langen Text Korrektur gelesen, als Hannah zu mir meinte, ich solle für sie bitte die Post am Empfang unten abholen, weil sie dringend zu einem Termin musste.

Da sagte ich natürlich nicht nein. Ich half, wo ich konnte. Also band ich mein Haar zusammen und ging zum Aufzug. Kaum war ich eingestiegen, sah ich das Colin angelaufen kam und hielt ihm noch schnell den Aufzug auf.

Er lächelte mich dankend an und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Doch plötzlich rumpelte es und er blieb stehen. Was war denn jetzt? „Was ist das?", fragte ich Colin irritiert und drückte auf den Tür öffnen Knopf.

Es tat sich nichts und irritiert zog Colin seine Brauen zusammen. "Drück den Notfallknopf. Wir sind stecken geblieben", wies Colin mich ruhig an.

Doch auch beim Notfallknopf tat sich nichts.
"Vermutlich ist der Strom ausgefallen. Aber für solche Fälle gibt es einen Generator, es dürfte also nicht lange dauern", erklärte er mir. Bestimmt sah er wie sich Panik in meinem Gesicht breit machte. Er holte sein Handy raus, aber leider hatte er hier drin keinen Empfang.

Wie lange würden wir hier feststecken? Und alles wirkte plötzlich so eng hier und ich begann etwas hektisch zu atmen. Ich dachte nicht, dass ich ein Problem mit engen Räumen hatte. Allerdings hatte ich so ein Problem noch nie.

Schweißperlen standen auf meiner Stirn und ich sah Colin verzweifelt an. „Aber... aber wissen sie überhaupt, dass wir hier sind?"

Colin sah mich etwas überrascht an. Wieso denn das? Ich wünschte, ich könnte meine Magie einsetzen, um Kion zu rufen, aber das ging nicht wegen Colin. Immerhin war er ein Mensch. Dann seufzte er leise aus.

"Sobald der Strom wieder läuft geht der Fahrstuhl wieder. Alles ist gut, Samara", versuchte er mich zu beruhigen. Das rechnete ich ihm wirklich hoch an. Aber ich konnte nichts für die Panikattacke, die sich einen Weg nach oben bahnte.

"Wie lief denn eigentlich das Date mit Patrick? Das war doch ein Date neulich, oder? Ich hab euch tanzen gesehen", fing er dann an. Wollte er mich ablenken? Und klang das gerade so, als wäre er nicht begeistert?

Ich sah Colin irritiert an, als er von dem Date mit Patrick begann. „Äh ja, wir hatten ein Date und es war ein schöner Abend. Mal sehen, wohin das alles führt. Ich will es langsam angehen", antwortete ich ihm ehrlich und er nickte.

Dann knackste der Aufzug leicht und wackelte. Vor Schreck quiekten ich leicht auf und klammerte mich ganz unbewusst an Colins Arm. Er musste mich bestimmt für eine Idiotin halten, dass ich Angst hatte. Schnell nahm ich meine Hände wieder weg.

„Sorry, ich habe mich einfach erschreckt", entschuldigte ich mich und senkte beschämt meinen Kopf, wobei ich mir eine schwarze Strähne aus dem Gesicht schob.

Colin sah mich mit großen Augen an. Er hatte schöne Augen. „Schon in Ordnung. Wirklich", entgegnete er mir, aber dann gab es einen weiteren Ruck und das Licht ging aus. Ich suchte wieder seinen Schutz. Aber dann packte Colin mich plötzlich, um mich gegen die Wand zu drücken und presste seine Lippen auf meine.

Was passierte hier gerade? Colin küsste mich? Und wie er mich küsste, einfach wow. So war ich noch nie geküsst worden und ich konnte nicht anders als es zu erwidern. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und ließ es zu, dass er seinen muskulösen Körper fest an mich drückte.

Unsere Küsse wurden immer stürmischer und ich erkannte mich gar nicht mehr wieder. Wir keuchten einander in die Münder und dann ging plötzlich das Licht wieder an. Der Aufzug setzte sich wieder in Bewegung und wir fuhren auseinander.

Ich musste erstmal wieder zu Atem kommen. Ich war sprachlos und das war ich selten. Immer noch konnte ich seine weichen Lippen spüren, die mich bestimmend geküsst hatten.

Colin fuhr sich etwas durch sein Haar und er schien auch nicht zu wissen, was er jetzt tun, oder sagen sollte. Er wirkte genauso verwirrt wie ich. Und dieses Verlangen, was wir dabei beide verspürt hatten, war unglaublich gewesen.

Dann gingen die Türen auf. Wir verließen den Fahrstuhl und wir waren beide immer noch völlig neben uns.

Wir blieben kurz stehen und sahen uns verlegen an, wobei Colin seine Hände in die Hosentasche steckte. „Äh, ich ähm also bin froh, dass das naja so gut ausgegangen ist. Ich ähm ja, ich hole mal für Hannah die Post, bis gleich", sagte ich wie eine Idiotin zu ihm und ging.

Samara, was soll das? Du bist eine erwachsene Frau!

Was tat ich hier? Erst seit ein paar Tagen hatten sich das Verhältnis zwischen Colin und mir gebessert und jetzt küsste er mich? Wieso? Aber es war unglaublich gewesen. Aber dann gab es da auch noch Patrick. Er war ein wundervoller Mann und ich mochte ihn auch so gerne.

Ich war so sehr verwirrt. Was sollte ich jetzt tun? Ich glaube, ich war gerade dabei mich in beide zu verlieben und das war gar nicht gut.

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt