Kapitel 72

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Leana Cohan
By LuanaWhite

Nach meiner letzten Vorlesung ging ich aus dem Hauptgebäude der Uni. Ich wollte unbedingt eine Zigarette rauchen. Eigentlich wollte ich es mir abgewöhnen, aber schaffte es irgendwie nicht. Doch mein Feuerzeug schien auch der Meinung zu sein dass ich aufhören sollte, denn es funktionierte nicht. Oh man.

Ich sah mich etwas um. Ein paar andere Studenten waren auch hier, aber keiner sah zu mir. Deswegen setzte ich kurz meine Magie ein und ließ an meinen Zeigefinger eine kleine Flamme entstehen um meine Zigarette zu entzünden. Es tat gut, als ich einen kräftigen Zug nahm, doch dann erblickte ich Ethan. Er kam breit grinsend auf mich zugelaufen.

"Das war aber unvorsichtig von dir. Ich habe deine Magie gesehen." erklärte er mir gut gelaunt und holte ebenfalls eine Zigarette aus seiner Jacke und zündete sie an. "Na? Bist du bereit für unseren Drink?" erkundigte er sich lässig. Wie süß.

Ich grinste Ethan an als er sich ebenfalls eine anrauchte und zuckte unschuldig mit den Schultern. "Nur weil du auf mich geachtet hast und weißt dass ich eine Hexe bin. Unwissende Menschen achten auf sowas nicht oder denken es wäre eine optische Täuschung." erklärte ich dem Dämon und nickte dann auf seine Frage.

"Klar. Ich stehe immerhin zu meinen Wort. Also, wohin entführt mich der Casanova?" fragte ich frech. Mir gefiel Ethan's Denkweise und vielleicht könnte hieraus wirklich eine interessante Freundschaft werden.

Ethan's Grinsen wurde noch breiter. "Also den Spitznamen Casanova kannst du gerne lassen. Das gefällt mir. Ich kenne da eine coole Bar, wo wir es ganz entspannt haben." erklärte er mir und zog kräftig an seiner Zigarette. "Wir können mit meinem treuen Bike dorthin. Ich hoffe, du magst Motorräder?" erkundigte er sich ich neugierig.

Ich musste etwas lachen und zog auch nochmal an meiner Zigarette und machte sie dann aus. Ethan zog etwas irritiert seine Braue nach oben und ich deutete auf das andere Motorrad, welches am Parkplatz stand.

"Ich würde sagen ich fahr einfach hinter dir her. Dann brauchst du mich auch nicht nach Hause fahren." zwinkerte ich ihm zu und ging schon mal los zu den Maschinen.

Ethan schien es kurz die Sprache zu verschlagen und staunte nicht schlecht als er mein Motorrad sah. Dann kratzte er sich etwas am Kopf und machte auch seine Zigarette aus. "Cooles Bike. Echt schade, ich hätte dich gerne nach Hause gefahren. Dich hinter mir auf dem Bike, deine Arme um meinen Körper geschlungen, hätte was gehabt." erklärte er mir mit einem Schmollmund und ging auf sein Motorrad zu.

"Das kannst du dir fürs Date aufheben, Casanova, vorausgesetzt es läuft gut." antwortete ich ihm lachend und setzte mir meinen Helm auf ehe ich mich auf mein Bike schwang und den Motor startete. Ethan sagte noch irgendwas, was ich aber nicht mehr wegen der Lautstärke verstand und er setzte sich ebenfalls auf sein Motorrad.

Ich wartete bis er vom Parkplatz der Uni fuhr und fuhr ihm dann wie abgemacht hinterher. Nach einer Weile kamen wir dann bei einer Bar an, wo auch viele andere Motorräder standen. Doch kaum gingen wir hinein, vibrierte mein Handy. Ich verdrehte die Augen als ich den Namen meiner Tante las. Die sollte mich ja in Frieden lassen. Ja, vorübergehend wohnte ich bei ihr und ihren Mann, aber nur solange bis ein Zimmer im Studentenwohnheim frei wurde.

Wir setzten uns an einen Tisch und bestellte uns eine Runde. "So, dann erzähl mal was von dir, Rebellin. Du bist irgendwie untypisch für eine Hexe, aber das meine ich im positiven Sinn. Auch Samara, deine Cousine, richtig? Sie wirkt auch anders. Wie kommt das?

Für die meisten Hexen ist immer nur eine Bindung wichtig und sonst nichts." fragte Ethan mich interessiert und schien neugierig zu sein.

Ich stieß etwas die Luft aus und lehnte mich im Stuhl zurück. Er wollte gleich alles wissen? Okay, warum nicht. Ich holte mir wieder eine Zigarette raus und Ethan holte sein Feuerzeug und reichte mir die Flamme. Ich nahm einen kräftigen Zug und begann dann zu erzählen.

"Mir sind andere Hexen egal, oder dieses ganze Bindungszeug. Ich will mein Leben genießen und tun worauf ich Lust habe. Auch wenn Hexen körperlich schwach sind, sind wir dennoch mit unserer Magie deutlich im Vorteil und auch fähig uns zu wehren, wenn man die richtigen Zauber kennt.

Aber Gargoyles sind nicht die einzige Gefahr auf dieser Welt. Samara und ich wollen unser Leben in unsere eigene Hand nehmen und es nicht in die Hände eines Dämons legen." erklärte ich Ethan und nahm einen weiteren, kräftigen Zug. Dahinter steckte noch viel mehr, aber noch war ich unschlüssig ob ich dem Dämon vor mir alles erzählen sollte.

Ethan betrachtete mich etwas. Ich hoffte ihm war klar dass mir das durchaus auffiel. Er schnappte sich ebenfalls eine Zigarette und zündete sie an. "Da scheinen wir wohl gleicher Ansicht zu sein. Ich halte auch nichts von diesen Bindungen. Nur mein spießiger Bruder ist dahinter. Er nannte es immer eine Pflicht, die wir erfüllen müssen.

Aber ich sehe es als Schwachsinn an, genau wie Theo. Deshalb haben wir auch die Welt bereist. Naja, bis jetzt." erzählte er mir ehrlich.

Ich grinste Ethan etwas an. Ich hatte mir schon gedacht dass eine Bindung auch nicht sein Fall war, aber auch wenn wir scheinbar viel gemeinsam hatten, war ich noch ein wenig unsicher was ihn betraf, auch wenn wir scheinbar auf einer Wellenlänge waren.

"Das kann ich verstehen. Meine Tante und mein Onkel haben auch so einen Tick was dies betrifft. Sie haben mich quasi aufgezogen, zusammen mit Samara. Aber... Sagen wir es so, wir sind nicht immer einer Ansicht.

Und wieso seit du und Theo jetzt nicht mehr auf Reisen? Lass mich raten, dein Bruder hat irgendwas damit zu tun, richtig?" fragte ich neugierig und nahm einen Schluck meines Drinks, als diese serviert wurden.

"Ja, naja. Sagen wir es mal so wir sind auch oft nicht einer Meinung und dann gab es noch andere Differenzen. Naja, egal. Aber hey, ein Gutes hatte das College. Wir haben uns kennengelernt. Lass uns darauf anstoßen, dass wir unser Leben genießen." meinte Ethan und grinste wieder als er seinen Drink erhob.

Ich erwiderte Ethan's Geste und ließen unsere Gläser aneinander klirren. Wir unterhielten uns noch eine Weile weiter und aus einem Drink wurden mehrere. Leider vertrug ich nicht sonderlich viel und war dann relativ schnell betrunken.

Dies führte dazu dass ich nicht mehr selbst nach Hause fahren konnte und so wurde der Wunsch des Dämons wahr und er durfte mich zum Haus meiner Tante und meines Onkels fahren.

Ethan gab wirklich gut auf mich acht und half mir vor meinen zu Hause vom Motorrad hinunter. "So, ich würde mal sagen der Abend mit mir war doch ganz ok, oder? Meine Nummer hast du falls was ist und ansonsten sehen wir uns morgen im College, Rebellin." meinte er und hob meine Hand an, um mir einen Kuss auf den Handrücken zu geben.

Ethan war ja wirklich total süß und so charmant. Ein richtiger Casanova eben. Während des gesamten Abend hatte ich schon daran gedacht ihn zu küssen, aber ich wollte nicht dass er dachte er hätte ein leichtes Spiel bei mir. Doch jetzt schien der Alkohol das wohl zu übernehmen.

"Ach scheiß drauf." sagte ich und zog Ethan's Gesicht zu meinen und drückte meine Lippen auf seine. Doch plötzlich wurde die Haustür aufgerissen.

"Leana Cohan, hast du eine Ahnung wie spät es ist?" hörte ich eine strenge, mir bekannte Stimme. Okay, jetzt war der Abend wohl eindeutig zu Ende.

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt