Kapitel 61

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Candice Beer
By LuanaWhite

Ich lebte meinen Traum. Immer schon war mein größter Wunsch gewesen als Tänzerin erfolgreich zu sein und meine Gebete wurden endlich erhört. Ich war nun wirklich Mitglied der Dancecompagnie Chicago Dancers. Seit drei Wochen lebte ich deshalb schon in dieser gigantischen Metropole und ging gerade von meinem täglichen Training nach Hause.

Mein Apartment lag nur zwei Blocks vom Tanzstudio entfernt, deshalb brauchte ich auch kein Auto und ging zu Fuß. Heute war es allerdings ganz schön spät geworden und es war bereits kurz vor Mitternacht. Obwohl immer noch einige Menschen unterwegs waren, bekam ich ein mulmiges Gefühl. Verfolgte mich jemand?

Ich ging schneller und als ich merkte wie ein Kerl hinter mir auch schneller wurde, war ich mir sicher. Ich begann zu laufen doch mein Verfolger holte mich ein und packte mich schließlich am Arm.
"Wohin des Weges, kleine Hexe?" fragte er mich amüsiert und zog mich schneller als ich schauen konnte in eine Seitengasse.

Hexe? Ich hatte zwar rotes Haar, aber so hatte mich noch nie jemand genannt.
"Lassen sie mich los, oder ich schreie." warnte ich diesen Arsch, aber er lachte bloß und drückte mich gegen die Wand.

"Oh ja. Bitte schrei. Ich wäre verletzt wenn du es nicht tun würdest. Du riechst wirkliche köstlich. Ich freue mich schon sehr auf deine Magie."

Magie? Zuerst nannte er mich Hexe und jetzt sprach er von Magie? Dieser Idiot hatte doch ein Rad ab! Der gehörte in die Klapsmühle! Aber plötzlich leuchteten seine Augen rot auf und die Meinen weiteten sich. Was ging hier vor?

Vielleicht war ja auch ich verrückt? Das konnte doch nicht real sein und plötzlich veränderte sich seine Haut! Ich verstand das alles nicht und schrie nun wirklich voller Entsetzen auf. Doch dabei flogen die Müllcontainer, die hier standen, wie von Geisterhand durch die Gasse!

Nein, das war nicht real. War ich das gewesen? Der Mann mit den roten Augen, der mich immer noch fest hielt, wurde tatsächlich zu Stein und veränderte dann sogar seine Form! Ich fühlten mich wie in einem Horrorfilm!

Ich versuchte mich los zu reißen, aber diese Kreatur war viel zu stark. War das hier wirklich mein Ende? Der Griff um meine Arme wurde immer fester und dann wurde ich immer schwächer. Was machten er, oder es, nur mit mir?

Plötzlich tauchte ein weiterer Mann in der Gasse auf und dessen Augen waren pechschwarz! Hatte er eine Waffe in der Hand? Ein Schwert? Und es brannte!
"Du hast dich mit dem Falschen angelegt." sagte er und rammte seine Waffe dem Monster in den Rücken. Es erstarrte und ließ von mir ab, ehe die Steinkreatur nochmal brüllte und dann tatsächlich zu Staub zerfiel! Der Mann mit den schwarzen Augen musterte mich. "Alles ok?"

Mit weit aufgerissenen Augen sank ich zu Boden. Ich hatte das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden und verstand einfach nicht was gerade vor meinen Augen geschehen war. War das Monster tot? Wer war dieser Kerl und dieses Schwert in seinem Händen brannte! Es stand wirklich in Flammen!

"Ich weiß nicht. Nein." flüsterte ich und Tränen schossen mir in die Augen. Ich hatte zweifelsohne einen Schock. Wer würde mir das denn glauben? Ich musste mir das alles eingebildet haben. Ich halluzinierte. Das war die einzige mögliche Erklärung.

Der Kerl sah mich völlig irritiert an und dann löste sich sein brennendes Schwert auch einfach in Luft auf. Das war verrückt!

"Ich habe eine gute Freundin nicht weit von hier. Sie kann nachsehen, ob der Gargoyle dir wirklich keinen Schaden zugefügt hat." erklärte der Mann, oder was auch immer er war, und ging in die Knie. "Du hast keine Ahnung, was passiert ist, oder? Wusstest du nicht, dass du eine Hexe bist?" fragte er mich sanft und zog mich ganz vorsichtig hoch, wo er mich stützte.

Mit großen Augen sah ich meinen Retter an. Ich war keine Hexe. Wieso sagte er das Gleiche wie dieser Kerl vorhin? Was war ein Gargoyle und wo war dieses Feuerschwert jetzt hin? Woher wusste ich dass ich ihm trauen konnte?

"Ich bin keine Hexe. Das alles ist doch nicht wahr." weinte ich leise und hatte kaum Kraft zu gehen, da hob der Mann mich einfacher hoch. Ich sah kurz in sein Gesicht, dass völlige Sanftheit ausstrahlte und dann hatte ich wohl wirklich das Bewusst verloren.

Als ich wieder aufwachte, befand ich mich in einem völlig fremden Bett und sah mich irritiert um. Wo war ich? Ich hatte gehofft dass das alles nur ein Alptraum gewesen war, aber der Mann, der das Monsters besiegt hatte, kam zusammen mit einer dunkelblonden Frau zu mir.

"Hey, alles gut. Du bist hier in Sicherheit. Du bist umgekippt und ich habe dich zu meiner Freundin gebracht. Das hier ist Sophie. Sie ist ebenfalls eine Hexe, wie du. Sie kennt sich gut mit Heilkunde aus. Und ich bin Joshua, aber sag einfach Josh zu mir. Ich denke, wir haben viel zu bereden. Du hast keine Ahnung, was passiert ist, oder?" fragte er mich ruhig und holte sich einen Stuhl um sich neben mich zu setzen.

Eine Hexe wie ich? Warum sagten sie das immer wieder? Aber dann fiel mir dass mit den Müllcontainer wieder ein und ich fasste mir an die Stirn, ehe ich mich aufsetzte.

"Ich kann nicht glauben dass das alles real war. Ich bin Candice und ich danke euch für eure Hilfe, aber ich bin ein Mensch. Dieses Monster wollte mich töten, oder?" fragte ich die beiden verzweifelt.

"Das Monster war ein Gargoyle und sie ernähren sich von unserer Magie. Er war bereits dabei dir deine zu rauben und wenn er es vollständig geschafft hätte, wärst du gestorben. Josh hat dir das Leben gerettet." sprach dann die Frau namens Sophie. Meine Magie?

Josh betrachtete mich etwas nachdenklich. "Das ist unsere Aufgabe als Dämonen. Wir beschützen die Hexen vor den Gargoyles." erklärte er.

Josh war ein Dämon? Ich dachte immer Dämonen seien böse Wesen aber Josh wirkte alles andere als böse, eher das Gegenteil. Und Dämonen beschützten Hexen?

Dann sah er auf die Uhr an seinem Handgelenk. "Am besten ruhst du dich etwas aus und sprichst in Ruhe mit Sophie über alles. Sie kann dir am besten helfen. Ich muss jetzt leider nach Hause. Ich muss morgen oder eher heute früh in die Arbeit. Aber ich lass dir meine Nummer da und werde nochmal nach dir sehen, wenn du willst." erklärte Josh mir weiter und drückte kurz meine Hand.

Dann umarmte er Sophie. "Danke dir." sagte Josh zu ihr und gab ihr einen Wangenkuss, ehe er langsam aufbrach.

Nachdem ich mit Sophie allein war, setzte sie sich zu mir und erklärte mir einige Dinge. Sie meinte wenn ich keine Hexe wäre, hätte der Gargoyle es gar nicht auf mich abgesehen. Sie spüren die Magie, weil sie sich davon ernährten. Aber warum war mir das nie aufgefallen? Warum wusste ich nicht dass ich übernatürlich war? Ich war wirklich eine Hexe aber wusste nicht was das bedeutete.

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt