Kapitel 11

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Kion Walker
By LuanaWhite

Moment, verstand ich das richtig? Samara wollte sich in einen Menschen verlieben? Aber ein Mensch könnte sie niemals vor einem Gargoyle beschützen und wäre selbst in großer Gefahr, weil Samara eine Hexe war. Ich glaube, jetzt verstand ich das große Problem erst.

"Okay. Einverstanden." antwortete ich ihr und hob mein Glas O-Saft an.
"Auf unsere Freundschaft." sagte ich zu ihr und und ich hoffte wirklich, dass aus all dem hier eine Freundschaft entstand. Samara war jetzt die einzige, die die Wahrheit über mich kannte. Ich hoffte dass das alles nicht nach hinten los ging.

Wir genossen zusammen unseren Brunch und unterhielten uns über alles mögliche. Wir lachten viel und verstanden uns wirklich gut. Doch als wir etwas später das Lokal verließen, blieb Samara geschockt stehen als ein älteres Paar direkt auf uns zukam. Ich hatte sofort einen Verdacht. Waren das ihre Eltern?

Samara schluckte hart und das Paar musterte uns beide genau.
"Willst du uns deine Bekanntschaft nicht einmal vorstellen, Samara? Wo sind deine Manieren?" warf die Frau Samara streng vor. Doch diese wirkte völlig verloren und brachte kein Wort heraus.

Okay. Ich sah deutlich wie unwohl sich Samara gerade fühlte und dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Wir sollten so ehrlich wie möglich sein, ohne unser kleines Geheimnis zu verraten.

"Guten Tag, ich bin Kion Walker. Samara und ich haben uns gestern erst kennen gelernt. Ich nehme an sie sind Samara's Eltern? Ich habe schon das ein oder andere von ihnen gehört." stellte ich mich freundlich vor und streckte den beiden höflich meine Hand entgegen. Hoffentlich wirkte mein Charme.

Etwas zögerlich ergriffen Samara's Eltern abwechselnd meine Hand und schüttelten sie.

"Und wo habt ihr euch gestern kennenlernt? Im Club?" hakte ihr Vater nach und Samara nickte.

"Ja, genau." stimmte die Hexe schnell zu und sah etwas hilfesuchend zu mir.

"Nun gut Kion, ich nehme an, dass sie bereits vergeben sind und Samara bestimmt einen schlechten Eindruck hinterlassen hat. Samara, wir haben eine gute Partie für dich gefunden." sagte die Mutter dann dreist und Samara blieb der Mund offen stehen.

Nicht nur Samara war jetzt schockiert, sondern auch ich. Eine arangierte Bindung? In welchen Zeiten waren diese Leute denn stecken geblieben?

Zunächst sah ich zwischen den dreien nur etwas hin und her, bis ich erneut das Wort ergriff.

"Ganz im Gegenteil. Ich bin mehr als nur beeindruckt von ihrer Tochter und wir haben uns gerade getroffen um eine Bindung zu erwägen. Samara ist nun meine Hexe und dieser Dämon den sie ausgesucht haben, muss sich wohl eine andere suchen." erklärte ich mit fester Stimme und legte meinen Arm um Samara.

Ich sah schon, dass sie überfordert war, aber ich würde das schon regeln. Ich würde sie nicht nur vor den Gargoyles beschütze, sondern vor jeglichen Dingen, wenn es in meiner Macht stand. Auch wenn unsere Bindung keine richtige sein würde.

Samara schluckte, als ihre Eltern uns kritisch musterten. Sie glaubten es nicht.
"Das kommt überraschend. Wie kommt es, dass du plötzlich doch eine Bindung freiwillig eingehen willst, Samara?" wollte ihre Mutter wissen.

"Kion ist anderes als die anderen Dämonen. Er behandelt mich mit Respekt und wir verstehen uns. Außerdem hatte ich dir gestern schon mal gesagt, dass ich mir keine Bindung von euch aufdrängen lassen werde." erwiderte Samara und damit hatte sie vollkommen recht.

"Eine Bindung sollte niemals erzwungen werden. Wir haben uns zwar erst kennen gelernt, aber zwischen uns stimmt alles. Und jetzt wollten wir eigentlich los, also Samara, komm. Mein Auto steht gleich dort vorne." erklärte ich um aus dieser bizarren Situation zu entkommen.

Samara nickte und wir gingen zu meinen Auto, als wir Samara's Eltern stehen ließen. Diese guckten uns bloß verdutzt hinterher, was mir aber eigentlich egal war. Ich fragte mich was das für komische Leute waren und ihr Vater stand einfach nur daneben und sagte nichts. Tollerierte er das Verhalten seiner Hexe?

"Danke, du hast mich gerade wirklich gerettet, Kion. Meine Eltern können es einfach nicht gut sein lassen. Sie sind so versessen, dass ich eine Bindung eingehe und da sind sie 100 Prozent einer Meinung. Tut mir leid, wie das gerade gelaufen ist" entschuldigte sie sich ehrlich und schämte sich anscheinend auch, aber das brauchte sie doch nicht.

"Meine Eltern erpressen mich praktisch. Suche ich mir nicht endlich einen Dämon und gehe eine Bindung ein, bekomme ich keinen Cent mehr und kann mir mein Studium und meine kleine Wohnung nicht mehr leisten." erzählte die junge Hexe mir nun ehrlich und ließ ihren Kopf hängen.

Ich konnte Samara's Ängste verstehen, aber wenn wir das glaubhaft rüber brachten, dass wir aneinander gebunden wären, dann sollten ihre Eltern kein Problem mehr machen. Und wenn doch dann konnte ich ihr mit der Wohnung und dem Studium auch helfen.

"Hey, Kopf hoch. Sobald sie glauben dass wir aneinander gebunden sind, wird alles gut werden. Und wenn sie dich doch nicht in Ruhe lassen, dann ziehst du eben zu mir. Wir machen eine WG auf und mit den Studiengebühren kann ich dir auch helfen. Das bekommen wir schon hin. Von jetzt an sind wir ein Team. Auch wenn wir etwas anders sind als es üblich ist." erklärte ich ihr und hoffte ihr wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu können.

Und tatsächlich hatte ich dieses Ziel erreicht und Samara lächelte mich dankbar an. Wir waren dabei richtige Freunde zu werden und das fand ich wirklich schön.

"Danke, Kion." sagte sie und musste mich wohl gerade einfach umarmen, was ich natürlich erwiderte. Ich war wirklich froh Samara gestern kennen gelernt zu haben und ohne meine Freunde hätte ich sie nie angesprochen. Auch wenn die Wahrheit ganz anders aussah als sie ahnten.

"Also wenn du auch mal Hilfe brauchst, bin ich da Kion. Wollen wir noch was als Freunde machen?" fragte die Hexe mich dann und ich überlegte.

"Wie wäre es mit einer weiteren Probe? Ich treffe mich nachher mit meinen Freund Markus, dem der Club gehört. Möchtest du mit kommen?" fragte ich Samara, aber es wäre natürlich ihre Entscheidung. Wenn ihr das zu schnell gehen würde, dann würde ich das auch verstehen, immerhin war die Begegnung mit ihren Eltern auch gerade sehr nervenaufreibend gewesen.

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