Kapitel 57

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Kion Walker
By LuanaWhite

Wie immer holte ich Samara von der Arbeit ab, aber heute war ich unglaublich nervös und rutschte in meinen Auto am Sitz hin und her, während ich vor Chicago Secrets auf meine Hexe wartete.

Denn Samara hatte ein Treffen organisiert. In einer Stunde würden wir beide uns mit diesem Gabriel auf einen Drink treffen. Dieser neue Dozent an der Uni. Wieso war ich überhaupt so nervös? War es weil er so wie ich die Veranlagung hatte sich zu Männern hinzugezogen zu fühlen? Oder weil er mich das letzte Mal so angeflirtet hatte?

Ich war in sowas überhaupt nicht gut, und Samara ließ sich heute auch wirklich ewig Zeit. Wo blieb sie nur? Ihr ging es doch gut, oder? Ich verlor langsam wirklich die Geduld und so stieg ich aus um in die Redaktion zu gehen.

Doch als ich dort Richtung Aufzug ging, kam Samara mir bereits entgegen und sie setzte ein entschuldigendes Lächeln auf.

"Es tut mir so leid, ich habe völlig die Zeit vergessen. Sorry, Kion. Bist du bereit für unser Treffen?" fragte sie mich und strich sich eine Strähne hinters Ohr.

Ich seufzte erleichtert auf. Ich hatte für ein paar wenige Augenblicke wirklich Angst gehabt dass Samara was passiert war, aber als sie mich wegen des Treffens fragte bekam ich wieder diese unangenehme Nervosität.

"Eher nicht, aber ich wette du schleppst mich trotzdem dort hin." entgegente ich ihr und legte ihr meine Hand auf den Rücken um sie nach draußen zu führen.

Samara nickte.
"Und ob ich dich trotzdem hin schleppe. Gabriel freut sich schon sehr und es wird dir gut tun neue Leute kennen zu lernen. Ihr werdet euch prächtig verstehen, vertrau mir." versuchte sie mich zu bestärken aber als wir am Auto ankamen, seufzte sie aus.

"Mir wird Ablenkung auch gut tun." erklärte sie mir und ich sah sie irritiert an. Ich hatte wirklich keine Lust dass Samara mich verkuppeln wollte, aber was meinte sie mit Abkenkung? Wovon? Hatte mich mein Gefühl vielleicht doch nicht getäuscht und es war was passiert?

"Wieso? Ich dachte es lief gerade so gut?" erkundigte ich mich verwirrt. Soweit ich wusste trug Patrick sie auf Händen und dieser Colin würde langsam auch freundlicher zu ihr sein.

Samara sah mich überfordert an. "Ja, das tut es auch, aber ich bin heute mit Colin im Aufzug festgesteckt und naja, es ist immer noch ungewohnt für mich, dass er jetzt nett ist. Ich habe etwas Panik im Aufzug bekommen.

Und dann naja, ist das Licht ausgegangen und dann ging alles so schnell. Ich habe mich an ihn geklammert und in der nächsten Sekunde küsste er mich." erzählte sie mir und schlug sich die Hände vors Gesicht. Oh man. "Aber ich will dich nicht mit meinen Problemen voll jammern. Wir sollten uns beide lieber auf das Treffen freuen."

"Moment, Moment." sagte ich und würde Samara jetzt nicht ablenken lassen. "Du bist mit Colin im Aufzug stecken geblieben und er hat dich geküsst? Wir reden hier aber vom selben Kerl, oder? Also der, der immer total abweisend gewesen ist." fragte ich meine Freundin und als sie nickte, stieß ich die Luft aus. Krass...

"Und hast du seinen Kuss erwidert? Wie ist es danach weiter gegangen? Ihr habt doch nicht etwa..." bohrte ich weiter nach aber dann sah Samara mich entsetzt an.

"Was? Nein, wir hatten kein Sex, Kion! Wir haben uns nur geküsst, dass ist alles und ja ich habe den Kuss erwidert. Jetzt bin ich richtig verwirrt, weil er mich ja zuerst nicht mochte und dann gibt es auch noch Patrick, der mir sehr am Herzen liegt und ich wollte es langsam angehen.

Ich glaube, ich empfinde für beide etwas, Kion. Oh man, das ist eine Katastrophe und ich flehe dich an für einen Themenwechsel." erklärte sie mir richtig verzweifelt.

Ich konnte das einfach nicht glauben und mir brannten noch so wahnsinnig viele Fragen auf der Zunge, aber ich respektierte Samara's Wunsch nicht mehr darüber zu sprechen. Aber ich war immerhin ihr bester Freund und wenn sie mit mir nicht darüber sprach, mit wem dann sonst.

"Na gut okay. Wir verschieben dieses Gespräch. Aber denk nicht dass du es tot schweigen kannst, wir müssen darüber reden." erklärte ich meiner Hexe und seufzte tief aus. "Erzähl mir mehr von Gabriel. Du hast gesagt er gibt Literaturkurse, oder? Eine bestimmte Richtung an Literatur?" erkundigte ich mich dann damit ich für nachher ein Gesprächsthema hatte und nicht planlos herum sitzen würde.

Samara lächelte mich leicht an. "Ok, wir reden darüber zu Hause bei einem Glas Wein. Und wegen Gabriel mach dir nicht so einen Stress. Das ist doch nur ein normales Treffen unter Freunden.

Falls du denkst, ich will dich verkuppeln, ist das nicht so. Es ist doch schön neue Freunde zu finden. Bei ihm geht es um historische Literatur und jetzt sei einfach du selbst. Ah, da vorne steht er ja schon beim Café." meinte meine Hexe.

Ich seufzte leise aus aber sagte dann nichts dazu. Vielleicht hatte sie ja recht aber wieso kam mir das hier nicht wie ein normales Treffen vor? Und als ich Gabriel sah, dachte ich nur wie attraktiv er doch war.

Ich parkte mein Auto und wir stiegen aus, wo Samara gleich auf Gabriel zuging um ihn herzlich zu begrüßen, während ich hinter ihr her ging. Das hier konnte doch nur schief gehen.

'Hey Gab, hier sind wir." rief Samara den jungen Dozenten zu und umarmte ihn kurz, ehe dieser zu mir sah. Ein breites Lächeln bildete sich auf Gabriels Gesicht, ein wirklich schönes Lächeln, und eindeutig betrachtete er mich eingehend.

"Schön, dass du auch da bist Kion." begrüßte er auch mich und umarmte mich ebenfalls, was mich wirklich überraschte.

Wieso umarmte mich Gabriel? Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet aber ich musste sagen er roch wirklich gut. Okay, ich konnte gerade wohl nicht klar denken. "Naja, ich hatte keine große Wahl. Samara kann sehr überzeugend sein." erklärte ich worauf der Dozent etwas lachte.

Aber wieso trafen wir uns eigentlich vor einem Cafe? Ich hatte gedacht wir wollten auf einen Drink gehen? Ich bräuchte definitiv Alkohol, damit ich mich nicht völlig blamierte.

"Ich nehme das jetzt mal nicht persönlich." zwinkerte Gabriel mir zu und Samara schüttelte grinsend den Kopf.

"Na kommt, hier in der Nähe ist gleich eine schöne Bar." erklärte Samara und ich war richtig erleichtert. Dann folgten wir ihr in eine Seitenstraße, wo sie in ein kleines Pub ging. Das wirkte gemütlich.

"Samara hat erzählt du bist Architekt, das klingt wirklich spannend. Läuft das Geschäft gut?" erkundigte Gabriel sich und schien wirklich interessiert zu sein, aber das konnte auch täuschen.

Als wir platz nahmen bestellte ich bei der Bedienung gleich einen doppelten Whiskey und sah dann wieder zu Gabriel. "Nein, nicht wirklich. Ich habe zwar vor kurzem einen Auftrag bekommen, aber die Firma für die ich arbeite läuft nicht wirklich gut." erzählte ich Gabriel. Das war kein guter Start für ein Gespräch.

Ich konnte einfach nicht meine Nervosität abstellen und für mich fühlte sich dass hier alles andere als ein zwangloses Treffen an. Ich fand Gabriel attraktiv und ich fühlte mich auch zu ihm hingezogen. Aber ich wehrte mich dagegen. Ich hatte Angst. Nein, ich hatte richtig schiss... Ich wollte mich nicht wieder verlieben und den Schmerz eines gebrochenen Herzens spüren...

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt