Kapitel 48

23 7 0
                                    

Naomi Phelps
by MusicalGirl200

„Auf Wiedersehen, beehren Sie uns bald wieder", verabschiedete ich freundlich lächelnd eine Kundin und kümmerte mich anschließend darum die Bügel wegzuräumen. Heute war in der Boutique einiges los gewesen. Sogar Touristen hatte es hierher geführt.

In einer Stunde hatte ich allerdings Feierabend und traf mich danach mit Valentina, die mir einiges zu erzählen hatte. Ich freute mich schon darauf, vor allem was nun zwischen Jaxon und ihr passiert war. Ace und ich wetteten ja, dass etwas passiert war.

Dann ging erneut die Tür auf und Kundschaft kam in den Laden. Doch als ich sah wer es war, wich sämtlich Farbe aus meinem Gesicht. Es waren Ace Eltern Gerald und Luisa. Was machten sie denn hier? Ich hatte ein ungutes Gefühl. Aber ich war gut erzogen worden, also ging ich mit einem Lächeln auf die beiden zu.

„Hallo Mr und Mrs Coleman, wie kann ich Ihnen helfen?", fragte ich zuvorkommend doch erntete von Luisa einen finsteren Blick.

"Wie du uns helfen kannst? Trenne dich von unserem Sohn und gib ihn uns wieder zurück. Hast du überhaupt eine Ahnung, was du angerichtet hast?", fuhr sie mich an, aber ihr Mann legte seine Hand auf ihre Schulter, um sie etwas zu beruhigen, obwohl er mich auch missbilligend ansah.

Fassungslos sah ich die beiden an. Was sollte das? „Das werde ich nicht. Ich liebe Ihren Sohn und das über alle Maße. Was haben Sie nur so sehr gegen mich? Ich habe Ihnen doch nichts getan. Wieso können Sie sich denn nicht freuen, dass Ace und ich uns lieben?", fragte ich die beiden verzweifelt.

„Das ist keine Liebe. Ace amüsiert sich und dann wird er wieder zur Besinnung kommen, dass er besseres verdient hat als eine einfach Verkäuferin, die nichts besitzt", schnauzte mich Gerald an und Tränen stiegen in meine Augen.

"Du wirst mit Ace Schluss machen. Du machst unsere Familie kaputt! Und wenn du es nicht tust, dann wird das Konsequenzen haben, junges Fräulein. Wir sind sehr einflussreiche Leute", warnte Luisa mich ein letztes Mal.

Vor Schreck sah ich Ace Eltern an. Das war schrecklich und tat furchtbar weh. „Was zum Teufel soll das? Sie sind also Ace Eltern?! Wie können Sie es wagen meiner kleinen Schwester so schreckliche Dinge an den Kopf zu werfen.

Sie ist ein herzensguter Mensch und Sie werden gefälligst aufpassen, was Sie zu ihr sagen und jetzt verschwinden Sie, bevor ich mich vergesse", sagte mein großer Bruder Josh als er plötzlich neben uns aufgetaucht war. Völlig außer sich sahen Ace Eltern ihn an, aber dann gingen sie tatsächlich.

Kaum waren sie aus der Boutique brach ich völlig in Tränen aus und Josh zog mich sofort fest in seine Arme. „Oh Naomi, wieso tust du dir das an? Ist es diese Bindung wirklich wert, dass sie dich so behandeln?", fragte er mich sanft und hielt mich weiter fest, während ich mein Gesicht an seiner Brust versteckte.

Ich wollte Ace aber nicht aufgeben, weil ich ihn liebte und er mich auch. Ich hoffte nur, dass unsere Liebe stark genug war. „Ich sehe dich nicht gerne so weinen", fügte Josh hinzu. „Ich liebe Ace. Ich kann und will ihn nicht aufgeben", schniefte ich und löste mich langsam wieder von meinem Bruder.

„Ich muss noch arbeiten. Was machst du eigentlich hier?", fragte ich ihn und holte mein Handy hervor. „Ich wollte dich besuchen und bin froh, dass ich hier war", erklärte er mir und ich nickte. Dann schrieb ich Valentina. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich so aufgelöst noch mit ihr treffen konnte.

Hi Valentina,
mir geht es nicht so gut. Wollen wir uns vielleicht morgen treffen? LG Naomi

Doch dann kam auch schon eine Antwort von Valentina.

Ich bin schon unterwegs und in zehn Minuten da.

So war sie nun mal, meine beste Freundin. Steht's zur Stelle, genau wie ich. Und dann kam sie pünktlich in die Boutique und war erstaunt Josh zu sehen, doch dann war sie schockiert meinetwegen. „Hey ihr beiden. Was ist denn passiert?", fragte sie sofort besorgt.

Eigentlich hatte ich nicht gewollt, dass Valentina mich so sah, weil sie doch ganz offensichtlich eine schöne Zeit mit Jaxon gehabt hatte, aber jetzt wo sie da war, konnte ich nicht anders, als mich verzweifelt in ihre Arme zu werfen. Ich brauchte jetzt dringend meine beste Freundin.

Liebevoll streichelte mir mein Bruder über den Rücken. „Hey Valentina, schön dich nach all der Zeit wieder zu sehen. Und Ace Eltern sind passiert. Sie haben Naomi fertig gemacht und ihr gedroht, dass es Konsequenzen haben wird, wenn sie sich nicht von Ace trennt. Das werde ich nicht so stehen lassen", knurrte mein großer Bruder, während ich mich einfach nur an Valentina klammerte.

"Oh Süße. Ich weiß, dass das schlimm ist, aber du darfst dir das nicht so zu Herzen nehmen. Diese Leute sind Idioten. Scheiß auf die", redete Valentina mir gut zu und sah voller Mitgefühl zu Josh. So hätte unser Treffen nicht laufen sollen.

Ich versuchte mich wieder zusammen zu reißen und löste mich etwas von Valentina. Ich hatte einfach Angst, dass sie das zwischen Ace und mir doch noch zerstörten, oder vielleicht noch etwas anderes schlimmes planten.

„Na gut, ich glaube Naomi ist in guten Händen. Genießt eure Zeit, dass wird Naomi gut tun. Ich habe dich lieb Schwesterherz. Wir sehen uns Valentina. War schön dich mal wieder zu sehen", verabschiedete sich dann Josh und drückte mir einen Kuss auf die Wange, ehe er ging. Hoffentlich machte er nichts blödes.

„Ok, jetzt erzähl aber mal von New York und Jaxon. Ich brauche dringend eine Ablenkung", meinte ich noch leicht schniefend und trocknete mir etwas meine Augen.

"Naja, bist du sicher, dass du das jetzt hören willst?", fragte Valentina mich sicherheitshalber, aber ich nickte und bestand darauf. Also holte meine beste Freundin tief Luft, ehe sie zu erzählen begann.

"Jaxon und ich sind jetzt in einer Bindung und ich bin in seine Villa gezogen", offenbarte sie mir kurz und knapp und ich riss meine Augen auf.

Wow, ok. Die beiden traten ja ganz schön aufs Gaspedal. „Also das eine Bindung zwischen euch beiden passieren würde, hatte ich schon im Gefühl. Aber du bist schon zu ihm gezogen? Geht dir das nicht etwas zu schnell Süße?

Ich freue mich für dich, mehr als alles andere. Aber du sollst auch nur das tun, womit du dich wohl fühlst", erklärte ich ihr ehrlich und wischte mir noch ein paar Tränen weg, ehe ich sie erneut umarmte. „Ich habe dich lieb Valentina."

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt