Kapitel 51

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Colin Raynor
By LuanaWhite

Ich wollte gar nicht so gemein zu Samara sein. Aber wenn sie dachte ich würde sie nicht leiden können, dann würde sie Abstand zu mir halten und das war für sie und auch für mich besser. Seit sie ebenfalls bei Chicago Secrets arbeitete, wurde es richtig schwer für mich. Ihre Magie zog mich so unglaublich an, dass ich jedesmal dachte ich würde den Gargoyle in mir nicht mehr kontrollieren können.

Ich war eine gute Seele und ich wollte wirklich niemanden etwas böses. Mein Leben lang kämpfte ich bereits mit diesen Wesen in mir, dass eine eigene Persönlichkeit entwickelt hatte. Ich wünschte wirklich ich wäre ein Mensch, dann wäre alles leichter. Dann könnte ich mich mit Samara anfreunden ohne dass es Probleme geben würde.

Meine eigene Art verabscheute mich, weil ich gut sein wollte und die Dämonen würden mich wegen meines Wesens sofort mit ihrem Höllenfeuerschwert töten. Deswegen musste ich zu Samara so abweisend sein, denn sonst würde das alles böse enden.

Ich lief gerade etwas durch die Straßen von Chicago, um etwas meinen Kopf frei zu bekommen. Aber was ich dann sah, gefiel mir gar nicht. Bei einer kleinen Gruppe von Straßenmusiker war Samara. Zusammen mit Patrick und sie tanzten sehr eng miteinander. Eigentlich sollte mir das egal sein, aber warum war es das nicht? Und plötzlich glühten meine Augen rot auf. Nein!

Ich vesteckte mein Gesicht und lief schnell weg, in eine leere Seitengasse, aber Samara schien mich bemerkt zu haben und war mir hinterher gelaufen. Wieso? Sie sollte mir doch fern bleiben!

"Alles in Ordnung?" fragte sie mich wirklich besorgt, aber weshalb sorgte sie sich, wenn ich doch immer so gemein zu ihr war? Sie sollte wieder zurück zu Patrick. Sie machte alles nur noch schlimmer.

"Geh wieder, Samara. Bitte geh!" knurrte ich und versuchte mich weiter von ihr zu entfernen, aber sie dachte nicht mal daran und dann passierte das unvermeidliche.

Der Gargoyle gewann die Oberhand und versuchte heraus zu kommen. Ich schrie auf, weil ich das nicht wollte, aber meine Hände begannen bereits zu Stein zu werden. Nein, das hier durfte nicht passieren. Samara durfte nichts geschehen. Ich musste stärker sein. Ich konzentrierte mich und ich brauchte so enorm viel Anstrengung, aber schließlich schaffte ich es dass meine Hände und Augen wieder normal wurden.

Ich drehte mich zu Samara mit quälenden Blick um und dann kam auch noch Patrick herbei geeilt.
"Was ist hier los?" fragte er verwirrt und besorgt. Ich sah die beiden an und seufzte leise aus. Das hier wäre beinhahe schief gegangen.

"Ich weiß nicht." kam es Samara nur leise über die Lippen. "Ist wirklich alles gut?" fragte sie mich trotz allem. Sie war viel zu gut. Sie hatte ein zu großes Herz. Warum war ihr nicht egal was mit mir war?

Ich fuhr mir etwas durch mein blondes Haar und atmete ein weiteres Mal tief durch. Patrick und Samara hatten offenbar ein Date heute Abend und das hatte mich so dermaßen aus dem Konzept gebracht, dass ich beinahe die Beherrschung verloren hatte.

Samara war eine wunderschöne Frau, keine Frage. Warum also wunderte es mich dass Patrick Interesse an ihr hatte, aber seit wann hatte ich welches? Die ganze Zeit tat ich alles damit ich mich von ihr fern hielt, dass ich gar nicht mitbekommen hatte dass sie... Nein, sie war eine Hexe. In meiner Gegenwart wäre sie ständig in Gefahr. Aber ich konnte gerade nicht aufhören sie anzusehen.

"Es ist alles gut. Ich wollte euch euren Abend nicht kaputt machen." erklärte ich ruhig. Ob sie sich bereits geküsst hatten? Aber selbst wenn es so wäre, würde es mich nichts angehen. Jedoch war Patrick kein Dämon. Samara brauchte jemanden der sie beschützte. Vor mir.

Dann brachte Samara tatsächlich ein leichtes Lächeln zu Stande, was wirklich mir galt. "Alles gut, du hast nichts kaputt gemacht, Colin. Ich bin erleichtert, dass dir nichts fehlt." entgegnete sie mir und wandte sich dann an Patrick.

"Ich sollte jetzt lieber nach Hause. Patrick wäre es für dich ok, wenn du mich vielleicht nach Hause fährst?" fragte sie ihm mit einem sanften Lächeln.

Patrick nickte und die beiden verabschiedeten sich, ehe sie aufbrachen. Ich sah ihnen noch etwas hinterher und wusste nicht was ich tun sollte. Das alles überforderte mich über alle Maßen und ich hatte nicht einmal jemanden mit dem ich darüber sprechen konnte.

Die Gargoyles verabscheuten mich, weil ich mich gegen meine Natur wehrte und den Hexen kein Haar krümmen wollte. Das machte mich auch schwach, denn ich war nicht so stark wie andere Gargoyles, weil ich mich nicht von Magie ernährte. Die Dämonen würden mich allein wegen meines Wesens töten und die Hexen hatten alle Angst vor mir, wenn sie allein meine roten Augen sahen. Und die Menschen durften von all dem nichts wissen.

Ich war also völlig allein, und genauso allein machte ich mich auf den Weg in mein Apartment. Doch dabei konnte ich nicht aufhören an Samara zu denken. Im Büro hatte ich sie schon hin und wieder heimlich beobachtet, wie sich ihr Haar nach hinten strich oder wie sie sich an der Nase kratzte wenn sie sich konzentrierte.

Aber ich durfte nicht anfangen die Hexe zu mögen. Das war gefährlich und wenn sie erkannte was ich wirklich war, dann wäre alles vorbei. Meine Karriere bei Chicago Secrets, ich müsste sogar die Stadt verlassen und wo anders von vorne anfangen. Aber mir gefiel das Leben was ich hier aufgebaut hatte. Was sollte ich bloß tun? Ich konnte doch nicht ewig so weiter machen und nach dem heutigen Abend wusste ich nicht, ob ich weiter so tun konnte als würde ich Samara nicht mögen...

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt