Kapitel 66

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Jaxon Franklin
by MusicalGirl200

Der Termin hatte leider länger als geplant gedauert. Aber jetzt ging es nach Hause zu meiner Hexe. Beim zum Aufzug gehen, ging ich nochmal an dem Büro von meiner Assistentin Sina vorbei. „Vielen Dank für Ihre Unterstützung heute Sina. Sie können auch gerne nach Hause", erklärte ich ihr lächelnd.

Sie war eine gute Assistentin, auch wenn ich wusste, dass sie für mich schwärmte. Dennoch wollte ich dabei professionell bleiben. Sina stand auf und ging zu mir. „Haben Sie nicht noch Lust was trinken zu gehen? In unsere Stammesbar, so wie früher?", fragte sie mich charmant. Das war allerdings mehr als unangebracht.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich bin zu Hause mit meiner Freundin verabredet. Vielleicht ein andermal Sina. Haben Sie einen schönen Feierabend", entgegnete ich förmlich und fuhr mit dem Aufzug nach unten. Ihr sollte klar sein, dass ich es mehr als ernst meinte, dass Valentina zu mir gehörte. Ich war glücklich vergeben.

Vor dem Gebäude wartete auch bereits Zander mit dem Wagen. Ich stieg ein und erkannte Zanders besorgtes Gesicht im Spiegel. „Was ist los Zander?" Er seufzte tief aus. „Ihr Bruder Ethan ist vorhin eingetroffen", erklärte er mir. Oh, das war gar nicht gut. Bestimmt hatte er mit Theo wieder Mist gebaut.

Es war jedes Mal das Gleiche. Er stellte etwas an und ich musste es gerade biegen. Und shit, Valentina war bestimmt verwirrt darüber gewesen. Immerhin hatte ich Ethan auch nie erwähnt, aus gutem Grund.

Als wir bei meiner Villa ankamen, konnte ich deshalb nicht schnell genug hinein gehen, doch da kam mir meine Hexe bereits entgegen. Oh, sie wirkte nicht gut drauf.

Aber dann verflog dieses Gesicht auch wieder. "Hey, da bist du ja endlich", begrüßte sie mich und schmiegte sich an meine Brust, wo ich meine Arme um sie legte.

Ich drückte ihr einen sanften Kuss auf ihr Haar. „Ja, sorry, es hatte leider länger gedauert als geplant", erklärte ich ihr und löste mich leicht von ihr um sie entschuldigend anzusehen. „Valentina, es tut mir so leid wegen meines Bruders. Ich hatte keine Ahnung, dass er hier plötzlich auftaucht.

Ich hoffe es gab mit ihm keine Komplikationen? Es tut mir wirklich leid, dass das so gelaufen ist. Bestimmt hat er wieder was angestellt", entschuldigte ich mich und raufte mir angestrengt mein Haar.

Meine Hexe löste sich wieder etwas von mir und sah mich sanft an. "Naja, er ist anders als du. Ganz offensichtlich. Aber es wäre schön gewesen wenn du mir erzählt hättest, dass du einen Bruder hast. Aber du kannst es später wieder gut machen", erklärte sie mir mit einen gewissen Unterton in der Stimme und ich wusste genau was sie meinte.

"Aber eigentlich wollte ich dich überraschen wenn du nach Hause kommst. Ich habe was gekocht. Ethan kann auch mitessen. Ich decke schon mal den Tisch", sagte sie und gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange.

Ich würde es wieder gut machen. Ich holte tief Luft und kaum war ich im Wohnzimmer kam mein jüngere Bruder auch schon nach unten gestürmt. „Jaxilein, bist du doch schon mal zu Hause und wieder dieser spießige Anzug", war das Erste, was Ethan sagte. Ich verdrehte die Augen.

„Ist auch schön dich zu sehen Ethan. Und Leute, die arbeiten kommen nun mal auch später nach Hause und du weißt genau, dass du mich nicht so nennen sollst. Wie kommt es überhaupt, dass du so plötzlich wieder hier bist?

Obwohl lass mich raten, du und Theo habt wieder Mist gebaut und ich soll dir helfen? Es reicht langsam wirklich Ethan. Wann wirst du endlich erwachsen und machst etwas anständiges?", wies ich ihn zurecht und Ethan funkelte mich an, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte.

„Ja klar, kann ja nicht jeder Mr Perfect sein wie du. Und du hast mir nichts vorzuschreiben. Du bist nicht mein Vater!", erwiderte er wütend. Das ging ja schon wieder gut los. „Mag sein, aber dann benimm dich nicht immer so kindisch!", setzte ich scharf dagegen.

Ich konnte hören, wie Valentina den Tisch im Esszimmer mit Magie deckte, aber sie hielt sich zurück und schritt nicht ein. Bestimmt konnte sie alles mithören.

Ich raufte mir die Haare. Mein Bruder war unbelehrbar. Wann würde er nur jemals zu Vernunft kommen? „Du bist einfach unbelehrbar Ethan." „Und du bist so eine Diva", beschwerte sich mein Bruder. Es war langsam zum Verzweifeln mit ihm.

„Was war es diesmal?", wollte ich wissen, doch Ethan schwieg zunächst. „Was war es Ethan? Antworte", setzte ich nun nochmal fordernd nach. Er verdrehte die Augen. „Na schön. Theo und ich haben eine Dämonengang etwas verärgert und jetzt tauchen wir hier ein wenig ab. Also entspann dich mal Jaxon."

Wütend und fassungslos sah ich Ethan an. Ich war so wütend, dass sogar meine Augen schwarz glühten. „Ok, es reicht endgültig Ethan. Du kannst hier nicht immer nach Belieben auftauchen. Ich habe jetzt Valentina an meiner Seite. Ich werde das nicht mehr weiter mitmachen.

Du wirst jetzt endlich etwas sinnvolles aus deinem Leben machen. Geh arbeiten, oder aufs College. Aber du machst endlich etwas, oder du gehst", stellte ich ihm mein Ultimatum. Ich hatte keine Kraft mehr ihm immer wieder aufs Neue aus der Patsche zu helfen. Ethan stieß angestrengt die Luft aus. „Ist das dein Ernst?" Mir war es noch nie ernster.

Ethan und ich funkelten uns eine Weile einfach nur an. Ich wünschte Valentina würde an meine Seite kommen. Bei ihr konnte ich immer etwas runter fahren. Aber sie tat es nicht. Aber vielleicht war es auch besser so. Sie sollte in all das nicht hinein gezogen werden.

„Du bist ein richtiger Kontrollfreak", warf mir Ethan vor und ich lachte auf. Sein Ernst? „Nein, ich muss seit dem Tod unserer Eltern nur immer wieder deinen Mist aufräumen, weil dir immer alles zu langweilig ist. Wach doch endlich mal auf.

Ich dachte immer es wäre nur eine Phase wegen dem Tod unserer Eltern, aber da hatte ich mich getäuscht. Und mein Ultimatum bleibt bestehen Ethan. Ich meine es ernst. Wie du schon sagtest. Du bist erwachsen und ich werde nicht länger den Dreck hinter dir aufräumen."

Ethans Augen glühten kurz schwarz auf. Es war ganz alleine seine Entscheidung. „Ist ja schon gut. Dann gehe ich halt auf das dämliche College. Du bist unmöglich", beschwerte er sich und stürmte aus der Haustür. Ich atmete tief durch und rieb mir angestrengt die Stirn, ehe ich auf die Terrasse meines Gartens zusteuerte.

Ich brauchte jetzt einen Moment frische Luft. Wirklich Appetit hatte ich auch nicht mehr nach diesem üblichen Streit mit Ethan. Aber da Valentina sich so viel Mühe gegeben hatte, wollte ich ihr den Gefallen tun. Wann nur wurde Ethan erwachsen?

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt