Kapitel 4

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Jaxon Franklin
by MusicalGirl200

Ich besuchte regelmäßig diesen Club, um eines Tages eine Hexe zu treffen, bei der ich bereit war eine Bindung einzugehen. Bis jetzt hatte sich noch keine als würdig erwiesen. Ich wusste, dass es meine Pflicht war und ich wollte sie erfüllen. So war ich erzogen worden.

Aber diese Valentina hier wirkte auf mich wie eine gute Gesellschaft. Sie ließ sich nicht vom erstbesten Dämon abschleppen, war hübsch und jetzt würde ich bei einem Drink vielleicht rausfinden, was sie noch war.

Jetzt musste man bloß noch einen Anfang für ein ungezwungenes Gespräch finden. „Bist du das erste Mal hier im Club?", erkundigte ich mich also neugierig und nahm einen Schluck meines Drinks.

"Ja, in der Tat. Sieht man mir das etwa an?", fragte sie mich etwas scherzend und ich hob meine Mundwinkel zu einem angedeuteten Lächeln an. Ich merkte auch, wie sie mich genau musterte.

Sie hatte etwas Humor, das war schon mal erfreulich. „Ich war hier schon öfters und ich habe dich in der Tat hier noch nie gesehen. Du bist auch etwas anders als die anderen Hexen. Außerdem stürzen sich alle immer gleich auf Neulinge", meinte ich grinsend.

„Aber du hast auch etwas verloren gewirkt. Bist du freiwillig hier, oder wurdest du mitgeschleppt?", fragte ich sie direkt, aber auch charmant.

"Ehrlich? Hab ich das? Ich dachte eigentlich ich wäre ganz selbstbewusst und das hätte die Kerle angelockt. So kann man sich täuschen", antwortete Valentina mir und nun lachte ich wirklich kurz.

"Tatsächlich wurde ich von meiner besten Freundin hierher mitgenommen, aber ihr Dämon wollte tanzen. Naomi wünscht sich, dass ich auch jemanden habe, der mich beschützt, aber ich erwarte mehr von einer Bindung als einfach nur Schutz und Sex, verstehst du? Es sollte etwas besonderes sein.

Bei ihr und Ace scheint es allerdings zu funktionieren, also keine Ahnung...", erklärte sie mir und nahm dann verlegen einen Schluck ihres Getränks.

Ich nickte etwas. Das konnte ich nachvollziehen. Allerdings war Schutz für die Hexen nun mal etwas ganz wichtiges. „Es ist nun mal unsere Natur eine Bindung einzugehen. Jeder sucht dabei was anderes. Allerdings wird es im Endeffekt immer darauf hinauslaufen, dass ihr Hexen beschützt werden müsst.

Aber ich finde es nicht gerade ehrenhaft, wenn man eine Hexe in eine Bindung zwingt, oder sie nur für Sex ausnutzt. So ist das eigentlich nicht gedacht", erklärte ich Valentina etwas meine Sichtweise und leerte meinen Drink, ehe ich mir noch einen bestellte. Die Hexe seufzte leise aus und schien etwas über meine Worte nachzudenken.

"Mir ist aufgefallen, dass du einen geschäftlichen Anzug trägst. Eine unübliche Garderobe in einem Club wie diesen. Ist das dein Arbeitsoutfit? Lass mich raten, Geschäftsmann?", fragte sie mich dann neugierig und wartete gespannt auf meine Antwort.

Es war interessant, dass sie das Thema wechselte. Wenn sie bei einer Bindung mit einem Dämon Liebe suchte, war sie wohl bedauerlicherweise falsch. Aber auf ihre Frage hin musste ich wieder lachen.

„Tatsächlich komme ich direkt vom Büro. Ich bin CEO eines großen Verlags und was machst du? Ich tippe auf etwas kreatives", entgegnete ich amüsiert.

"Moment, jetzt sag nicht dass du Jaxon Franklin bist. DER Jaxon Franklin? Ich habe letztes Jahr erst bei Franklin Publishing einen Vertrag unterschrieben und kurz darauf habt ihr mein Buch Gefährliche Romanzen veröffentlicht", erzählte sie mir und meine Augen wurden groß.

Valentina war wirklich eine unserer vielen Autorinnen? Oh! „Doch der bin ich. Und dein Buch sagt mir was. Wir haben sehr viele talentierte Autoren bei meinem Verlag. Aber dein Buch hat richtig eingeschlagen", entgegnete ich.

Dieses Mädchen hatte einiges auf dem Kasten. Wäre sie nicht eigentlich optimal für eine Bindung? Aber das musste auch von ihrer Seite kommen. Dann zog ich eine Visitenkarte raus und schob sie ihr hin. „Falls du dich nochmal treffen möchtest, ist hier meine Karte. Ich muss jetzt leider los, aber es hat mich sehr gefreut Valentina", verabschiedete ich mich.

Dann stand ich auf, nahm ihre Hand und küsste ihren Handrücken. Leider hatte ich tatsächlich noch etwas Arbeit zu erledigen. Mein Verlag war größer als sie ahnte.

Kaum war ich aus dem Club fuhr auch schon mein Sicherheitsmann Zander mit meinem Wagen vor. Ich stieg ein und dann fuhren wir los zu meiner Villa, etwas am Rande der Stadt. Ich hatte nun mal gerne meine Ruhe.

„Hatten Sie einen angenehmen Abend Mr Franklin?", erkundigte sich Zander vornehm. „Ja, das hatte ich", antwortete ich und sah etwas aus dem Autofenster, während ich an meine Unterhaltung mit Valentina zurück dachte.

Sie war ein nettes und hübsches Mädchen. Ich würde sie auch gerne wieder sehen. Und wer weiß. Ich könnte sie mir für eine Bildung durchaus vorstellen. Aber ich konnte ihr nicht das geben, was sie wollte. Sie wirkte wie ein Mädchen, dass von wahrer Liebe träumte.

Doch damit hatte ich schon lange abgeschworen. Ich handelte nach meiner Natur. In unserer Welt war es gefährlich zu träumen, vor allem für Hexen wie sie. Sie waren leicht angreifbar.

In meiner Villa genehmigte ich mir erstmal einen Drink, ehe ich nochmal in mein Arbeitszimmer ging. Ich hatte noch eine Videokonferenz, wegen einer Zeitverschiebung. Immerhin war mein Verlag weltweit aktiv.

Trotz allem dachte ich immer wieder an Valentina. Ob sie wohl anrufen würde? Ich wusste es nicht. Aber wenn sie bei meinem Verlag unter Vertrag stand, müsste es mir doch ein leichtes sein etwas über sie heraus zu finden.

Witches & Demons - Alliance or Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt