Witches & Demons - Alliance or Love

Kapitel 69

Candice Beer
By LuanaWhite

Ich war wieder in meiner Wohnung und dachte über das nach, was passiert war, was ich erfahren hatte. Das hörte sich so unwirklich an, ich sollte wirklich eine Hexe sein. Wieso hatte ich das nie bemerkt? Sophie hatte mir vieles erklärt, was es bedeutete eine Hexe zu sein, aber auch dass es gefährlich für mich war. Ebenso wie für sie.

Dieser Gargoyle hatte es tatsächlich geschafft, mir etwas von meiner Magie abzusaugen, ehe Josh kam. Er war ein Dämon und hatte mich gerettet. Ohne ihn wäre ich jetzt vermutlich tot. Mir war das alles irgendwie zu viel. Nach etwas Schlaf war es mir besser gegangen, aber ich fühlte mich immer noch schwach. Aber mich krank zu melden konnte ich mir nicht leisten, immerhin war ich noch ganz neu in der Dancecompagnie.

Ich machte mich gerade für das Training fertig, als ich über Josh und diesen Gargoyle nachdachte. Ich musste mich noch mal richtig bei ihm bedanken und so entschied ich mich ihm eine Nachricht zu schreiben.

Hallo Josh. Hier ist Candice. Ich würde mich gerne für deine Hilfe bedanken und naja, könntest du mich nach dem Training vom Tanzstudio abholen? Ich muss gestehen ich habe etwas Angst.

Ja, ich hatte tatsächlich Angst. Was, wenn wieder ein Gargoyle auftauchte? Aber ich konnte doch jetzt nicht in Angst leben, oder? Und ich wusste auch nicht wie ich mich verteidigen sollte. Mein Leben stand gerade auf der Kippe. Vor vierundzwanzig Stunden war noch alles perfekt gewesen und jetzt? Jetzt war es eine Katastrophe.

Es dauerte nicht lange bis Josh's Antwort kam.

Hi Candice,
es war selbstverständlich zu helfen. Klar kann ich dich abholen. Sage mir wann und wo genau. - Josh

Ich schrieb ihm die Adresse des Tanzstudios und dass ich bis 20 Uhr Training hatte. Dann packte ich mein Handy auch schon in die Tasche und machte mich auf dem Weg.

Das Training verlief anfangs recht gut, aber die anderen merkten wohl dass ich nicht ganz fit war und tatsächlich wurde mir hin und wieder schwindelig. Und das nur, weil das mit meiner Magie passiert war?

"Candice, ich hoffe du wirst nicht krank. Sowas können wir uns wirklich nicht leisten. Es steht zu viel auf dem Spiel und das weißt du. Du solltest mehr auf dich achten." redete meine Trainerin auf mich ein. Ich versicherte ihr dass es mir gut ginge und ich vermutlich einfach zu wenig gegessen hatte.

Hoffentlich ging es mir bald wieder besser, so wie Sophie es gemeint hatte. Wenn ich aus der Compagnie raus flog, dann war's das mit meiner Karriere und ich hatte so hart dafür gearbeitet. Ich versuchte mich zusammen zu reißen und weiter mit zu tanzen, und ignorierte dabei meine Schwächeanfälle. Ich machte einfach weiter und als das Training zu Ende war, fühlte ich mich einfach furchtbar. Ich hatte das Gefühl gleich umzukippen, aber ich riss mich zusammen.

Und als ich das Tanzstudio verließ und mich von den anderen verabschiedete, stand draußen wirklich Josh.

Er kam auf mich zu und musterte mich besorgt. "Hey, wie geht's dir? Sophie hat dir doch bestimmt gesagt, dass du es hättest langsam angehen sollen. Du hast etwas Magie verloren, dass schlaucht eine Hexe." erklärte er mir und nahm mir meine Sporttasche ab, ehe er mich stützte.

Irgendwie war es süß, wie Josh sich um mich sorgte, dabei kannte er mich ja gar nicht. "Ja hat sie, aber ich kann es mir nicht erlauben das Training zu schwänzen. Ich bin erst seit kurzem in der Compagnie und wenn ich es versaue, war's das mit meiner Karriere. Es war so schwer aufgenommen zu werden." erklärte ich den Dämon während er mich zu seinem Auto führte und wir einstiegen und Josh los fuhr.

"Das verstehe ich, wirklich Candice. Aber dennoch solltest du auf dich achten. Niemand kann was dafür, wenn er krank ist und das sollte auch deine Trainerin oder dein Trainer verstehen.

Gesundheit geht vor und dadurch ist nicht gleich deine Karriere beendet. Konnten Sophie und du noch etwas reden? Sie kann dir am besten helfen deine Kräfte zu verstehen und dir kleine Tricks beibringen." erklärte Josh mir und lächelte mich leicht an.

"Ja, das haben wir. Aber ich bin noch dabei das alles zu realisieren und ich bin mir nicht sicher ob ich das überhaupt will." erklärte ich Josh und sah etwas aus dem Fenster.

"Danke dass du mich abholen gekommen bist, wir kennen uns ja eigentlich gar nicht." bedankte ich mich bei dem Dämon. Seine Hilfe war nicht selbstverständlich und ich wollte dass er wusste dass ich ihn dafür dankbar war.

Josh seufzte etwas aus. "Leider kann man sich nicht aussuchen was man ist, Candice. Und es könnte gefährlich für dich und andere werden, wenn du deine Magie nicht unter Kontrolle hast. Es ist wichtig im Gleichgewicht zu sein. Und ich helfe gerne. So bin ich nun mal. Und Dämonen sind immer für Hexen da. Das liegt uns im Blut." erklärte er mir und lächelte mich an.

Ich strich mir eine lose Strähne hinter mein Ohr, die sich aus meinen Zopf gelöst hatte und betrachtete Josh ein wenig. "Sophie hat mir erzählt, dass es zwischen Dämonen und Hexen eine besondere Bindung gibt. Hast du denn eine Hexe, die... Naja zu dir gehört?" fragte ich schüchtern.

"Nur eine." fing Josh an und meine Augen wurden groß. "Es ist meine kleine Schwester Naomi." erklärte er mir und grinste leicht und auch ich musste etwas Lächeln. "Bis jetzt habe ich noch keine Hexe getroffen, mit der ich mir eine Bindung vorstellen konnte.

Eine Bindung ist ein großer Schritt. Und ich finde das sollte man nur tun, wenn man sich wirklich sicher ist und einander vertraut." erklärte er mir weiter und zwinkerte mir zu. Wollte er mir damit irgendwas zwischen den Zeilen sagen?

Ich nickte etwas und dann waren wir auch schon bei meiner Wohnung angekommen. Ich wollte nicht unhöflich sein, immerhin hatte er mir bereits zwei Mal geholfen.

"Möchtest du vielleicht noch mit rauf kommen? Ich könnte uns was kochen, so als kleines Dankeschön." bot ich Josh an. Dabei hatte ich wirklich keine Hintergedanken, auch wenn er ein wirklich süßer Dämon war.