Witches & Demons - Alliance or Love

Kapitel 21

Anjali Pattinson
By LuanaWhite

Schweißgebadet wachte ich auf. Raul hatte mich in meinen Träumen wieder heimgesucht und es war schrecklich. Ich musste erst in der Realität ankommen und mir wieder klar werden, dass ich nicht mehr in Indien war, dass Luca mich dort raus geholt hatte und nach Hause gebracht.

Ich war nach einem Jahr der Hölle wieder zurück in Chicago, meiner eigentlichen Heimatstadt. Hier war ich aufgewachsen, hatte mir ein Leben aufgebaut und meine beiden besten Freunde waren auch hier. Wie hatte ich so dumm sein können und alles aufgeben?

Jetzt wohnte ich vorerst in Luca's Penthouse und schlief in seinem Gästezimmer. Ich schuldete ihm so unglaublich viel.

Die Sonne war noch nicht mal aufgegangen aber an Schlaf war nicht mehr zu denken. Deswegen machte ich mich fertig und zog mir schnell was an. Luca würde sich bestimmt über ein frisch gekochtes Frühstück freuen, immerhin sollte es für ihn auch Vorteile geben wenn er eine Hexe im Haus hatte und so machte ich mich auch schon an die Arbeit.

Doch während ich gerade fleißig dabei war, das Frühstück zu zaubern, wurde die Wohnungstür aufgesperrt. War Luca etwa die ganze Nacht weg gewesen? Hatte er im Club jemanden kennen gelernt?

Ganz verschlafen schlenderte er in die Küche zu mir und sein Gesicht erhellte sich, als er erkannte dass ich Frühstück zubereitete.

"Guten Morgen, konntest du nicht mehr schlafen? Und danke, dass du Frühstück machst. Du kannst für immer hier bleiben bei so einem Service." meinte er schmunzelnd und drückte mir einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange, ehe er sich setzte.

Ich wollte gar nicht wissen ob er bei einer Frau gewesen war oder nicht. Ich wusste er war nur auf Spaß aus und wenn war das bestimmt nur ein One-Night-Stand gewesen.

"Na warten wir mal ab ob du bei dieser Meinung bleibst, Luc." antwortete ich ihm leicht schmunzelnd und ließ am Tisch Tassen, Teller und Besteck erscheinen. Die Tassen füllten sich von selbst mit Kaffee. Ich liebte es zu hexen und tat es so gut wie immer wenn es mir möglich war.

Gleichzeitig rührte ich die Eier in der Pfanne und warf zwischendurch Gemüse und Speckwürfel dazu. Dabei hörte ich Luca leise lachen.

"Ich bleibe bei ihr. Du hast damals schon hervorragend gekocht." lobte er mich und zwinkerte mir zu. Kochen war eines meiner Talente, aber meine Großmutter hatte immer großen Wert darauf gelegt dass ich das konnte. Sie meinte immer ich müsse ja Mal einen besonderen Dämonen damit umsorgen, aber Raul waren meine Kochkünste egal gewesen. Ich war bloß sein Sexpüppchen gewesen und selbst wenn ich nicht wollte hat er sich genommen was er wollte. Ihm hatte es nicht gestört dass ich vor Schmerzen aufgeschrien hatte, sondern meinte nur ich wäre ungezogen und müsste bestraft werden.

Ich wollte daran gar nicht mehr denken und zum Glück riss mich mein bester Freund wieder aus meinen Gedanken.
"Ganz liebe Grüße übrigens von Markus. Gestern Abend war die Hölle im Club los. Eine Hexe war schwer verletzt vor seinem Club zusammen gebrochen." erzählte er mir ernst.

"Was?" fragte ich entsezt und drehte mich zu Luca um, um ihn mit großen Augen anzusehen. "Wurde sie etwa angegriffen?" fragte ich erschrocken. Eigentlich war Chicago für eine Hexe eine sichere Stadt. Hier gab es so viele Dämonen, dass man die Gargoyles schon vor vielen Jahren vertrieben hatte. Sie waren doch etwa nicht zurück, oder doch?

Doch plötzlich roch es verbrannt und ich drehte mich schnell wieder zum Herd um und sprach einen kleinen Zauber und das Essen war wieder perfekt. Ich schalte den Herd aus und richtete das Essen auf den Tellern her. Dabei legte Luca seine Hand auf meine und sah mich ernst an.

"Sie wurde von Gargoyles angegriffen, aber eine Hexe, oder eher eine Heilerin konnte ihr helfen und die Hexe Bonnie wohnt jetzt vorübergehend bei Markus. Offensichtlich sind die Gargoyles zurück. Aber ich werde auf dich aufpassen. Das habe ich dir in Indien und seit klein auf versprochen. Bei mir beißen sich die Gargoyles die Zähne aus." sagte Luca sanft.

Ich seufzte leise aus und setzte mich auf den Stuhl neben Luca. Die Gargoyles waren also wieder da? Das war die schlechteste Nachricht überhaupt. Aber es war lieb dass Luca mich beschützen wollte, aber er hatte schließlich auch ein eigenes Leben. Er konnte nicht ständig auf mich aufpassen und Ace hatte jetzt auch eine Hexe.

"Ich werde schon auf mich aufpassen. Mach dir keine Sorgen, okay?" entgegnete ich ihm und versuchte mich an einem Lächeln, aber so recht gelingen wollte mir das nicht. Ich fühlte mich elend. Seit ich die Bindung zu Raul gelöst hatte, war mir ständig so unwohl. Die Hexe in mir fühlte sich schuldig, aber ich hatte einfach nicht bei ihm bleiben können. Ich hatte davon gehört dass es Folgen gab, wenn man eine Bindung löste, aber jetzt wusste ich es am eigenen Leib. Ich wünschte ich wäre diese Bindung niemals eingegangen. Ich war so naiv gewesen.

Skeptisch betrachtete mein bester Freund mich. Ich konnte ihm nichts vormachen, denn auf der Welt gab es einfach niemanden der mich besser kannte als er.
"Und trotzdem werde ich mir weiter Sorgen machen und das nicht nur wegen den Gargoyles. Ich sehe dir an, wenn es dir nicht gut geht. Mir fehlt dein Lächeln, aber das bringe ich dir wieder zurück, versprochen. So und um jetzt auf bessere Gedanken zu kommen, was willst du heute machen?" fragte Luca mich grinsend.

Luca war wirklich der beste Freund den man sich nur wünschen konnte. Ohne ihn und Ace wäre es mir schon so oft so scheiße gegangen. Vielleicht würde ich ja nie den Dämon finden der zu mir passte, aber wenigstens hatte ich so tolle Freunde.

Ich wandte mich Luca zu und schlang dann meine Arme um ihn. Sofort stiegen mir wieder Tränen hoch, die ich gerne runter schlucken würde, aber so richtig gelang mir auch das nicht. Luca streichelte mir etwas über den Rücken und das tat wirklich gut. Ich war einfach so dankbar dass er für mich da war, ich hoffte das wusste er.

"Ich weiß nicht, vielleicht ins Kino. Aber ich sollte mir auch einen Job suchen. Ich will dir schließlich nicht auf der Tasche liegen." sagte ich zu ihm als ich mich wieder löste und mich meinen Essen widmete, dass schon langsam richtig abgekühlt war. Aber es war lecker. Nur leider hatte sich mein Appetit verabschiedet und ich brachte nicht viel hinunter. Ich hoffte das war nicht auch so eine Konsequenz der Bindungslösung.