Kapitel 112

110 6 1
                                    

Sie nahm also die Beine in die Hand und wollte so schnell wie möglich zum Ausgang. Ausgerechnet kurz davor lief Alexander ihr über den Weg. "Gut, dass.." Alexander wollte seiner Kollegin mitteilen das er sie bei einer OP brauchte, aber Sarah ahnte das bereits. "Keine Zeit, es gibt ja noch andere Ärzte im Haus!", rief sie ihm ohne langsamer zu werden zu und stand kurz darauf auf dem Parkplatz.

Martin war bereits ins Auto gestiegen und losgefahren. Sarah erkannte das die Frau gerade ebenfalls vom Parkplatz fuhr. "Scheiße!", fluchte die Ärztin und eilte selbst auch zu ihrem Auto. Eilig fuhr sie ebenfalls los und konnte gerade noch sehen in welche Richtung Martin fuhr. Schnurstracks der Frau hinterher, er machte also wirklich ernst.

Sarah musste jetzt an ihm dran bleiben und gleichzeitig holte sie ihr Handy hervor, um ihn anzurufen und ihn so vielleicht aufhalten zu können. Nach ein paar Mal klingeln tutete es jedoch nur noch. "Weggedrückt, verdammt!"

Schnell suchte Sarah eine andere Nummer und schaute dabei gleichzeitig noch irgendwie auf die Straße. Was sie tat war verboten und gefährlich, aber das war für sie gerade unwichtig. Es dauerte auch hier länger, aber wenigstens hob ihr Freund Paul ab. "Hi, Schatz..", setzte er an, doch Sarah hatte nicht die Zeit für eine ausgiebige Begrüßung. "Paul, wie weit seid ihr mit den Ermittlungen?", fragte Sarah ohne Umschweife. "Noch nicht sonderlich weit, warum?"

Eigentlich durfte Paul darüber nicht reden, aber er tat es dennoch weil es um Sarahs Freundin ging. "Wir wissen wahrscheinlich wer es war!", teilte ihm Sarah daraufhin aufgeregt mit. "Was?!", fragte der Polizist am Telefon. "Wer ist wir und was wisst ihr genau?!"

Sarah erzählte von der Frau und davon was sie gesagt hatte, außerdem das Martin gerade drauf und dran war Blödsinn zu machen. "Wo seid ihr jetzt?", fragte Paul anschließend und Sarah gab ihm den ungefähren Ort durch. "Alles klar, bleib dran. Wir steigen jetzt ins Auto und ich melde mich dann wieder!" Dann legten sie auf und Sarah hatte Angst davor, wie sich das jetzt entwickeln würde.

Sarah musste ordentlich aufs Gas gehen, um wenigstens annähernd an Martin dran zu bleiben. Der hatte nämlich selber damit zu tun schnell genug zu sein und gleichzeitig nicht aufzufallen. Nach ein paar Minuten klingelte Sarahs Handy, Paul rief sie wie versprochen zurück und teilte ihr mit das sie auf dem Weg seien. Sarah konnte nur vermuten wo es hin ging und die Polizisten nur so lotsen, denn das genaue Ziel kannte sie schließlich nicht. Aber sie würden in Verbindung bleiben, bis sie irgendwo anhielten. Aber das sollte noch ein wenig dauern.

20 Minuten verfolgte Sarah Martin bereits und er die Frau, bis sie einen Hügel hinauf fuhren. Irgendein Hof war ausgeschildert und Sarah gab das gleich an Paul weiter. Sein Kollege wusste wo er war, deshalb konnten sie nun auflegen. Sarah wollte sich weigern, aber sie musste einfach darauf vertrauen das Paul und sein Kollege bald da sein würden. Er hatte gemeint, sie seien schon ganz in der Nähe da sie ihr ja die ganze Zeit schon entgegen gefahren waren und sie unbedingt aufpassen sollte das nichts passierte. Wie sie das anstellen sollte wusste sie nicht.

Die Frau war inzwischen an einem Haus angekommen und stellte den Motor ab. Sie stieg aus und hörte drinnen bereits ihren Mann, der die Kinder wohl wieder anschrie. Schnell wollte sie hinein gehen, als sie ein Auto bremsen hörte und sich umdrehte. Sie erkannte den Mann von vorhin wieder und wollte umso schneller hinein.

"Wo ist ihr Mann?!", rief Martin sauer. "Nicht zu Hause.", entgegnete die Frau und versuchte die Tür aufzuschließen. Ihr fiel der Schüssel vor lauter Hektik hinunter. Doch Martin war nicht blöd und hörte ebenfalls den Mann im inneren des Hauses toben. "Ich muss mit ihm reden!", drängte Martin. "Er ist wahrscheinlich derjenige, der meiner Lebensgefährtin das angetan hat! Ich muss wissen, ob er es wirklich war!" Doch die Zeugin war plötzlich ganz kleinlaut. "Ich hätte nie ins Krankenhaus kommen sollen.", meinte sie schuldbewusst. "Bitte gehen sie, bevor er irgendwas mitbekommt!", bat sie Martin. Aber er dachte nicht im geringsten daran zu gehen, ohne mit dem vermeintlichen Steinwerfer gesprochen zu haben.

Die BergdoktorinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt