Kapitel 117

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Ich schreckte aus dem Schlaf hoch. Nach dem Mittagessen hatte ich mich hingelegt und war eingeschlafen, nun hatte ich etwas ganz verwirrendes geträumt.
Der Schauplatz war der Friedhof gewesen, dort waren viele Leute für eine Beerdigung zusammen gekommen. Martin, Kira, Lisbeth, Lilli, Alexander, Susanne, Roman und noch unzählige Menschen mehr. Aber ich hatte sie alle wieder erkannt. Nur reden können hatte ich mit keinem. Sie schienen mich auch nicht gesehen zu haben. Als wäre ich für sie alle unsichtbar gewesen. Es wurde eine Ansprache gehalten, wie üblich bei einer Beisetzung. Fast alle hatten geweint, besonders die Gruber-Familie. Es war meine Beerdigung gewesen. Meine eigene.
Und gleich, nachdem ich das erkannt hatte, war ich aufgewacht. Ich zitterte und zunächst musste ich mich wieder ein wenig beruhigen. Erst dann konnte ich mich wieder in die Decke kuscheln und wieder einschlafen, obwohl ich vorhin nur hatte kurz nachdenken wollen. Ich war einfach zu müde und hier hatte ich Zeit für einen Mittagsschlaf.
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Martin saß derweil wieder bei Gemma im Zimmer. Er hielt ihre Hand ganz fest, die nun wieder die gewohnte Körpertemperatur hatte. Dieses Bild, das sich ihm bot, an das hatte er sich mittlerweile schon fast gewöhnt. Das monotone Piepen der Geräte war ihm nicht mehr befremdlich, sondern es zeigte ihm, dass Gemma noch lebte.
'Noch.', dachte er bitter. Aber inzwischen wusste er wieder, was richtig und was falsch war. Und Gemma gehen zu lassen, das war richtig. Es war das, was sie sich wünschte. Nun stattete auch Sarah ihrer Freundin wieder einen Besuch ab. Diesmal aber hauptsächlich, um mit Martin zu sprechen, den sie hier vermutet hatte. Ihr ging das Aufeinandertreffen von vorhin nicht mehr aus dem Kopf und sie wollte unbedingt in Erfahrung bringen was los war.
"Hey, Martin.", machte die junge Ärztin auf sich aufmerksam. "Hallo.", kam es knapp von Martin. "Wie geht's ihr?", fragte Sarah, um ein Gespräch anzufangen. "Das solltest du doch wissen. Alexander hat mir erzählt, wie engmaschig du hier alles kontrollierst.", erwiderte Martin ohne den Blick von seiner Lebensgefährtin abzuwenden.
"Sollte ich das nicht tun?", fragte Sarah weiter. "Doch, es hat mir Sicherheit gegeben.", gestand Martin traurig. "Ich wusste, dass sie hier mehr als genau überwacht wird, wenn ich nicht da war.", fügte Martin mit heißerer Stimme an. "Du sprichst in der Vergangenheit.", bemerkte Sarah. "Martin, was geht hier vor? Ich merke schon seit eurer Ankunft hier, das etwas im Gange ist!", sprach Sarah nun direkt ihre Gedanken aus. Doch Martin schwieg.
"Martin, ich rede mit dir!" Doch auch das brachte ihn nicht dazu, die Wahrheit zu sagen. "Frag Alexander.", meinte Martin nur. "Lass mich mit ihr bitte noch ein wenig alleine.", bat Martin Sarah anschließend. "Martin..", setzte Sarah erneut an. "Geh!", kam es energisch von Martin, weshalb Sarah nicht widersprach. "Ich find schon raus, was hier abgeht!", murmelte sie wütend und beschloss tatsächlich sofort Alexander aufzusuchen. Den fand sie in seinem Büro, wo Professor Böning und Roman ebenfalls waren. Auch die drei zögerten erst, bevor sie Sarah von ihrem Vorhaben erzählten.
Sie war außer sich und wollte es natürlich verhindern, Roman konnte sie aber aufhalten als sie zu Martin zurück gehen wollte und redete auch ihr ins Gewissen. Dank ihm sah auch sie ein, dass es nötig war. "Wann?", fragte Sarah den Tränen nahe. "Wir müssen noch ein bisschen was vorbereiten, aber in ungefähr einer Stunde wollten wir.. Es tun.", erklärte Alexander ihr. Sie waren nun alle wieder in seinem Büro. "Es tun.", wiederholte Sarah. "Sie umbringen, sag das doch!"
Sarah hatte zwar eingesehen, dass es wohl keinen anderen Ausweg mehr gab, aber dennoch ging ihr das Stammeln von Alexander ziemlich gegen den Strich. Wieder war es Roman, der dazwischen ging. Es klopfte und Martin kam herein. Er hatte geweint, das war nicht zu übersehen.
"Ich hab meiner Mutter Bescheid gegeben. Wenn wir warten würden bis sie, Lilli und Hans hier ankommen.. Das wäre meine einzige Bedingung." Die anderen waren einverstanden.
"Wobei, da wäre noch eine zweite.", meinte Martin plötzlich und die anderen horchten auf. "Ich will's tun.", offenbarte Martin ihnen. "Ich mache das und kein anderer."
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Es dauerte nicht lange, bis ich wieder aufwachte. Erneut war der Grund ein verwirrender Traum, der mir noch mehr Angst einjagte als der vorherige. Martin, Lisbeth und Kira waren diejenigen, um die er sich hauptsächlich gedreht hatte. Martin hatte da gesessen und getrunken, Bier und auch Schnaps waren auf dem Tisch vor ihm gestanden. Er war betrunken gewesen und es hatte so gewirkt, als wäre das plötzlich Dauerzustand bei ihm.
Kira hatte geschrien, Lisbeth war mit ihr dann in die Küche gekommen wo Martin gesessen war. Sie hatte ihn gefragt, ob er das Schreien der Kleinen nicht gehört hätte. Er hatte es zwar gehört, aber laut eigener Aussage nicht eingesehen aufstehen zu müssen. Es war definitiv schon öfter gewesen, dass er exzessiv getrunken hatte und er hatte mich augenblicklich an Stefan erinnert.
Er hatte traurig ausgesehen, so als ob er im Leben keinen Sinn mehr gesehen hatte. Erschreckend viel abgenommen hatte er gehabt. Im Gespräch hatte Lisbeth ihm einiges an den Kopf geworfen. Das er doch endlich wieder klar kommen musste, dass mein Tod für alle schwer zu ertragen war aber er nach einem Jahr unbedingt wieder anfangen musste zu Leben. Sie hatte ihm vorgehalten, dass er unbedingt einen neuen Job brauchte, nachdem er die Praxis an Alexander überschrieben hatte.
Es war alles so verwirrend, aber trotzdem und vielleicht auch gerade deshalb so schmerzhaft. Martin war nicht mehr er selbst gewesen und das hatte mein Tod zu verantworten gehabt. Er war anschließend ins Auto gestiegen, betrunken wie er gewesen war und ich hatte es nicht verhindern können. Ich hatte wieder nur zu sehen können, wie im Traum davor. Ich hatte ihn verfolgen können, hatte gesehen wie er viel zu schnell gefahren war und letztendlich die Katastrophe passiert war.
Martin hatte es extra herausgefordert, war absichtlich mit voller Geschwindigkeit gegen ein Hindernis gefahren. Nachdem ich gesehen hatte wie das Auto dagegen geprallt war, war ich aufgewacht und saß nun schweißgebadet im Bett. Ich hatte seinen Namen geschrien und weinte nun. Die Bilder waren schrecklich. Sonja konnte es unmöglich überhört haben, da sie nun auch ins Zimmer gestürmt kam. "Was ist passiert?!", fragte sie mich sofort.
Ich konnte nicht auf ihre Frage antworten. "Martin!", war das einzige, was ich schluchzend hervor bringen konnte. "Hey, hey, hey!" Sonja setzte sich zu mir und nahm mich fest in den Arm. "Nein, nein, nein!", schluchzte ich. "Martin, nein!" Ich weinte mich nun an Sonjas Schulter aus, sie hielt mich ganz fest und versuchte mich zu beruhigen.
"Gemma, ganz ruhig!", redete sie mir zu. Aber es half nichts. Es hatte so real gewirkt, wie als wäre es wirklich passiert. Auch wenn ich nicht mehr auf der Erde war, so waren mir meine Träume wohl geblieben. Und sie wirkten noch realer als je zuvor. "Gemma, was ist los?", fragte Sonja mich erneut. Sie hatte mich nun an den Schultern gepackt und rüttelte mich ein wenig. Das half mir, wieder in die Realität zurück zu kommen. Mehr oder weniger in die Realität zumindest. "Du hast geträumt, oder?", fragte sie mich nun und ich nickte. Dann nahm sie mich wieder in den Arm.
"Magst du drüber reden?", wollte Sonja nun wissen und ich redete einfach drauf los. Ich erzählte ihr von beiden Träumen, jedes kleine Detail. "Ich kann mir vorstellen, dass dich das schockiert hat.", meinte Sonja mitfühlend, als ich geendet hatte. "Ja, aber es waren Träume. Ich sollte das gewohnt sein, hab das regelmäßig. Es ist nicht real, das muss ich mir danach nur immer wieder einreden."
Ich wischte mir über die Wangen. Sonja seufzte. "Was?", fragte ich, da ich merkte das wieder etwas nicht stimmte. "Gemma, hör mal.. Es ist vielleicht so, dass die Situationen die du in deinen 'normalen' Träumen gesehen nicht in der Realität passiert sind. Hier ist das aber etwas anders." Ich verstand. "Du meinst doch nicht, dass das wirklich.. Das es wirklich passiert, oder?" Aber sie nickte leider. "Doch, Gem. Genau das meine ich. Aber keine Angst erstmal, es kann sich schließlich immer noch etwas an der Zukunft ändern. Es beunruhigt mich trotzdem, dass du damit jetzt auch schon anfängst.", gab sie ehrlich zu. "Du hast das auch.", schlussfolgerte ich. "Jeder der hierher kommt. Was meinst du, woher ich wusste das du kommst? Wir können unsere Angehörigen so wenigstens ab und zu sehen, jedenfalls das was ihnen vielleicht passieren wird. Es ist ein Segen und ein Fluch zugleich."
Wieder etwas, das so unwirklich klang, aber ich musste es trotzdem glauben. Hier war so einiges anders. "Also wird er an meinem Tod zerbrechen.", flüsterte ich. "Er wird sich umbringen, wegen mir." Sonja nahm mich wieder in den Arm. "Es kann sein, aber es kann sich auch noch ändern. Die Zukunft ist nicht festgeschrieben, Gem.", wiederholte sie. "Aber es ist wahrscheinlich. Es ist eine Möglichkeit, wie sie verlaufen kann. Und wenn wir doch schon davon träumen und du sagst, dass du gewusst hast das ich hierher komme.. Dann ist das was wovon man träumt doch eigentlich schon sicher. Und wag es jetzt bitte nicht, mich anzulügen.", bat ich sie unter Tränen. Sie ließ mich erneut los und strich mir eine Träne von der Wange.
"Gemma.", begann sie eindringlich. "Es stimmt, dass es so höchstwahrscheinlich passieren wird. Aber er hat seine Familie und vielleicht können sie ihn auffangen. Johann hat damals auch gewusst, das ich komme und es ist wirklich wahr geworden. Leider können wir nichts am Schicksal ändern. Ich hatte solche ähnlichen Träume jedoch auch von Hans, aber er hat seine Trauer überwunden. Lilli hat einen großen Teil dazu beigetragen.", erzählte Sonja mir nun. "Nur kannst du mir nicht versichern, dass es bei Martin genauso sein wird." Sie schüttelte den Kopf. "Das kann ich leider nicht.", bestätigte sie. "Du musst selbst entscheiden, was für dich am besten ist."
Ich ging die zwei Optionen im Gedanken durch, bevor ich sie aussprach. "Entweder ich bleibe hier und riskiere, dass Martin.. dass der Traum wahr wird. Oder ich gehe zurück, nehme womöglich höllische Schmerzen in Kauf und einen langen Rehabilitationsprozess. Sicher ist auch nicht, ob ich ohne Folgeschäden davon komme. Oder weißt du darüber etwas?"
Sonja schüttelte erneut den Kopf. "Ich bekomme nicht alles gezeigt.", antwortete sie ehrlich und ein paar Minuten dachte ich nach, bis ich schließlich einen Entschluss fasste.
Sonja hatte mich alleine gelassen, damit ich in Ruhe überlegen konnte. Sie war eine wirklich liebe Person, irgendwie erinnerte sie mich ein bisschen an Lisbeth. Als ich an sie dachte, stiegen mir wieder Tränen in die Augen. Sie fehlten mir so, alle miteinander. Beide Optionen hatten ihre Vor- und Nachteile. Für beide musste ich ein Opfer aufbringen. Entweder meine neu gewonnene Familie im Stich lassen oder riskieren, nie wieder ein normales Leben führen zu können. Aber die Entscheidung stand fest und daran würde sich auch nichts mehr ändern. Je länger ich nach dachte, desto mehr wurde ich was meinen Beschluss betraf bestätigt.
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Der übrige Teil der Gruber-Familie war nun im Klinikum eingetroffen. Martin hatte ihnen alles erzählt und sie waren ebenfalls erstmal entsetzt gewesen, vor allem Lilli. Sie befanden sich alle im Flur vor Gemmas Zimmer, Lisbeth hielt ihre weinende Enkelin fest im Arm. Sie waren gerade noch bei Gemma gewesen, Lilli hatte darauf bestanden sich von ihr verabschieden zu dürfen. Auch Lisbeth und Hans hatten Gemma ein letztes Mal sehen dürfen, bevor Martin gleich hinein gehen und ihr den letzten Willen erfüllen würde. Alle Beteiligten wussten, dass es das richtige war. Schwer zu begreifen, aber alle wollten sie nicht das Gemma leiden musste. Ewig im Koma zu liegen war ein für Menschen unwürdiges Leben, das hatte sie einfach nicht verdient.
Sie warteten nur noch auf Professor Böning, der kurz darauf kam und mit Martin kurz Rücksprache hielt. Noch immer war er sich sicher, es alleine machen zu wollen. Der einzige, der ihn begleiten sollte, war Roman und das nur als moralischer Beistand. Martin strich Lilli nochmal kurz über den Kopf, gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und Hans klopfte seinem Bruder bestärkend auf  die Schulter. Der Arzt wusste, dass er in der schweren Zeit die nun vor ihm lag auf seine Familie zählen konnte.
Kira lag bei Sarah im Arm und hatte keine Ahnung, das ihre Mama nun doch gleich für immer einschlafen würde. Martin gab Roman ein Zeichen ihm zu folgen und die beiden Ärzte verschwanden durch die Tür zu Gemmas Zimmer.
Sie blieben erstmal vor der Scheibe stehen. "Und du bist dir sicher, dass du das tun willst?", fragte Roman Martin. "Ich muss.", antwortete dieser. "Nein, das musst du nicht. Es gibt andere Ärzte hier, die das übernehmen können.", antwortete Roman. "Ich hab darauf bestanden, dass sie reanimiert wird. Als es bereits aussichtslos war, hab ich weiter gemacht. Ich bin schuld, dass wir jetzt in dieser Situation sind!" Doch da war Roman anderer Meinung. "Du wusstest zu diesem Zeitpunkt noch nichts von dieser Verfügung, dich trifft keine Schuld. Du hast so gehandelt, wie es jeder getan hätte. Immerhin liebst du sie und einen Menschen den man liebt gehen zu lassen, ist schwer. Du solltest das auf keinen Fall tun, weil du dich schuldig fühlst.", beharrte Roman. "Ich tue das auch nicht ausschließlich deshalb.", erwiderte Martin. "Ich tue das auch aus dem Grund, den du gerade genannt hast. Ich liebe sie und deshalb will ich nicht, dass irgendjemand das macht. Verstehst du? Und wenn ich es selber mache, kann ich vielleicht besser damit umgehen, dass sie.."
Martin brach ab und schluckte schwer. Erst jetzt wurde ihm so richtig bewusst, dass er kurz davor war das Leben seiner Freundin zu beenden. "Ich bin da, solltest du meine Hilfe brauchen.", versprach Roman. "Deshalb solltest du mit rein kommen.", antwortete Martin und ging nun ins Zimmer. Ganz genau schaute er Gemma an.
Aber wollte er sie so in Erinnerung behalten? Ans Bett gefesselt, umgeben von Schläuchen? Nein, weshalb er versuchte sich an alle schönen Momente mit ihr gleichzeitig zu erinnern. Sie hatten es von Anfang an nicht einfach gehabt, aber es hätte wirklich alles so schön sein können, wäre dieser Unfall nicht passiert. Die Erinnerungen liefen in seinem Kopf ab wie ein Film. Er würde ihr Lachen vermissen, wie schön ihre blauen Augen dabei immer geleuchtet hatten. Allgemein ihre Gegenwart, ihre Nähe, das Gefühl sie im Arm zu halten, sie zu küssen, zu berühren.
Martin ging zu ihr, Roman hielt erstmal Abstand. Zunächst schaltete Martin das EKG aus, wodurch es bereits viel stiller im Zimmer wurde. Er würde es aber nicht ertragen können zu hören, wie ihr Herzschlag immer langsamer wurde und schließlich ganz aufhörte.
Anschließend musste er aber erstmal überlegen, was als nächstes zu tun war. Unzählige Male hatte er das bereits getan, aber gerade hatte er das Gefühl keine Ahnung mehr von seiner Arbeit als Arzt zu haben. Es war aber auch eine Ausnahmesituation. "Martin, alles klar?", fragte Roman. Die Unsicherheit von Martin war nicht zu übersehen.
"Wie mach' ich weiter?", stellte Martin verzweifelt eine Gegenfrage. "Die Medikamente.", antwortete Roman und nun wusste Martin wieder was er zu tun hatte. Aber bevor er die Versorgung der Medikamente kappte, entfernte er erstmal ganz behutsam die Elektroden des EKGs. Eine nach der anderen, ganz langsam und vorsichtiger als eigentlich notwendig. Als wolle sein Unterbewusstsein Zeit schinden. Als das geschehen war, wandte er sich dem Zugang an ihrem Handrücken zu, durch den man ihr gewisse Medikamente verabreicht hatte. Das war nun nicht mehr notwendig, weshalb er die Infusion vom Zugang trennte.
Sie würde nichts spüren, sondern einfach einschlafen. Die Konzentration an Schmerzmitteln war noch hoch genug, weshalb er keinesfalls mit dem Entfernen des Beatmungsschlauchs warten wollte. Dafür musste erst das Beatmungsgerät abgeschaltet werden.
Martin zögerte. Wenn er das wirklich tat, gab es kein Zurück mehr. Gemma würde keinen Sauerstoff mehr bekommen und die Organe würden nach und nach ihre Funktion einstellen. Sie würde sterben. Das wurde Martin abermals schmerzlich bewusst.

Die BergdoktorinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt