Kapitel siebenundzwanzig

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„... Ich möchte es liebsten bis zum Ende unseres Lebens machen."

Diese Worte warfen mich völlig aus der Bahn und ich blickte zu ihm auf. Ich schaute in seine schillernden Augen und erkannte in ihnen nur die vollkommene Wahrheit. Keinerlei Lachen zierte seine Lippen, es war absolut nichts zu sehen was auf eine Lüge oder einen Scherz hinwies. Trotzdem war ich mir meiner Gefühle alles andere als sicher. Ich hatte jetzt weder Zeit noch Lust für eine anstrengende Beziehung, in der am Ende einer ein gebrochenes Herz hat aber... es war Harry. Es war der grünäugige Lockenkopf der sich viel zu viele Sorgen um alles machte und der mich mit einem Blick zum schweigen brachte. Ich konnte mir nichts vormachen: es war längst zu spät um ihn jetzt noch zu vergessen. Harry hatte sich in mein Herz eingebrannt und so schnell könnte ich es nicht ändern.

„Wieso sagst du das?" fragte ich als ich mich wieder gefasst hatte. Es stimmte ja das ich ihn wirklich mochte aber fehlte mir noch das Vertrauen für ihn.

„Weil es stimmt Louis. Ich möchte nicht das ich dich nur manchmal sehe, mir nur vorstellen kann dich zu küssen. Ich möchte und kann es nicht mehr."

Ich schaute ins leere. In meinem Kopf gab es gerade zwei Hälften die sich bekriegten und mir drohte der Schädel zu explodieren. Die eine sagte ich sollte mich ganz auf ihn einlassen, ihn lieben und alles Zweifel über den Haufen schmeißen, die andere sagte jedoch - und das war die vernünftigere - das ich es lieber lassen sollte, das ich mich auf mein Leben und auf das meiner Familie konzentrieren sollte. Die Frage war nur noch für welche ich mich entscheiden sollte.

„Ich... ich kann nicht. Ich würde dir nicht gut tun und du mir genauso wenig." und damit gewann der vernünftigere Teil.

Er legte seine Hand an meine Wange und seine Stirn gegen meine. Für einen Kurzen Moment schloss ich die Augen und genoss es ihm so nahe zu sein aber da meldete sich schon wieder die vernünftige Seite und ich löste mich etwas von ihm.

„Wieso glaubst du das ich dir nicht guttun würde?"

„Ich muss mich gerade mit so vielen Dingen rumschlagen, da würdest du mir keine Hilfe sein. Ich muss mich genau auf diese konzentrieren und du würdest das Fass zum Überlaufen bringen. Es gäbe noch mehr Dinge an die ich denken müsste." erklärte ich ihm. Er wirkte sehr enttäuscht aber versuchte dies so gut wie möglich zu verbergen. Mir ging es dabei nicht anders.

„Aber wenn du mir deine Gedanken und sorgen anvertraust wird... wird es dir bestimmt besser gehen. Ich könnte dir helfen, dich bei der Behandlung deiner Mutter unterstützen und dir bei der Sache mit Alex beistehen." bei seinem Namen verzog Harry sein Gesicht ein wenig aber sonst sah er mich eindringlich und bittend an.

„Du lehnst hier etwas ab wobei du nicht mal richtig drüber nachgedacht hast." probierte er es weiter jedoch ohne Erfolg.

„Das ist es ja ich habe viel zu viel darüber nachgedacht und habe mich für die vernünftigere Seite entschieden."

Er entfernte sich nun ganz von mir und rieb sich die Augen. Ich wollte auf ihn zu gehen aber diesmal war er derjenige der sich abschottete.

„Wenn du das hier wirklich ernst meinst dann sag mir ob du dabei nichts fühlst." sagte er und ich wollte schon fragen was er damit meinte doch dazu kam ich nicht da er wieder zu mir kam und seine Lippen auf meine presste. Etwas überrascht stolperte ich zurück und löste mich von ihm. Ich sah ihn fassungslos an er wiederum sah mich nur abwartend an. Er schaute mir genau in die Augen und ich schüttelte leicht den Kopf.

Wieso muss er sowas nur immer machen wenn er doch wusste das ich ihm dann nicht wiederstehen kann aber wahrscheinlich hat er es genau deswegen getan. Ich schloss die Augen in der Hoffnung das er wenn ich sie wieder öffne weg war aber wie erwartet stand er noch da.

Why? {L.S.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt