Kapitel achtundsechzig

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Ich weiß: mal wieder später als versprochen🙈, aber ich hatte voll die Schreibblockade und leider muss ich auch jetzt wieder ein paar Leute enttäuschen. Das schöne Happy End wird wohl noch auf sich warten müssen. So deep sollte es eigentlich nicht werden, aber ich wollte trotzdem mal vorwarnen.
Übrigens habe ich eine kurze Song Lyrik in dem Kapitel versteckt. Es ist von einem deutschen Lied und vielleicht erkennte ja der eine oder andere den Song.
Viel Spaß beim lesen.
💚💙
M

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Das war meine letzte Nacht bei Liam. Ich hatte mich noch relativ lange mit ihm unterhalten und ihm die wichtigsten Sachen erzählt die passiert sind. Natürlich war ich die Hälfte davon wieder am heulen und Liam - so nett wie er eben war - tröstete und kümmerte sich die ganze zeit um mich. Auch Niall war durch die ganzen Strapazen wach geworden und versorgte Liam und mich abwechselnd mit heißem Kakao und irgendwas zu essen.

Ich freute mich darüber das meine freunde so fürsorglich und bedacht mit mir umgingen, aber das war auch das einzigste was mir gerade ein wenig Glückseligkeit bereitete. Liam schimpfte selbst die ganze zeit über Harry und auch Niall war alles andere als erfreut über ihn, doch ich konnte kein Fünkchen Hass aufbringen. Warum sollte ich auch? Er hatte mir ja schließlich nichts versprochen oder etwas gemeines von sich gegeben. Ich war derjenige der ihn erdrückt und keine Luft zum atmen mehr gegeben hatte, ich war derjenige der ihn wieder mit ins Haus geschleift hat und ich war derjenige der ihn ständig über seine Vergangenheit ausquetschen wollte.

Ich fühlte mich die ganze verblieben Nacht furchtbar und naiv. Der einzigste Lichtblick war das ich am nächsten Tag wieder nach Hause gehen könnte. Ich würde Lottie und Mum wieder sehen und auch die Zwillinge. Ich würde wieder in die Schule gehen, was mich nicht besonders erfreute, aber es kehrte wieder Normalität in mein Leben ein. Harry hin oder her. Ich wollte nicht das er mir mein letzten Schuljahr versaut.

Und da war auch noch mein beschissener Job, den ich seit mehren Wochen nicht mehr nachgegangen bin. Sicherlich hatte Alex mir schon ein Haufen Drohungen geschickt, doch ich hatte ihn vor ein paar Tagen blockiert. Ich hätte seine Nachricht also eh noch nicht mitbekommen sollen. Noch etwas worauf ich mich freuen kann.

Ich verabschiedet mich am Nachmittag von Liam und ging schließlich zu mir Nachhause. Dort freuten sich alle das ich wieder da war und Mum wollte mich die ganze zeit nur abknutschen, weil ich ihr so gefehlt hatte. Ich blieb der Nettigkeit wegen ein paar Minuten noch bei ihnen und erzählte was passiert war. Natürlich nicht ganz und auch nicht wirklich sinngemäß. Jedoch wollte ich mich eigentlich nur in mein Bett legen, mich in meine Decke einkuscheln und weinen und genau das tat ich schließlich auch den restlichen tag.

Ich weinte mich in meinen schlaf ohne vorher ein bissen essen zu mir zu nehmen und wachte am nächsten morgen dementsprechend auch auf. Es ist Montag morgen 7:00, ein neuer tag beginnt. Ich stehe auf, zieh mich an und habe Augenringe bis zum Kinn. Ich schaute mich im Spiegel an und wollte gleich wieder ins Bett. Nicht nur die Augenringe waren deutlich zu sehen, auch meine Haare waren wie Unkraut und von meinen Kopfschmerzen will ich garnicht erst anfangen. Kurz gesagt: es ging mir absolut scheiße.

Ich schliff mich irgendwie unter die dusche und später in die Schule. Der ganze tag war schrecklich. Weder Niall noch Liam schafften es heute mich aufzuheitern und Zayn versuchte es dankenswerter weise garnicht erst. Er wusste das mir grad niemand wirklich helfen konnte und ich war ihm dankbar das er versuchte das auch Niall und Liam zu erklären, die mich die ganze zeit bemutterten.

Als ich wieder Zuhause war legte ich mich sofort ins Bett ohne was zu essen oder jemanden zu begrüßen. Ich fühlte mich einfach hundemüde und mein Körper schrie förmlich nach meinem Bett. Es dauerte nicht lange bis ich einschlief und noch weniger länger, bis ich durch lautes Geschrei wieder geweckt wurde. Völlig genervt stand ich auch, folgte dem alles anderen als angenehmen Geräusch und stand schließlich im Zimmer meiner jüngeren Schwestern. Sie stritten ich um ein Haarband und ich hatte echt keine nerven mehr für sowas.

„Gib schon her Daisy. Du wolltest es doch nicht." schrie Phoebe und zog noch stärker an dem Band. Doch Daisy ließ nicht nach und verstärkte ebenfalls das ziehen.

„Nein, jetzt will ich es haben und außerdem hast du doch auch ganz viele andere." keifte diese zurück und schaute ihrer Schwester böse in in die Augen. Mir wurde das hier alles zu viel und durch das ganze weinen war mein Körper total ausgelaugt. Ich wollte so schnell wie es ging wieder zurück in mein Bett.

Seufzend ging ich auf sie zu und hielt beide vorsichtig an deren Schultern fest. Sie hörten zwar auf, aber ließen nicht los und schauten mich auch nicht an.

„Warum streitet ihr euch denn darum? Ihr habt doch beide mehr als genug Haarbänder?" fragte ich verzweifelt und beide schauten mich entsetzt an.

„Ja, aber wir haben beide kein Pinkes. Das hier ist PINK Lou. Pink." erklärte Daisy, wie als hätte ich sie gerade grundlegend beleidigt. Beide zogen wieder stärker an dem Bande und grummelten sich gegenseitig an. Ich stand wieder auf. Ich hatte wirklich wenig lust mir das hier noch weiter zu geben und solange sie halbwegs leise waren würde das auch sicherlich gehen.

„Geht einfach zu Mum, die wird schon wissen was das beste ist." murmelte ich und wollte den Raum verlassen.

„Wollten wir ja, aber sie hatte sich vorhin hingelegt und als wir versucht haben sie zu wecken brachte das nichts." erklärte Phoebe ohne aufzuschauen. Abrupt blieb ich stehen und merkte wie alle Farbe mein Gesicht verließ. Ich drehte mich wie versteinert und mit einem Puls von 140 um und blickte nervös zu meinen Geschwistern.

„W-Was?" fragte ich stotternd nach und schluckte. Natürlich würden sie es nich nicht verstehen wenn es passieren würde. Sie waren noch zu jung und vielleicht hatten sie sich auch einfach nur vertan und haben Mum gar nicht richtig probiert zu wecken. Doch könnte ich eben gerade auch verdamm falsch liegen.

„Ja, sie wacht nicht auf." wiederholte Daisy Phoebe und augenblicklich rannte ich die Treppe runter. In meinem Kopf machten sich schon alles Szenarien breit, was passieren könnte. Vielleicht schlief sie wirklich nur tief und fest, aber was ist wenn sie Ohnmächtig geworden war, oder einen schock erlitten hatte, die Medikamente zu stark waren oder... oder sie...

Ich schaffte es nicht meinen Gedanken weiter führen zu lassen. Viel zu groß war der Schmerz der entstehen würde, den ich kein zweites mal schaffte.

Ich rannte weiter in das Zimmer meiner Mutter und schaltete dort das licht an. Sie lag ganz ruhig im Bett und ich kniete mich neben sie. Ich schüttelte ihren arm und strich ihr immer wieder üben den Rücken.

„Mum? Mum, hey bist du wach?" wollte ich mit tränenerstickter Stimme wissen und versuchte weiterhin sie wachzubekommen.

„Mum... bitte nicht." bat ich und machte Anstalten sie aus dem Bett zu heben. Ihr Puls war noch verhanden, aber verlief definitiv zu langsam und schwach.

„LOTTIE!" schrie ich und beförderte Mum aus ihrem Zimmer. Meine Schwester kam ein paar Augenblicke später die Treppe runtergerannt und als sie mich erblickte begann auch sie zu weinen.

„Louis... was... was ist los? Ge- gehts Mum gut?" fragte sie und trat an uns heran. Sie strich über Mums kalte Wange und begann zu schluchzen.

„Ich muss sie ins Krankenhaus fahren. Ich... du musste hier bei den Zwillingen bleiben." erklärte ich möglichst standhaft, als wir zur Tür eilten. Dort machte ich mit gar keine Gedanken um eine Jacke sondern zog nur schnell meine Schuhe über. Mum hatte ich fest in ihre Decke eingewickelt.

„Nein.. Louis ich ill mit. Du kannst mich doch ni-"

„Doch kann ich. Ich sag euch Bescheid wenn ich etwas neues erfahre. Bi-Bitte sag den Zwillingen noch nichts. Félicité kannst du es meinetwegen... schon sagen. Ich muss jetzt los." verabschiedet ich mich äußerst schnell und rannte dann zu unserem Auto.

Angekommen im Krankenhaus wurde sie sofort auf eine Liege verfrachtet und in einen Bereich gefahren zu dem ich keinen zutritt hatte. Im Wartezimmer lief ich die ganze zeit auf und ab, wenn ich nicht gerade kurz vor dem Zusammenbruch stand. Es war mittlerweile eine stunde vergangen und noch niemand konnte mir was sinnvolles sagen. Lottie hatte schon x-tausendmal angerufen, doch ich musste sie immer enttäuschen.

Es wurde immer später bis es schließlich 2:00 Nachts war. Und dann endlich kam eine Frau in weißem Mantel auf mich zu.

Why? {L.S.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt