Kapitel einundsechzig

37 6 0
                                    

Meine Augen öffneten sich nur einen kleinen spalt, doch das reichte um den Fehler zu erkennen.

Das Fenster, wie die letzten paar Nächte einen spalt offen, obwohl ich es immer vor dem schlafengehen verschloss. Meine Decke, nicht wie sonst, unordentlich neben mir zusammengeknüllt, sondern sorgfältig über mich gedeckt. Und der Geruch von einem unvergesslichem Aftershave in der Luft.

Es war genauso wie die letzten drei Tage auch schon. Ich wachte meistens kurz vor dem Sonnenaufgang auf, mit genau dem was ich soeben auch schon vorfand. Natürlich wusste ich das nur eine Person, die ich kannte, so roch und auch nur einen person so etwas tun würde, aber seine Beweggründe waren mir wie so oft, ein Rätsel.

Das ganze passierte seit dem ich ihn das erste mal nachts bei mir im Zimmer erwischt hatte, ganze drei mal. Liam erzählte ich davon nichts. Warum wusste ich selber nicht genau, aber ich hielt es irgendwie für nicht relevant für ihn. Oder vielleicht lag es auch daran, das mir bewusst war das er dann mit Harry reden würde und er vielleicht nicht mehr kam.

Ich bekam ja eigentlich nicht mit das er bei mir war, aber die Gewissheit das er mich doch noch sehen wollte war schön. Auch wenn ich kein wort mit ihm wechseln konnte.

Heute war allerdings etwas anders. Ein kleines winziges detail, was mir eigentlich nicht auffallen würde, wenn ich ihn nicht kennen würde.

Das zweite Kissen, was sonst in diesem großen Doppelbett, von mir unbenutzt blieb, wies einen deutlichen Abdruck auf. Jemand hatte sich hier hin gelegt. Sonst war in Harry's Zimmer immer alles ordentlich und auch die Kissen auf seinem Bett, hatte er immer wieder glatt gestrichen. Doch heute war es noch zerknittert.

Ich strich mit meiner Hand über den Stoff und glättete sie Falten. Ich musste ein kleinwenig lächeln bei dem Gedanken das sein Kopf, vielleicht noch vor wenigen Minuten darauf lag. Ich nahm das Kissen in die Hand und drückte es auf mein Gesicht. Es roch deutlich nach ihm und ich hatte das Bedürfnis nur noch an diesem Kissen zu riechen. So irre das jetzt auch klang.

Doch das wurde mir - welch ein wunder - verwehrt.

„Louis du- Was zum Teufel machst du da?" fragte Liam als er ungebeten das Zimmer betrat. Sofort riss ich mir das Kissen vom Gesicht und schaute in Liam's verwirrtes, aber belustigtes Gesicht.

„Ich-Ich... Ähm..." stotterte ich vor mich hin und probierte irgendwie meine verstruppelten Haare unter Kontrolle zu bringen.

„Nein schon okay. Ich wollte dir nur sagen das du jetzt aufstehen musst. Du kommst doch heute wieder mit in die Schule, oder?" wollte der brünette wissen und kurz darauf erschien der Ire hinter ihm. Seit Niall erfahren hatte das Liam's Eltern für zwei Wochen weggefahren sind, lebte er praktisch hier. Wann er das letzte mal bei sich zuhause war kann ich nicht sagen, aber ich kann sagen wann die beiden nicht schlafen. Fast jede Nacht höre ich Dinge, die ich niemals hören wollte. Aber ich möchte auch nicht sagen das sie sich mal zusammenreißen sollen, da es Liam's Haus ist und er hier so laut sein kann wie er will. Ich bin schon dankbar das ich hier überhaupt wohnen kann.

„Warte lass mich mal durch." erklärte Niall und drückte sich an Liam vorbei. Er kam auf mich zu und legte seine Hand auf meine Stirn. Verwirrt schaute ich den Iren an, aber sagte nichts.

„Babe... was machst du da?" fragte Liam nun und trat auch an das Bett heran.

„Ich beurteile ob der Depp hier in die Schule kann der nicht." erklärte er und ich verdrehte die Augen. Ich weiß ja nicht was Niall sich so dachte, aber eine Hand ist kein Fieberthermometer. Meine Mutter tat das nämlich früher auch immer und ihrer Meinung nach, hatte ich fast jeden zweiten Tag Fieber.

Ich wollte gerade den Mund aufmachen um Niall darum zu bitten ein richtiges Thermometer zu holen, als er mich auch schon unterbrach.

„Ich weiß Tommo, du vertraust meinen Kräften nicht, aber bei meinem Bruder klappt das auch immer. Immer wenn er Fieber hatte konnte ich das fühlen." erklärte er und erneut verdrehte ich die Augen. Was ein Vollpfosten.

Endlich nahm er seine Hand von meiner Stirn, fing jedoch nicht an zu reden. Stattdessen saß er einfach nur weiter auf dem Bett und schaute in der Weltgeschichte umher. Abwartend schauten Liam und ich ihn an, doch er sprach nicht. Ganze 5 Minuten hielt er seine klappe und als es mir das zu viel wurde seufzte ich genervt.

„Oh mein Gott, kannst du uns jetzt endlich sagen was du denkst?" bat ich etwas schroff und Niall zuckte zusammen, durch die plötzliche Unterbrechung der Stille. Doch statt dann endlich mal was zu sagen verschränkte er seine arme und schaute beleidigt auf mich hinab.

„Hätte man auch netter sagen können, aber ja, du hast noch Fieber. Er kann noch nicht wieder in die Schule. Er würde die anderen nur anstecken." erklärte er und stand schließlich auf.

„Okay, dann machen wir uns dann wohl wieder zu zweit auf den Weg. Bis dann Louis."

——————

Hi Leute, ich bin Krank, deswegen kommt heut noch ein Kapitel, das en wenig spannender wird (hoffe ich :)). Es wird wahrscheinlich aus Harry's Sicht sein.
💚💙
M

Why? {L.S.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt