Kapitel einundfünfzig

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Harry zog mich... in eine Besenkammer? Ich hatte keine Ahnung, aber mir war es auch egal. Was auch immer jetzt folgte ich hoffte es dauerte nicht zu lange, damit ich ihm endlich küssen konnte. Oder noch besser: er hatte mich nur deswegen hier rein geholt.

Innerlich schlug ich mir jetzt für diesen Gedanken gegen den Kopf. Nicht alles hat immer mit Sex zu tun!!!

„Hi." begrüßte ich ihn um auf andere Gedanken zu kommen, aber wie soll man das denn bitte schaffen, wenn ein verdammt heißer Typ im Anzug genau vor dir steht und du seinem Atem auf deiner Haut spüren kannst? Vor allem wenn ihr auch noch alleine seit.

„Warum hast du mich hier rein geschliffen?" fragte ich und ignorierte die aufkommende Erregung, die sich durch das Gefühl seiner Hand an meinem Arm nicht wirklich abschwächte. Ich atmete tief durch und probierte mich zusammenzureißen.

„Ich mag Niall ja wirklich, aber falls er uns noch einmal unterbrechen sollte, könnte es tote geben." erklärte er und ich lachte. Ehrlich gesagt dachte ich mir schon dasselbe. Nialler war mein bester Freund und doch schaffte er es immer wieder, genau in den unpassendsten Momenten aufzutauchen. Nicht unbedingt seine beste Eigenschaft.

„Außerdem wollte ich jetzt endlich mal ungestört mit dir reden."

Ich schluckte. Reden? War das jetzt ein gutes reden oder ein schlechtes? Aber wenn es ein schlechtes wäre, hätte er sich bestimmt nicht über Niall aufgeregt, der uns bei unserem Kuss unterbrochen hat. Oder naja, unmittelbar danach.

„Alsoooooo... der Kuss?" fragte er und mein Unbehagen drückte sich ein Stück mehr an die Oberfläche. Was ist wenn es ihm überhaupt micht gefallen hat? Aber er hat ihn doch erwidert, also sollte er eigentlich nichts dagegen haben. Außer er hat jetzt im Nachhinein festgestellt das er mich überhaupt nicht mehr so mochte, oder nie gemocht hat.

„Ja... also, falls es dir nicht gefallen hat oder so - ich verstehe das vollkommen und ich weiß das ich immer derjenige war der dich weggestoßen hat. Wenn du willst können wir das auch alles einfach vergesse und... keine Ahnung, wieder Freunde sein oder so. Ich weiß auch nicht was mich dazu getrieben hat, aber ich weiß das ich dich vielleicht hätte vorher fragen sollen und wenn du willst dann - dann können ihr einfach einen schwamm drüber machen, okay? Ich will nur das du weißt das du dich nicht bedrängt oder so-..."

„Louis."

„... fühlen sollst und wir-..."

„Louis!"

„...wir müssen nicht weiter drüber reden. Ich kann auch einfach-..."

„LOUIS!" unterbricht er meinen Redeschwall als ich gerade dabei war den kleinen Raum zu verlassen und er gerade so noch mein Handgelenk zufassen bekam. Ich drehte mich mit gesenktem Blick wieder um und konnte mir das schämen nicht unterdrücken. Ich hab ihn ja nicht mal mehr zu wort kommen lassen.

Plötzlich nahm er mittels seines Zeigefingers und Daumens mein Kinn in die Hand und zog es langsam nach oben. Ich schaute in das undurchdringliche grün seiner Augen und verlor mich kurze Zeit in ihnen. Wie konnte ich auch nicht?

„Lass mich doch auch mal was dazu sagen." schlug er vor und ich nickte. Trotzdem löste er sich nicht von mir, sonder behielt meinem Kopf weiter fest an seinen platz. War wahrscheinlich auch gut, da ich regelrecht spürte wie mir das rot in die Wangen stieg und ich unter diesen umständen, definitiv meinem Kopf gesenkt hätte.

„Wer sagt denn das es mir nicht gefallen hat? Um ehrlich zu sein hat es mir sehr zugesagt und... ich würde es auch wirklich gerne wiederholen." erzählte er und ich spürte wie mir ein Stein vom Herzen fiel. Ich konnte meine Erleichterung wohl eher schlecht verstecken, denn ich sah Harry zufrieden in sich rein lächeln. Dann ging ich einen kleinen Schritt auf ihn zu, was eigentlich fast unmöglich in diesem Raum war und wir schon eingepfercht wie die Sardinien hier drin standen.

Why? {L.S.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt