Why? {L.S.}

Kapitel dreiundfünfzig

„Mum ich bin in so ner Stunde wieder hier, okay?" schrie ich durch unser kleines Haus, während ich meine Schuhe anzog. Vielleicht war das die mieseste Idee die ich je hatte, aber ich brauchte antworten.

„Mum?" fragte ich genauso laut, als keine Antwort folgte. Kurz darauf kam immer noch nichts, weshalb ich meine einen Schuh fallen ließ und ins Wohnzimmer ging. Dort sah ich sie friedlich auf dem Sofa schlafen, mit einem schiefen lächeln und ich konnte den Drang nicht unterdrücken ihr behutsam über das glatte Haar zu streichen. Auch ich begann zu lächeln und probierte mich dann so leise wie möglich wieder von ihr zu entfernen.

Ich beschloss einfach schnell einen Zettel zu schreiben, auf dem stand das ich kurz weg war und ich mich mit Niall treffen würde, sie solle sich aber bitte keine sorgen machen wenn es ein wenig länger dauerte. Da weder Lottie noch jemand anders da war den ich den Zettel hätte geben können, legte ich ihn auf den Couchtisch und verschwand dann leise durch unsere Tür.

Kaum war ich draußen klingelte mein Handy und kurz überlegte ich, es gar nicht erst wahrzunehmen, aber der Gedanke das Harry auf der anderen Seite des Hörers war, ließ mich dann doch in meine Hosentasche greifen. Zu meiner Überraschung, tauchte jedoch Zayn's name auf meinem Display auf.

„Zayn?" begrüßte ich ihn verwirrt und hörte auf der anderen Seite der Leitung wirre stimmen, jedoch erkannte ich keine.

„Ja, Louis? Hast du kurz zeit?" Ich nickte und als mir meine eigene Dummheit selbst auffiel schob ich noch schnell ein ‚Ja' hinterher.

„Okay gut, ich müsste dir mal was sagen, wegen gestern und so." erklärte er und ich wurde hellhörig. Das hatte ich im ganzen Trubel ganz vergessen.

„Ich höre?" Erneut hörte ich zwei stimmen, wovon die eine zu 100% weiblich war und probierte so genau wie es nur ging hinzuhören um irgendwelche Informationen rauszuhören.

„Also, Gi- Ouch... ich meine ich finde es wichtig wenn du erfährst was gestern passiert ist. Also wegen der Prügelei und so." begann er und ich war mir nun sicher das Gigi gerade bei ihm saß und ihn zwang das zu sagen.

„Okaay."

„Also, es war so, das als Harry verkündet hat, das er nicht der Teamkapitän sein will und ihr raus gegangen seid, Luke der neben mir stand, angefangen hat absoluten Scheiß zu reden. Er hatte euch gesehen als ihr zusammen getanzt habt und hat sehr dumme Wörter in dem Mund genommen. Er wusste das du Schwul bist und... und er war ziemlich sauer, als klar war das nun eine ‚Schwuchtel' sein Teamkapitän sein würd. Er hatte so viel Schwachsinn erzählt und als Gigi kurz weg war, konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen." erklärte er und mein Magen begann sich unangenehm zusammenzuziehen.

Ich wusste das nicht alle Leute auf dieser Welt mit meiner Sexualität zufrieden waren, das hatte ich schon oft zu spüren bekommen, jedoch nicht so nah in meinem leben. Nicht von einem Mitschüler, egal wie blöd er auch war.

Ich setzte mich kurz auf eine Bank die in der nähe eines kleinen Park's stand und schloss für einen kurzen moment die Augen. Zayn wusste noch nicht das ich abgelehnt hatte und alle anderen auch nicht.

„Louis, ich will nur das du weißt das Luke und Calum die größten Arschlöcher unsere Schule sind und sie wissen gar nichts über dich. Du wirst definitiv der beste Kapitän der Schule. Und... Bitte, nehm dir das nicht zu Herzen. Ich weiß das du sowas gerne in dich hineinfrisst."

Ich schwieg. Wieder ertönten andere stimmen und kurz darauf befand sich Gigi am Hörer.

„Louis, ich kenne dich nicht besonders lange, aber alleine das du mich damals vor den degenerierten Männern gerettet hast, beweist das du 100 mal besser bist als einer dieser beiden Wichser." sagte sie und sofort riss ich meine Augen auf.

„Gigi ist Zayn noch-"

„Keine sorge ich habe ihn rausgeschickt. Also Louis, wenn du in irgendeiner weise mal wieder einen doofen Spruch oder was auch immer an den kopf geworfen bekommst, Zayn ist da und würde sich für dich durch die Welt prügeln. Er würde fast alles für dich tun und ich hoffe das selbe gilt für dich."

***

Ich erklärte den beiden noch kurz das ich nicht Kapitän werde und nachdem ich Zayn von meiner Empfehlung das man ihn nehmen sollte erzählt hatte, war das erstaunen darüber größer als mein Rücktritt. Ich verabschiedete mich von ihnen und machte mich weiter auf den weg ins Restaurant.

Kurze zeit später stand ich vor den, mir so bekannten Türen und atmete noch einmal tief durch. Was auch immer das jetzt wird, ich werde danach hier raus gehen und mindestens die Hälfte meiner fragen beantwortet haben. Wenn ich das jetzt schnell hinter mich brachte würde vielleicht alles gut werden und ich wäre endlich frei.

Mit dieser Hoffnung öffnete ich die Türen und das was ich dort sah, zeigte mir das noch lange nichts gut werden würde...