Kapitel 84.

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Der Schulgong ertönte und alle verließen schnell die Klasse. Ich ließ mir mit Toni Zeit und wir unterhielten uns. Draußen verabschiedeten wir uns und ich ging zu Adam. Er saß auf der Mauer und rauchte eine Zigarette. Ich beobachtete ihn, um ihn möglichst genau in meinem Kopf zu behalten. Kurz bevor ich bei ihm ankam, sprang er von der Mauer und löschte seine Zigarette.
„Was willst du besprechen, Adam?"
„Ich arbeite noch an einer Lösung, damit ich dich nicht verliere... aber ich habe noch keine Lösung."
„Ich leider auch nicht, weil ich mich meinem Vater noch nicht widersetzen kann."
„Diese ganze Situation ist einfach Scheiße... Ich will nicht, dass du soweit weg von mir bist."
„Ich würde es auch gerne ändern, wirklich... aber wie?"
„Bald bin ich fertig mit der Schule... vielleicht kann ich danach im Internat arbeiten. Dann wäre ich wieder bei dir und dein Vater kann nichts dagegen tun."
„Bist du fertig bist sind 9 Monate vergangen und vielleicht kannst du gar nicht da arbeiten. Was dann?"
„Verdammt, dass ist alles so deprimierend."
„Das kannst du Laut sagen."

Kurzes Schweigen.

„Ich finde eine Lösung und dann sind wir wieder vereint."
„Ich hoffe es, wirklich, aber ich sehe noch keinen Weg..."
Adam drückte mich fest an sich und verweilte in der Umarmung.
„Ich darf dich nicht verlieren, du bist das Beste in meinem Leben.", nuschelte er in meine Haare. Ich atmete seinen Duft ein und speicherte diesen ab, für die Tage ohne Adam.
„Ich rufe dich an, sobald ich eine Lösung habe, versprochen."
„Gut... Ich muss jetzt los, Alex wartet schon."
„Ok, dann lass ich dich jetzt los. Bis spätestens morgen."
Er ließ mich los, wir küssten uns sanft und ließen von einander ab.

Ich ging zum Auto und Alex wartete schon angespannt. Er öffnete mir die Tür und brachte mich schweigend nach Hause. Ich hört Musik und ging meine Liste durch, damit ich nichts am letzten Tag vergaß mitzunehmen. Der Wagen hielt und Adam öffnete mir die Tür. Ich stieg aus und ging schnell rein. Pan kam mir entgegen und ich knuddelte ihn erstmal durch. Er knuddelte sich an mich und warf mich dadurch fast um. Ich ging mit Pan zum Speisesaal und verputze mein Mittagessen. Natürlich ohne die Anwesenheit meiner Eltern... so wie fast immer. Nachdem Mittagessen drehte ich eine Runde mit Pan im Park und unterhielt mich ein wenig mit Alex. Er informierte mich über das Internat und was ich alles zu beachten habe. Im Park traf Pan auf ein paar andere Hunde und begegnete diesen souverän, wie immer. Zum Spielen hatte er keine Lust, aber beschnupperte die anderen Hund und lief weiter. Nachdem Spaziergang legte ich mich ins Bett und verbrachte meine Zeit mit Serien gucken. Pan gesellt sich zu mir und schlief ein. Alex holte mich abends zum Abendbrot. Ich pausierte meine Serie und ging mit Pan nach unten. Der Speisesaal war leer und von meinen Eltern keine Spur. Yeah, alleine Essen. Zum Abendbrot hatte Katrin Sandwiches gemacht und die waren sehr lecker. Nachdem Essen sagte ich Alex Bescheid, dass ich nochmal mit Pan raus wollte. Adam schrieb ich das ich mit Pan in den Park gehe und er gerne dazukommen könne. Alex begleitete mich und versuchte mich aufzumuntern, aber es zeigte keine Wirkung. Ich war deprimiert. Deprimiert von der ganzen Situation. Meine Eltern reißen mich ungefragt aus meinem bekannten Leben, weil es für mich besser ist. Wie kann es besser für mich sein, wenn ich das nicht entschieden habe? Meine Eltern machen einfach was Sie wollen... Ihnen ist bestimmt egal, wie ich mich dabei fühle. In Gedanken versunken und auf einem Ohr Musik lief ich zum Park.
Bei der Hundefreilauffläche trafen wir auf Adam und Zeus. Die Jungs warfen sich komische Blicke zu, nach dem Motto „Warum ist der den hier?!". Ich nahm mein Kopfhörer aus dem Ohr und begrüßte Adam. Pan und Zeus tobten zusammen über die Wiese und wir liefen langsam drum herum. Alex folgte uns mit etwas Abstand und behielt mich im Auge. Ich spürte seinen Blick auf meinem Rücken und war froh, dass es wegen Adam kein Aufstand machte. Adam hatte seinen Arm um meine Schulter gelegt und mich sanft ran gezogen. Leise unterhielten wir uns, aber nur über Themen, die auch für Alex Ohren in Ordnung sind. Dadurch konnten wir über nichts wichtiges sprechen und liefen nach einiger Zeit Still nebeneinander her. Die Stille war aber nicht unangenehm, sondern beruhigen. Der Sturm an Gedanken in meinem Kopf legte sich langsam und ich genoss die Nähe von Adam.

The bad Boy wants MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt