Kapitel 31

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~ „Langsam kannst du nicht fahren, oder?", fragte ich ihn leicht panisch. „Dieses Auto kann über 350 km pro Stunde fahren und es gibt davon nur 499 Stück weltweit. Da ist doch klar, dass ich schnell fahre, Süße!", antwortete er. Ich verkrampfte immer mehr auf dem Beifahrersitz und krallte mich irgendwo fest. Adam merkte, dass ich mich verspannte und legte mir eine Hand auf den Oberschenkel. „Entspann dich, ich werde dich sicher zu Desmond bringen.", sagte er und strich mir beruhigend einige male über den Oberschenkel. Ich entspannte mich ein wenig, mochte seinen Fahrstill aber trotzdem nicht. ~

Die Fahrt über sprachen wir nicht. Adam starrte konzentriert auf die Straße, die Lippen zu einem schmalen Strich gepresst und raste mit dem Auto die Straßen entlang, egal was die Höchstgeschwindigkeiten waren. Nach etwa 10 Minuten kam der Wagen zum Stehen. Adam stieg schnell aus, holte meine Tasche aus dem Kofferraum, machte mir Gentlemanlike die Tür auf und bot mir seine Hand an. Ich ergriff sie und stieg aus. Wir standen vor einem modernen Hochhaus und Adam hielt meine Hand. Er führte mich zum Eingang, klingelte und ich hörte ein Summen. Schnell machte er die Tür auf und blieb stehen. Er hockte sich vor mich und ich legte meinen Kopf schief. Was soll das werden? „Steig auf meinen Rücken, der Fahrstuhl braucht Stunden oder willst du 5 Stockwerke laufen?", erklärte er mir und sah mich über seine Schulter hin fragend an. Ich tat was er gesagt hatte und hielt mich an seinen Schultern fest. Er legte seine Hände in meine Kniebeuge und hielt mich fest. Im langsamen Lauftempo joggte er in den fünften Stock und klingelte an einer Tür. Er war kein bisschen außer Atem. Respekt! Auf dem Türschild stand: Black. Er ließ mich von seinem Rücken gleiten und ich stellte mich neben ihn.

Ein braunhaariger Typ machte die Tür auf. Er trug ein weißes T-Shirt mit V-Ausschnitt, eine schwarze Adidas Jogginghose und lief barfuß herum. An seinem rechten Unterarm konnte ich einen tätowierten Schriftzug erkennen. Leicht müde blickte er uns an und ließ uns rein. „Hey, Kumpel.", sagte Adam, umarmte Desmond kurz und klopfte auf seinen Rücken. „Hey.", erwiderte der etwas Kleinere. Ich lief hinter Adam her und sagte im vorbeigehen: „Hey!". Er nickte mir zu und folgte uns. Adam ließ sich im Wohnzimmer auf das Sofa fallen und zog mich auf seinen Schoß. Meine Reisetasche hatte Adam neben der Wohnungstür stehen gelassen. „Hast du Verbandszeug und ein Kühlgel hier?", fragte Adam. Desmond nickte und verschwand aus dem Zimmer. Adam setzte mich neben sich, stand auf und hockte sich vor mich hin. Vorsichtig zog er mir die Schuhe und die rechte Socke aus. Desmond gab Adam das Verbandszeug und das Kühlgel. „Nicht erschrecken, jetzt wird es kurz kalt.", sagte Adam. Er verstrich das Gel großzügig auf meinem Fußgelenk und ich zog die Luft scharf ein. Das ist kalt! Vorsichtig legte er den Verband an, fixierte das Ende mit Tape und zog mir meine Socke wieder an. Einen kurzen Kuss auf die Stirn gab er mir und setzte sich dann neben mich. Desmond saß uns gegenüber in einem Sessel und hatte das ganze aufmerksam beobachtet. „Ist deine Prinzessin vom Pferd gefallen?", fragte Desmond mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen. Ich antwortete für Adam, da es mich betraf: „Nein, ich bin aus dem zweiten Stock gesprungen und dabei nicht gut gelandet." Desmond schmunzelte und sah mich grinsend an. „Ein bisschen doof bist du schon.", sagte er und lachte. Von Adam bekam er nur einen vernichtenden Blick ab und ich musste mitlachen, weil sein Lachen so ansteckend war. „Noch so einen Satz und wir gehen!", knurrte Adam. „Beruhig dich, das war doch nicht Ernst gemeint.", beschwichtigte Desmond ihn. „Du behandelst sie gut und rührst sie nicht an, klar? Außerdem schläft sie in deinem Bett und du auf dem Sofa.", legte Adam fest, obwohl Desmond hier wohnte. Desmond sah nicht sehr begeistert aus, nickte aber. „Du nimmst sie Montag mit zur Schule.", befahl Adam, „Gut, ich muss dann auch schon los." Er gab mir einen letzten sanften Kuss und stand auf. Ich vermisste ihn jetzt schon, seinen frischen Geruch und seine Küsse, die nach Schokolade schmeckten und einfach alles an ihm. „Bis Montag!", rief ich ihm nach. Ich hörte wie die Tür zufiel und er war fort.

„Ich räum kurz mein Zimmer auf, staubsauge einmal durch und bezieh dir das Bett neu.", sagte Desmond und verschwand. Ich suchte seine Küche und fand sie nach der zweiten geöffneten Tür. In seinem Kühlschrank befand sich fast nichts. Eine Packung Milch, Käse, Schinken und Würstchen. Ich schnappte mir die Würstchen und wickelte sie mit Käse und Schinken ein. Als ich gerade vom vierten Würstchen abbeißen wollte, kam Desmond um die Ecke und lehnte sich an den Türrahmen. „Wenn du noch großen Hunger hast, bestelle ich uns Pizza.", sagte er und lächelte leicht. „Gerne, ich hätte gerne eine Salamipizza.", antwortete ich ihm. „Gut, dann bestelle ich uns schnell Pizza.", mit diesen Worten verschwand er wieder. „Mein Zimmer ist die erste Tür links und das Badezimmer liegt dem gegenüber." Ich lief zu der Tür und öffnete sie. Es war ein gemütliches quadratisches Zimmer in schwarz und weiß gehalten. Zwei Wände waren weiß und die anderen beiden schwarz. Es war modern ausgestattet und gefiel mir ganz gut. Meine Tasche stand neben dem Doppelbett, das in einer Ecke des Zimmers stand. Ein Fernseher war gegenüber dem Bett angebracht worden und darunter stand eine Kommode. In einer Ecke des Zimmer stand ein Eckkleiderschrank und in der anderen ein Schreibtisch, mit einem Schreibtischstuhl und auf dem Tisch standen drei Computerbildschirme. „Die Pizzen sind in 20 Minuten da.", rief mir Desmond zu. „Gut, ich zieh mich kurz um, also darfst du nicht in dein Zimmer kommen!", rief ich zurück und schloss die Tür. Aus meiner Reisetasche zog ich ein schwarzes Top mit Spitze, eine Sweatshirtjacke und eine schmal und bequem geschnittene Jogginghose. Schnell kämmte ich mir die Haare durch und zog mir pinke flauschige Socken an. Danach ging ich zurück ins Wohnzimmer. Viel passierte nicht mehr. Wir aßen die Pizza und ich lernte Desmond ein wenig besser kennen, wir wünschten einander eine gute Nacht und ich machte mich Bettfertig. Um 21 Uhr lag ich im Bett und sah mir einen Film aus Desmonds Sammlung an, da er es mir erlaubt hatte. Der Film hieß „I am legend" und es ging um: Ein Virologe, der letzte lebende Mensch in New York City zu sein, scheint usw. Um 22:40 Uhr machte ich den Fernseher aus und schrieb eine Nachricht an Toni.

Ich: Hey, Adam hat mich bei Desmond untergebracht. Hier wird mich bestimmt niemand finden. Schlaf gut! ❤

Toni: Super! Schlaf gut. ❤

Ich legte das Handy auf den Schreibtisch und mich schlafen.Nach wenigen Minuten fiel ich in einen ruhigen traumlosen Schlaf.

The bad Boy wants MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt