Kapitel 39.

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Ich stieg schnell aus, weil Alexander mir zu lange brauchte und ging schon zum Eingang. Ein wenig komisch kam ich mir schon vor. Alexander mit fein säuberlichem Anzug und Lackschuhen und ich mit meiner Schuluniform gingen in das Tierheim. Die Frau an der Rezeption lächelte uns nett an und hielt uns wohl für ein Paar. „Guten Tag. Dieses junge Fräulein würde gerne einen Hund adoptieren.", sagte Alexander recht freundlich. „Ja, natürlich. Kommen sie bitte mit.", erwiderte die Frau. Wir liefen ihr hinterher, in einen Flur, in dem links und rechts Zwinger waren. „Sehen sie sich hier um und sagen sie mir dann Bescheid, welcher ihnen gefällt.", äußerte die Frau und verschwand wieder. Ich ging entlang der Zwinger und sah in jeden hinein. Kleine, große, einfarbige und bunte Hunde saßen in den Zwingern oder hüpften aufgeregt am Gitter hoch.

Doch mein Blick galt genau nur einem Hund, von dem ich meine Augen nicht mehr lassen konnte. Ein dunkelbrauner mit etwas hell brauneren Abzeichen, der in der Ecke seines Zwingers kauerte, hatte meine ganze Aufmerksamkeit erlangt. Ich hockte mich vor den Zwinger, legte die Hände an das Gitter und flüsterte dem Hund zu: „Hey Süßer, alles gut mit dir? Du siehst so traurig und ängstlich aus. Was hast du schon erlebt, dass du so traurig bist?" Er kam auf mich zugelaufen und ich erkannte, dass er kupierte Ohren und Rute hatte. Er winselte und leckte durch die Gitterstäbe meine Hand ab. Die Frau von der Rezeption kam gerade und beobachtete dies und sagte: „Dieser Dobermann Rüde hat noch nie auf Besucher geachtet oder reagiert. Ich glaube er mag Sie sehr gerne. Wollen sie ihn adoptieren?" Ich nickte und sagte: „Ja, er ist perfekt." Er sah so elegant und edel aus und ich hatte mich jetzt schon in ihn verliebt. Die Frau kam mit einem breiten Lederhalsband und passender Lederleine wieder zu uns und holte den Rüden raus. Mir wurde die Leine überreicht und der Dobermann sah mich mit seinen bernsteinbraunen Augen treu und aufmerksam an. Ich streichelte ihm sanft über seinen Kopf und folgte der Frau zum Tresen. Der Rüde blieb stets an meiner Seite, zog mich nicht weg und sah immer wieder aufmerksam zu mir hoch. Die Frau beobachtet uns mit einem zufriedenen Blick und sagte: „Ich hoffe sie wissen, auf was sie sich mit diesem Hund einlassen. Dobermänner sind friedlich, anhänglich und treu. Außerdem sind sie sehr aufmerksame, wachsame, intelligente und folgsame Hunde. Wir hatten schon Angst, dass wir Pan gar nicht vermitteln können, da er ein abgerichteter Personenschutzhund ist und sein Frauchen verstorben ist. Seine Befehle konnten wir nicht bei ihm abrufen, da er nur auf seine verstorbene Besitzerin gehört hat und auf keinen Helfer im Tierheim hört er. Pan ist jetzt 4 Jahre alt und der am besten ausgebildete Hund, den wir je hier im Tierheim hatten. Daher ist er auch nicht sehr billig und ich muss mir zu 100% sicher sein, dass er zu seiner neuen Besitzerin passt." Ich nickte und Alexander sah zu mir rüber. „Ich würde gerne auf dem Bürgersteig vor dem Tierheim sehen, ob ihr beide zusammen passt." Wir gingen, wie auf einem Laufsteg eine Strecke und dann wieder zurück. Die Frau vom Tierheim sah zufrieden aus und sagte: „Ihr passt gut zusammen. Er kann einige Befehle, die du nicht gleichgültig sagen darfst. Sag bitte: Pass auf." Ich sah zu Pan runter und sagte: „Pass auf." Sofort fing er an laut zu bellen, blieb aber trotzdem dicht neben mir stehen. „Jetzt sag: Aus.", rief mir die Frau zu. „Aus.", sagte ich streng und der Hund verstummte sofort. „Gut, er hört schon sehr gut auf Sie. Ihr seid jetzt schon ein gutes Team und habt eine kleine Bindung zueinander. Das ist einfach fantastisch, ihr seid wie für einander bestimmt!" Drinnen klärten Alexander und die Frau alle Formalitäten und holten mich rein zum Unterschreiben. Ich bezahlte und bekam alle Unterlagen von Pan, darunter auch eine Art Handbuch, für alle Befehle, die er konnte, auf was man alles achten müsste und zusätzlich die Adresse von seinem Trainingscenter, in dem er ausgebildet wurde.

Wir verließen das Tierheim und ich strahlte über beide Ohren, weil ich so unendlich glücklich war. Endlich hatte ich einen treuen Freund, der mir immer zu Seite stehen würde und ich war nie wieder alleine zu Hause. Alexander öffnete mir die Autotür, Pan stieg zuerst ein und hinter mir schloss sich die Autotür. Ich schnallte mich an und Pan legte sich zu meinen Füßen hin. Ich streichelte über seinen Kopf und schrieb danach eine Nachricht an Antonia.

WhatsApp Chatverlauf:

Ich: Hey, weißt du was... Ich habe jetzt ein Hund. Ist das nicht toll!

Toni: Hey, das hört sich toll an. Wie heißt den dein neuer Begleiter?

Ich: Er ist ein Dobermann, heißt Pan und ist 4 Jahre alt. Sein Fell ist braun und er hat Bernsteinfarbige Augen. Er ist einfach so elegant, edel und passt perfekt zu mir!

Toni: Bring ihn doch morgen mit in die Schule, dann kann ich ihn mir genauer ansehen. ;)

Ich: Sehr lustig, T.

Toni: Ich weiß. Wir sehen uns morgen.

Ich: Ja, bis morgen.

The bad Boy wants MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt