Kapitel 53.

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Freitag ,18. November

Ich riss meine Augen auf und setzte mich Kerzengerade auf. Die Dunkelheit umhüllte mich, ich bekam Panik und schaltete schnell die Lampe auf meinem Nachtisch an. Schweißgebadet und verheult saß ich da und versuchte erstmal mein Herz zu beruhigen und meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Es war nur ein Albtraum, der mich geweckt hatte und jeder Mensch hat mal Albträume. Es fühlte sich so echt an und ich war froh, dass ich den Traum beendet hatte. Die Tränen wischte ich mir fort, nahm mein Handy zur Hand und entsperrte es. 4 Uhr zeigte es mir an und ich stöhnte genervt auf. Anstatt zu schlafen, musste ich natürlich schon wach sein! Schlafen konnte ich jetzt eh nicht mehr, also tapste ich müde ins Badezimmer und strich auf dem Weg dorthin Pan über den Kopf. Ich stieg unter die kalte Dusche und ließ das Wasser auf meinen verschwitzten Körper laufen. Das tat gut! Ich drehte mich um und lehnte meinen Kopf gegen die kalten Fließen. So blieb ich stehen, bis das Wasser warm wurde und meine Muskeln sich entspannt hatten. Danach wusch ich gründlich meinen Körper, schamponierte meine Haare ein und stieg anschließend aus der Dusche raus. Nur in ein weißes großes Handtuch gewickelt schlich ich mich zurück in mein Zimmer und holte mir frische Kleidung. Als ich alles hatte huschte ich zurück in die Badezimmer und schloss die Tür wieder ab. Ich trocknete mich ab und zog mich an. Frisch und munter trat ich aus dem Badezimmer und weckte Pan. „Hey Großer, steh auf!" Er schlug die Augen auf und sah mich mit seinen treuen Augen an. „Wir gehen gleich spazieren, steh auf und komm mit!" Schwerfällig stand er auf und streckte sich. Dann trottete er mir treu hinterher und wir schlichen gemeinsam aus dem Haus.

Die Luft war angenehm frisch und roch nach Herbst. Die Bäume verloren ihre Blätter und wurden kahl. Irgendwie sahen sie so kahl traurig aus, so als ob ihnen etwas fehlen würde. Ich machte mich auf den Weg in den Park und dachte nach. Über mein Traum, über mein Leben, über Gott und die Welt. Der Park war leer und wirkte gespenstisch. Es war auch gerade erst 4:35 Uhr, da ist es verständlich, dass noch kein normaler Mensch im Park war- außer mir. Was mich hertrieb war einfach die Ruhe und Pan konnte hier auch laufen lassen, ohne die missbilligen Blicke zu ertragen. Ich genoss den Augenblick, der Freiheit und Ruhe. Jeder dieser Augenblicke war kostbar und ich hatte sie schätzen gelernt. Kein Vater, der mich schlecht behandelte. Keine Mutter, die mich nicht beachtete und die kein Interesse an mir hat. Kein Bodyguard, der mir auf die Nerven geht und mir nervige Spitznamen gibt. Einige würden es wahrscheinlich niedlich finden, wenn sie ein Mann „Prinzessin" nennt, aber ich mag es nicht. Eine Prinzessin erinnert mich an ein Mädchen, das von einem Prinzen gerettet werden muss, weil es in einer misslichen Lage steckt, wie z.B. Rapunzel. Der Morgen begann schlimm und ich hoffte auf Besserung. Nach etwa einer halben Stunde, in der ich im Park herum lief, setzte ich mich auf eine Bank.

Den Menschen, den ich in den Moment am wenigsten erwartete musste natürlich auch um diese Uhrzeit hier sein. Wer? Ja, wer wohl?

The bad Boy wants MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt