Kapitel 85.

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Nachdem wir ein paar Runden um die Wiese gelaufen waren trennten sich unsere Wege wieder. Adam drückte mich zum Abschied fest an sich, flüsterte mir ins Ohr, dass ich ihn jederzeit anrufen könne und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Es fühlte sich an wie ein Abschied, obwohl es noch keiner war... noch nicht.
Wir gingen Heim und Alex versuchte mit mir zu reden. Ich hatte keinen Bedarf mich zu unterhalten und das verstand er zum Glück schnell. Dankbar das er mich in Ruhe ließ hörte ich Musik und hing meinen Gedanken weiter nach. Zuhause angekommen ging ich hoch und machte mich Bettfertig. Ich legte mich mit Pan ins Bett und schaltete den Fernseher an um Netflix zu gucken. Alex guckte mich schief von der Seite an und wollte etwas sagen. „Ich weiß, dass es spät ist, aber ich guck jetzt noch eine Folge und schlaf dann. Also mach jetzt bitte keinen Aufstand.", sagte ich, bevor er sich beschweren konnte. Alex beschwerte sich nicht und ich schenkte ihm den Rest des Abends keinerlei Beachtung mehr. Die Netflixfolge lenkte mich kurz von meinen Problemen ab, aber nachdem ich den Fernseher ausschaltete, kamen all meine Sorgen zurück.
Alex hatte das Licht ausgeschaltet und mir eine gute Nacht gewünscht. Ich erwiderte nichts und versuchte einzuschlafen. Vergebens. Meine Gedanken verstummten nicht, so sehr ich es auch versuchte an nichts zu denken. Ich drehte mich von einer zu anderen Site, aber fand keine gemütliche Schlafposition. Irgendwann schlief ich ein und versank in einem unruhigen Schlaf.

Freitag, 25. November

Mein Handywecker riss mich aus dem Schlaf und Pan stupste meine Hand, die aus dem Bett hing, leicht an. Wecker aus und los geht es. "Guten Morgen, mein Kleiner.", nuschelte ich zu Pan und kraulte ihn hinter den Ohren. Ich machte mich fertig und zog mich um. Da es recht kalt war, zog ich mir eine dicke schwarze Jeans, einen roten Pullover und schwarze Boots an. Mit dem dicken Wintermantel und meine Schultasche verließ ich mein Zimmer mit Pan. Alex war auch schon wach und wartete vor der Zimmertür auf mich. Da ich zurzeit nicht verschwand, gab Alex mir wieder etwas mehr Freiraum. Am Samstag, also morgen, bin ich schon auf dem Weg ins Internat. Yeah, ich freue mich so... nicht. "Guten Morgen, Ava. Hast du gut geschlafen.", begrüßte mich Alex. "Morgen.", war meine Antwort auf seine Frage ging ich nicht ein und ging mit Pan die Treppen runter. Im Garten ging ich mit Pan und Alex spazieren und genoss die Ruhe. Alex begriff schnell, dass ich nicht gut gelaunt war und folgte mir stillschweigend.
Anschließend aß ich mein Frühstück und danach wurde ich zur Schule gebracht. Alex wünschte mir einen schönen letzten Schultag, bevor ich ausstieg. Ich erwiderte das mit meinen beiden Mittelfingern und knurrt: "Fick dich, Alex!". Was ist an diesem Tag schön? Schnell stieg ich aus und ging Richtung Schuleingang. Auf der Mauer saß Adam mit seinen Freunden und ich begrüßte ihn. Er sprang von der Mauer runter und nahm mich in den Arm. "Guten Morgen.", raunte er mir ins Ohr und gab mir einen zarten Kuss auf die Lippen. Danach umschlung er mich fest und ich erwiderte seine Umarmung. In der Umarmung atmete ich seinen Duft ganz tief ein, damit ich ihn niemals vergesse. Ich konnte das Parfüm auf seinem Hals riechen, einen Duft von Zeder, Sandelholz, Vanille, Minze, Limonen, Apfel und Mandarine. Passend zur kalten Jahreszeit und zum Anbeißen. Meine Wangen erröteten von den aufkommenden schmutzigen Fantasien und ich löste mich erst von ihm, nachdem ich meine Fantasien verdrängt hatte. "Morgen.", warf ich in die Runde und bekam ein guten Morgen von allen zurück. "Wie ihr wisst, ist heute mein letzter Schultag auf dieser Schule. Macht es mir bitte nich schwer und geht mir bitte nicht auf die Nerven." Alle nickten und schauten mich mitleidig an. Die Gruppe ließ den Blick zu Adam schweifen und warfen ihn ein fragenden Blick zu, haben wir sie jemals genervt? Adam warf einen strengen Blick in die Runde, nachdem Motto seid bloß lieb zu ihr, sonst bekommt ihr Ärger mit mir und das wollt ihr nicht. Ich unterhielt mich noch kurz und dann ging ich zu Toni, die auf der Treppe vorm Eingang wartete.
"Guten Morgen Ava, bereit für den letzten Schultag?", begrüßte sie mich mit einem lächeln. "Morgen, bereit bin ich nicht, aber ich habe ja keine Wahl.", erwiderte ich mit einem gestellten Lächeln. "Du schaffst das schon. Ich werde dich echt vermissen, wenn du weg bist. Auch wenn wir ab und zu nicht einer Meinung sind, bist du meine beste Freundin. Vergiss das bloß nicht." Toni hakte sich bei mir ein und wir liefen zu unseren Spinden. "Ich werde dich auch vermissen. In den Ferien können wir uns treffen.", antwortete ich. Ich holte die benötigten Bücher aus dem Spind und wir gingen Richtung Klassenraum. Toni fragte mich zum Internat aus und ich beantwortete alle Fragen, so gut ich konnte.
In der ersten Stunde hatten wir unseren Klassenlehrer, der heute bekannt gab, dass ich gehe. Ich hatte ihn darum gebeten keinen großen Wirbel zu machen und es nicht früher der Klasse zu sagen. Abschiede sind ätzend. Zudem brauche ich nicht die Heuchelei meiner Mitschüler und komische Abschiedsgeschenke. Die Schulklingel ertönte und mir ihr trat der Lehrer ein.
"Guten Morgen alle zusammen. Bevor ich mit dem Unterricht beginne möchte ich euch etwas trauriges Mitteilen." Alle begannen zu tuscheln und warfen sich komische Blicke zu. Ich seufzte genervte und ignorierte meine Mitschüler. "Ruhe! Uns verlässt eine Klassenkameradin. Ava wurde von ihren Eltern in ein Internat versetzt und heute ist ihr letzter Schultag. Daher seid heute bitte umsichtig mit ihr und verabschiedet euch später. Jetzt beginnt der Unterricht." Das tuscheln verstärkte sich wieder und Toni täschelte kurz meine Schulter. "Du packst das heute." Ich ließ den Unterricht über mich ergehen und fieberte der Pause entgegen. Endlich raus aus diesem stickigen Klassenzimmer und weg von den Mitschülern.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 10 ⏰

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