Kapitel 9.

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Schnell ging er ums Auto und ließ sich auf den Fahrersitz fallen. „Anschnallen und festhalten!", sagte er und schoss mit diesen Worten aus der Parklücke. Hektisch schnallte ich mich an und sah zu ihm. Konzentriert sah er auf die Straße und ließ das Auto immer schneller werden. „Liam, fahr bitte langsamer!" Er grinste nur und fuhr noch schneller. Ich gab es auf, ihm zu sagen, dass er langsamer fahren sollte. Schweigsam kamen wir nach ungefähr 20 Minuten vor einem großen Tor an, das Liam mit einem Knopfdruck öffnete. Eine lange Allee, rechts und links davon Gärten, am Ende der Auffahrt war ein kleiner See, um den man fahren konnte. Dahinter ragte die riesengroße Villa, die mich an ein Schloss erinnerte. „Wir sind angekommen!", sagte Liam und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. „Schön!", sagte ich und legte meine Hand auf seine.

Er fuhr das Auto in eine Tiefgarage, in der zwei andere Wagen standen, die teuer aussahen. Schnell lief Liam um das Auto, öffnete die Beifahrertür und bot mir seine Hand an. Ich ergriff sie und stieg aus. Liam schloss die Autotür und ich sah mich kurz um. Ein weißer schlichter Raum, drei Stellplätze, doch der Boden war, außer die Stellplätze, mit rotem Teppich ausgelegt. Schick! Er führte mich durch eine weiße Tür über eine Treppe ins Erdgeschoss. Lautes Bellen war zu hören und zwei Dobermänner kamen angerannt. Nachdem sie Liam erblickten, schalteten sie von Laut und aggressiv, zu lieb und unterwürfig. Einer von den beiden kam jaulend zu Liam und wedelte mit der Rute. „Na Zeus!", begrüßt Liam den Hund und streichelte ihm über den Kopf. Zeus sah misstrauisch zu mir rüber und schob Liam von mir weg. Er begann mich anzuknurren, doch das ließ er schnell. „Zeus, das ist mein Gast. Aus!", sagte Liam streng. Liam hielt Zeus am schwarzen Lederhalsband fest und kam zu mir mit dem Hund. „Ja, also das ist Zeus und der andere da heißt Admiral.", sagte Liam und strich sich nervös durchs Haar. Zeus schnupperte an mir und Liam ließ sein Halsband kurz danach los. „Hey Zeus!", sagte ich und tätschelte sein Kopf. Admiral hatte das ganze aufmerksam und misstrauisch beobachtet. Nachdem Zeus sich von mir streicheln ließ kam auch er zu mir. Ich ließ Admiral auch an mir schnuppern und tätschelte ebenso seinen Kopf. „Die beiden Scheinen dich zu mögen!", sagte Liam und lächelte mich an.

„Komm, ich zeig dir mein Zimmer.", sagte Liam und zog mich mit sich. Zeus tapste uns hinterher und Admiral verschwand hinter der nächsten Ecke. Die Einrichtung war altmodisch und deswegen auch sehr schön. Wir standen in einem Eingangsbereich, hinter uns eine große Eingangstür, vor uns zwei breite Marmortreppe in den zweiten Stock. Laminat Fußboden, auf dem ein großer roter Teppich mit Goldstickerei lag. Auf dem Teppich stand ein Sofa, ein Sessel und ein Tisch. Die Möbelstücke waren rot gepolstert und der Tisch hatte goldene Tischbeine. Von der Decke hing ein großer goldener Kronleuchter. Die Wände waren weiß gestrichen und an ihnen hingen gemalte Landschaftsbilder. Hübsch!

Er führte mich die Treppe nach oben, durch lange Korridore, hielt schließlich vor einer schwarzen Holztür und öffnete sie. Ich trat in das große Zimmer und sah mich um. Sein Zimmer hatte eine rechteckige Form. Die vier Wände waren unterschiedlich gestrichen, die eine war grün, eine war schwarz und die anderen beiden weiß. In der Mitte vom Zimmer stand ein großes schwarz-weißes Boxspringbett, auf dem schwarze Kissen und eine grüne Decke lag. Neben dem Bett stand ein kleiner schwarzer Nachttisch, auf dem ein Wecker stand. An der Wand rechts von mir, stand ein großer schwarzer Schreibtisch mit einem Lederschreibtischsessel. Links daneben hing ein großer Spiegel und rechts davon hingen viele eingerahmte Bilder. Die eine Wandseite hatte sechs mittelgroße Fenster, mit dunkel grünen Vorhängen und zwischen den Fenstern an der weißen Wand waren Porträts auf gehängt wurden. An der anderen kurzen Seite stand ein großer Kleiderschrank mit Schiebetüren. An der Wand links von mir war ein großes Landschafbild drauf gezeichnet. Ich ging mehr in den Raum, um das Bild besser zu betrachten. Auf dem Bild sah ich eine Lichtung, auf der ein schwarzes, ein weißes Pferd und ein graues Fohlen standen. Die beiden Pferde beobachteten aufmerksam das kleine graue Fohlen, das auf der Wiese herum sprang. Im Hintergrund sah ich einen dichten Wald, doch wenn man genau hinsah, sah ich Rehe und andere Waldtiere. Wenn ich das Bild ansah, hatte ich das Gefühl, ich wäre dabei und stände nur einige Meter von den Tieren entfernt. Einfach unvorstellbar gut gezeichnet! Um das Bild herum war die Wand schwarz gestrichen, sodass es aussah, als ob das Bild eingerahmt war. Rechts von dem Bild war eine schwarze Tür. Liam schlang die Arme um meine Taille und legte seinen Kopf auf meine Schulter ab. „Magst du das Bild?", flüsterte er in mein Ohr. „Ja, sehr. Es ist wunderschön!", antwortete ich leise. „Das habe ich gezeichnet!", flüsterte er mir zu. „Was? Wirklich?", fragte ich überrascht. „Ja, alle Bilder, die in meinem Zimmer hängen, habe ich selber gezeichnet.", erklärt er mir. „Wow!", sagte ich überwältig.

Es klopfte an der Tür und eine Frau in Maid-Outfit kam herein. „Schön, dass sie zurück sind Herr von Seelen. Kann ich irgendetwas für euch beide tun?", fragte sie. Sie war ungefähr 19 Jahre alt, hatte schwarze Haare bis zu Taille, einen Pony, eine schwarze Brille auf und lächelte uns an. „Ja, bring uns stilles Wasser, zwei Gläser und einen geschnittenen Apfel.", sagte er. „Ava, du trinkst doch stilles Wasser oder?" Ich nickte und er lächelte mich an. „Das wär auch alles, du kannst gehen, Stella." Schnell verließ sie den Raum.

Liam ging zu seinem großen Schrank und zog zwei T-Shirts und zwei Jogginghosen herraus. Er reichte mir ein weißes T-Shirt mit V-Ausschnitt und eine schwarze Jogginghose von Adidas. „Ist bequemer!", sagte er zu mir und zwinkerte mir zu. „Danke, sagte ich. Ohne Vorwarnung zog er sein Shirt aus und warf es auf den Boden. Ich hatte freie Sicht auf seinen Oberkörper und was ich sah gefiel mir sehr. Sein V-Muskel, sein leichtes Six-Pack, seine trainierten Arm-, Schulter-, Nacken- und Brustmuskeln. Er ist einfach ein Adonis! Er hat auch noch so ein perfektes Gesicht! Sein Gesicht ist schmal, er hat einen markanten Unterkiefer, markante Wangenknochen, einen bräunlichen, gesunden Hautton und glatte Haut. Und dann sind da noch seine wundervollen grünen Augen und hübschen braunen Haare, seine Frisur so perfekt (slicked back with side part). Seine Tattoos einfach wunderschön!

„Genug gestarrt?", fragte Liam. Ohne trüber nachgedacht zu haben, schüttelte ich den Kopf. Liam grinste frech und schug vor: „Mach ein Foto, hält länger." Anstatt, dass ich ihm leicht auf den Arm haute und Arschloch sagte, zückte ich mein Handy. Er sah erst verwundert aus, wusste aber dann, was ich machen wollte. Ich ging ein paar Schritte zurück und fokussierte Liam mit der Handycamara. Er legte seinen Kopf leicht schräg, fuhr mit der einen Hand durch seine Haare und sein Mund war leicht geöffnet. Er sah ja so sexy aus! Ich lächelte glücklich und sah mir das Foto an. Einfach perfekt! Er zog sich zu meinem Bedauern ein schwarzes T-Shirt über und öffnete seinen schwarzen Gürtel. Dann knöpfte er seine schwarze Jeans auf, öfffnete den Hosenstall und ließ sie zu Boden fallen, stieg raus und ich sah kurz seine schwarze Calvin Klein Boxershorts. Er zog sich eine schwarze Jogginghose von Adidas über und sah danch mich intensiv an. Ich hatte das ganze aufmerksam verfolg und jeden Zentimeter von seinem Körper abgecheckt. Warum zog er sich eigentlich vor mir um?  Ach, auch egal...

„So und jetzt bist du dran!", sagte Liam und grinste frech. Meine Wangen wurden rot, da ich eine Vorahnung hatte, was er wollte.


The bad Boy wants MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt