Kapitel 7

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                                                                                             -Elli-


Mittlerweile sind wir schon in Halle, es folgen jetzt noch genau drei Shows bis die Tour zu Ende ist. Wir sitzen gerade alle zusammen Backstage und ruhen uns aus. Mir geht es wieder ein bisschen besser, nur merke ich, dass ich ein wenig langsamer machen muss. Heute merke ich es deutlich, die Hitze macht uns allen zu schaffen. Über den Vorfall, als wir uns fast geküsst hätten, haben wir nicht mehr gesprochen. Ich weiß nicht ob ich froh oder traurig darüber bin, dass es nicht zum Kuss kam. ,,Na alles gut?", Wincent steht plötzlich hinter mir und fängt an meine Schultern zu massieren. Ich gebe ein zufriedenes Brummen von mir, daraufhin höre ich ihn leise lachen. ,,Kommst du mit, ich wollte noch was essen?", reißt er mich aus meinen Gedanken. ,,Ja, warte. Ich hab eh Hunger." Wir machen uns auf dem Weg zum Catering, plötzlich streift seine Hand meine. Augenblicklich verringert er den Abstand zwischen uns. Als wir im Zelt ankommen schnappt sich jeder von uns etwas zu Essen und setzen uns an einen Tisch. Wir reden über vieles und ich merke wie gut gelaunt er ist. Er strahlt mich schon den ganzen Tag über an und weicht mir nicht von der Seite. Ich bin so froh, dass wir wieder so normal miteinander umgehen. ,,Ellilein, wo bist du nur mit deinen Gedanken", er wedelt mir lachend mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. ,,Ach ich hab nur an zu Hause gedacht", rede ich mich raus, denn meine wahren Gedanken muss er wirklich nicht wissen. Er nimmt meine Hand die ich auf dem Tisch liegen habe und schaut mich mit einem aufmunterndem Blick an. ,,Wir haben es bald geschafft El, dann fahren wir nach Hause und verbringen eine schöne Zeit daheim." Sein Blick mit dem er mich gerade anschaut, lässt meine Knie weich werden. ,,Darauf freue ich mich so und vor allem auf das Meer", träume ich vor mich hin. Als ich ihn anschaue, strahlt er ebenfalls. Wir verbringen noch einen schönen Nachmittag, bis wir uns gegen 18:00 Uhr anfangen fertig zu machen. Kurz nach dem der Umbau begonnen hat, wünsche ich Wincent noch viel Spaß und gehe mich umziehen. Ich setze mich zu den Anderen Backstage und lausche den Klängen die von der Bühne kommen. ,,Was hast du eigentlich mit Wince gemacht?", frag mich plötzlich Ravi. ,,Warum fragst du", schaue ich ihn irritiert an. ,,Seit den Off-Days ist er wie ausgewechselt. Und wie wir wissen, wart ihr zusammen." ,,Ähm, da war nichts", gebe ich immer noch skeptisch von mir. ,,Ah okay", warum kling er so enttäuscht. Was sollte da bitte vorgefallen sein. Ja gut, wir haben uns ausgesprochen und seit dem hat Wincent wieder bessere Laune. Kurz bevor Feuerwerk gespielt wird, stehe ich auf und gehe nach vorne. Nach dem Wincent sich von seinen Fans verabschiedet hat, kommt er schon auf mich zu gerannt. ,,Ahh war das geil", schreit er mir schon fast ins Ohr. Lachend drücke ich ihn von mir weg. ,,Erst duschen, dann knuddeln", lache ich. Er wuschelt mir grinsend durch die Haare bevor er um die Ecke biegt. Grinsend schaue ich ihm nach und fange an meine Sachen wegzuräumen. Als ich ca. 30 Minuten später mit einer kalten Cola bei den Jungs sitze kommt Wince in unsere Richtung und schnappt sich ein Bier. ,,Wir bleiben ja heute Nacht hier stehen oder?", fragend schaut er zu Amelie. ,,Ja genau, morgen haben wir einen Off-Day. Morgen Abend fahren wir dann weiter Richtung Rietberg." ,,Bist du müde?", nun schaut er mich fragend an. ,,Nein, wieso?".  ,,Hast du vielleicht noch Lust ein bisschen spazieren zu gehen ? Ich bin heute noch irgendwie voller Power." Kurz überlege ich aber stimme letztendlich zu, weil ich mich auch ein bisschen freue mit ihm ein bisschen Zeit allein verbringen zu können. Wir schnappen uns jeweils noch einen Hoodie, denn es ist schon ein wenig frischer geworden. Neben dem Gelände befindet sich ein Park, der gut beleuchtet ist. Wir reden viel über unsere Pläne in den kommenden Wochen. ,,Hast du vielleicht Lust mit mir und den Jungs an den Tegernsee zu fahren?" ,,Wince, was soll ich den bei eurem Schreibcamp?" ,,Mitschreiben?", fragt er einfach stumpf. ,,El, du schreibst so tolle Texte. Lass uns gemeinsam am neuen Album arbeiten. Bitte." Jetzt schaut er mich noch mit seinem Hundeblick an, da kann man doch nicht nein sagen. ,,Ja gut, wenn du es wirklich willst. Danke", gebe ich seufzend wider, muss aber augenblicklich lächeln. ,,Ah geil, ich muss dir danken", antwortet er strahlend und drückt mich an sich. Wir beschließen zurück an den Bus zu gehen, da es schon sehr spät ist. Unterwegs sehe ich im Augenwinkel wie er mich die ganze Zeit anschaut. Dabei wird mir ganz anders. Die Schmetterlinge im Bauch melden sich wieder zu Wort. Schweigend kommen wir am Bus an, ich möchte gerade die Tür öffnen als Wince mich an der Hand zurückhält. ,,Warte mal kurz", flüstert er ganz leise. Irritiert schau ich ihn an. Er kommt immer näher und plötzlich spüre ich seine Hand an meiner Wange. ,,Wince, was ist?", gebe ich erstickt von mir. Ich kann kaum atmen. ,,Es tut mir leid Elli, wenn ich dich überrumpel. Ich muss aber etwas ausprobieren", flüstert er. Fragend schau ich ihn an. Eine Antwort bekomme ich nicht, aber plötzlich spüre ich seine weichen Lippen auf meinen. Ich habe mir das schon so oft vorgestellt aber gerade bin ich nur überrascht, warum küsst er mich? Als ich schon merke, dass er sich lösen will, schiebe ich meine  Gedanken bei Seite und stell mich auf meine Zehenspitze und erwidere den Kuss. Es bleibt ein vorsichtiger Kuss, bis sich Wincent von mir löst. Er schaut mich kurz an, bevor er fluchtartig den Bus betritt. Verdattert schau ich ihm nach. Zuerst küsst er mich aus heiterem Himmel und dann haut er einfach ab. Ich kann nicht verhindern das sich Tränen in meinen Augen sammeln. Ich fange einfach an zu weinen und sinke auf den Boden. Ich bin einfach nur überfordert. Nach dem ich mich einigermaßen beruhigt habe, gehe ich auch rein. Der Vorhang an seinem Bett ist geschlossen, dass bedeutet das er sich einfach hingelegt an. Als ich mich umgezogen habe und mich in mein Bett legen will, sehe ich einen Zettel auf meinem Kissen liegen. ,,El, es tut mir unendlich leid wegen dem Kuss. Ich musste es aber riskieren. Es tut mir auch leid, dass ich dich da jetzt einfach stehen gelassen habe. Ich muss mit dir reden, aber nicht jetzt. Nicht nur du bist aufgewühlt. Halte dir bitte morgen den Tag frei. Ich muss dringend mit dir reden... Komm bitte morgen um 17:00 Uhr vorne ans Tor. Wenn du nicht bereit bist mit mir zu reden, akzeptiere ich dies auch... Dein Wiwi." Mein Herz fängt augenblicklich schneller an zu schlagen. Mit Herzklopfen lege ich mich in mein Bett. Natürlich werde ich morgen zu ihm kommen, egal was dabei rauskommen wird, ich muss wissen was er zu sagen hat. Mir schwirren tausend Gedanken durch den Kopf. Ich lege mich eingekuschelt auf die Seite und stöpsel mir meine Kopfhörer ins Ohr und mache mir meine Serie an. Ich spüre die ganze Zeit seine weichen Lippen auf meinen und mit einem Lächeln daran, schlafe ich irgendwann ein.

Müsste da nicht Musik seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt