WincentGerade laufe ich mit meiner wunderschönen Freundin runter in die Lobby. Dort warten schon die ganzen Prominente, die heute ein Teil der Spendengala sein werden. ,,Oh seht ihr schön aus", kommt uns Anna strahlend entgegen. ,,Danke, du siehst aber auch gut aus", höre ich Elli sagen, als sie sie kurz in den Arm nimmt. ,,Steht dir", zwinkert sie mir zu und nimmt mich ebenfalls kurz in den Arm. Als ich mich ein bisschen mit Alvaro und Nico unterhalte, werden wir schon unterbrochen. ,,Elli, Wince! Ihr seid dran", hören wir Anna rufen. Lächelnd greife ich nach der Hand meiner Freundin und laufe mit ihr raus zum Auto. ,,Ich bin so nervös", kichert Elli neben mir. ,,Musst du doch nicht", sage ich und lege meine Hand auf ihren Schoß. ,,Hallo? Das wird mein erster roter Teppich und zudem ist das unser erster gemeinsamer Auftritt als Paar", sagt sie und schaut mich mich aufgerissenen Augen an. ,,Ich bin ja da", sage ich leise und hauche ihr einen Kuss auf die Schläfe. ,,Los geht's", lacht Anna als wir zum stehen kommen. Als ich aussteige, höre ich Elli nur noch ,,oh Gott" murmeln. Grinsend halte ich ihr meine Hand hin und helfe ihr beim Aussteigen. Sofort geht das Blitzlichtgewitter los und wir werden mit Fragen bombardiert. ,,Ganz ruhig bleiben, einfach nur lächeln", flüstere ich Elli ins Ohr und ziehe sie an der Hüfte enger an mich. Nachdem wir endlich den Teppich hinter uns haben, bekommen wir gleich ein Aperitif in die Hand gedrückt. ,,War gar nicht schlimm", lächelt sie und hebt mir ihr Glas zum anstoßen hin. ,,Was habe ich gesagt", grinse ich und küsse sie kurz.
,,Was war schlimm?", fragt Alvaro plötzlich belustigt. ,,Der rote Teppich. Ich hatte richtig bammel davor", seufzt Elli. ,,Ach daran wirst du dich schon gewöhnen. Nochmal herzlichen Glückwunsch zum Erfolg deines Albums. Ich liebe es", lächelt er und prostet ihr zu. ,,Oh ja das ist richtig gut geworden. Bei uns zu Hause läuft es rauf und runter. Wenn Aileen hier wäre, würde sie ausflippen", ergänzt Nico, der auch zu uns getreten ist. ,,Wirklich?", fragt Elli verdutzt und schaut ihn erstaunt. ,,Ja sie ist ein riesiger Fan geworden", lacht Nico als Antwort. Als kurz alle angekommen sind, können wir endlich unsere Patenkinder für den heutigen Abend treffen. Zu uns gehört die 12-Jährige Clara, die in der selben Klinik wie Elli behandelt wird. Schon von Anfang an war eine besondere Verbindung zwischen den beiden da. ,,Ich bin ja so glücklich das Clara ihre Freundin kennengelernt durfte", seufzt ihre Mama als sie sich neben mich stellt. ,,Sie können ruhig du sagen. Inwiefern meinen sie?", lächle ich. ,,Die Krankheit ist so selten und Clara hatte die ganze Zeit solche Probleme ihren Zustand zu akzeptieren. Du musst wissen, sie ist ein riesiger Fan von dir und seit Anfang dieses Jahres hört sie sich permanent die Musik von Elisa. Plötzlich haben mein Mann und ich im Sommer gemerkt, hey wie es scheint akzeptiert Clara nun die Krankheit. Als wir nachgefragt haben was jetzt anders ist, meinte sie, dass Elli diese Krankheit auch hätte. Und sie wäre begeistert wie selbstbewusst Elli damit umgeht. In einem Gespräch mit dem Professor haben wir das erwähnt. Als wir dann erfahren haben, dass Clara sie in Zusammenarbeit mit dieser Sendung hier treffen darf, konnten wir unser Glück kaum fassen", erzählt sie mit Tränen in den Augen.
,,Bei dem Treffen in der Klinik wäre ich gerne dabei gewesen", sage ich gerührt. ,,Es war wirklich ganz besonders. Clara fühlt sich seit letzter Woche auch ganz anders. Sie lernt die Krankheit nun endlich zu akzeptieren", erzählt sie weiter. ,,Seit wann hat Clara denn die Krankheit?", frage ich nun. ,,Die Symptome hat sie seit sie klein ist und die Diagnose bekamen wir vor rund zwei Jahren. Niemand wusste was sie hat und dann kamen wir in die Klinik in Scharbeutz. Es tut einfach weh sie leiden zu sehen." ,,Ich weiß wovon sie reden. Elli hat es ja seit sie ein Baby ist. Ich kenne sie jetzt seit sie 16 war. Es ist einfach furchtbar. Heute geht es ihr einigermaßen gut, aber damals war es einfach schlimm", flüstere ich und versuche die Gedanken weg zu schütteln. Pünktlich um 20:15 Uhr beginnt die Sendung und zuerst versammeln sich alle Prominente mit de Kindern auf der Bühne, bis alle einzeln vorgestellt werden. Zwischendurch sitzen wir selbst am Telefon und nehmen die Spenden entgegen. Elli sitzt neben mir und immer wieder höre ich die schönsten Geschichten der Anrufer. Kurz bevor wir an der Reihe sind gehen wir in den Backstage-Bereich. ,,Ich bin so aufgeregt", sagt Clara und lauft auf und ab. ,,Das brauchst du nicht. Wir sind an deiner Seite", lächle ich und schaue sie aufmunternd an. Schon hören wir draußen unseren Einspieler. Kurz wird Elli vorgestellt und sie erklärt kurz an was sie leidet. Dann folgen die Bilder, die vor ein paar Tagen in der Klinik entstanden sind. Nachdem der Einspieler zu Ende ist, schnappe ich mir die Hände von Elli und Clara und laufe mit ihnen auf die Bühne.
Während Elli von ihrer Vergangenheit erzählt und berichtet wie wichtig es für sie ist, dass mehr auf diese Krankheit aufmerksam gemacht wird, schaue ich sie stolz an. Ich bin in diesem Moment einfach nur unfassbar stolz auf sie. Auch ich werde gefragt wie das alles für mich als Außenstehender ist und wie ich das alles so wahrnehme. Auch ich betone noch einmal wie wichtig es ist, für diese Krankheit zu forschen und vor allem für diese Kinder da zu sein. Später sitzen wir wieder hinter den Telefonen und nehmen Spenden entgegen und lauschen den Geschichten der einzelnen Projekten. Am Ende der Sendung haben wir sage und schreibe über 20 Millionen Euro eingenommen. Als wir später auf der Aftershowparty stehen und unser Essen schmecken lassen, merke ich wieder wie Elli ruhiger wird. ,,Sollen wir ins Hotel. Du bist nicht ganz so fit oder?", frage ich leise, nachdem sie sich von einer Kollegin verabschiedet hat. ,,Schon gut, bleiben wir noch ein bisschen", antwortet sie. ,,Wenn du aber nicht mehr kannst, sag bitte bescheid", sage ich und ziehe sie enger an mich. ,,Wincent, kommst du mal bitte", höre ich plötzlich Anna, die auf mich zu gelaufen kommt. ,,Bin gleich wieder da", sage ich schnell zu Elli und folge Anna in eine ruhigere Ecke. Irgendwie scheint sie im Stress zu sein.
,,Hör zu, ich habe eben die Nachricht bekommen, dass die Produktion für die nächsten Tage ausfällt", informiert sie mich. ,,Wieso?", frage ich verwirrt. ,,Ich habe nur gesagt bekommen, dass die Produktion aus gesundheitlichen Gründen ausfällt." ,,Also heißt das, dass ich die nächsten drei Tage nicht nach Leipzig muss?", hake ich nochmal nach. ,,Ja, tut mir leid. Ich weiß wie sehr du dich darauf gefreut hast." ,,Das hätte schon Bock gemacht. Aber warte mal, das heißt ich habe frei oder?" ,,Ja, danach wolltest du ja ins Studio", antwortet sie. ,,Gut, dann fahr ich morgen nicht nach Hause", lächle ich. ,,Du begleitest Elli oder?", lacht sie leise. ,,Mmh", grinse ich und laufe wieder zu meiner Freundin. ,,Was ist los?", fragt sie besorgt. ,,Nichts schlimmes, ich hätte da eine Überraschung für dich", flüstere ich ihr ins Ohr. ,,Und die da wäre?", kichert sie. ,,Ich habe die nächsten Tage spontan freibekommen, da die Produktion aus gesundheitlichen Gründen ausfällt. Das bedeutet: Ich werde dich die restlichen Termine begleiten", sage ich und schaue sie grinsend an. ,,Ist das dein Ernst?", strahlt sie. ,,Das ist mein voller Ernst", lache ich. ,,Oh man, dass freut mich so sehr", quietscht sie und fällt mir um den Hals. Eine Stunde später verabschieden wir uns von allen und machen uns auf den Weg ins Hotel.
,,Oh man, ich bin so müde", gähnt Elli als wir mit dem Aufzug auf unsere Etage fahren. ,,Es ist ja schon nach 2 Uhr und die letzten Tage hast du auch nicht viel geschlafen", sage ich leise und streiche ihr eine Haarsträhne, die sich gelöst hat, hinters Ohr. ,,Mmh", murmelt sie und schließt kurz die Augen. ,,Auf ins Zimmer, dann wird geschlafen", flüstere ich als wir oben angekommen sind. Im Zimmer angekommen, helfe ich ihr aus dem Kleid und während sie sich im Badezimmer fertig macht, ziehe ich mich einfach aus und schmeiße mich ins Bett. ,,Können wir bisschen kuscheln", murmelt Elli als sie aus dem Badezimmer kommt. ,,Machen wir doch immer", lache ich und halte ihr die Decke hoch. Kaum ist sie unter die Decke geschlüpft, kuschelt sie sich an meine Brust. ,,Schlaf jetzt, du brauchst den Schlaf. Ich liebe dich", flüstere ich und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich liebe dich auch", höre ich sie noch leise murmeln. Ich stelle uns noch den Wecker und dann schließe auch ich erschöpft meine Augen.
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Müsste da nicht Musik sein
FanfictionElli und Wincent sind seit Kindertagen beste Freunde und stammen aus dem malerischen Norden Deutschlands. Während Elli in München Lehramt studiert, hat Wincent als erfolgreicher Sänger seinen Traum verwirklicht. Als er sie fragt, ob sie ihn auf sein...