Müsste da nicht Musik sein

Kapitel 15

-Wincent-

Es ist Freitagabend und ich sitze im Shuttle um zurück ins Hotel zu fahren. Gestern haben wir für Luke Mockridge gedreht und heute war die Aufzeichnung für Joko gegen Klaas. Total erschöpft sitze ich nun im Auto und warte auf eine Nachricht von meiner Freundin, ob wir noch telefonieren. ,,Wince, bist du bitte morgen um 6:00 Uhr in der Lobby", teilt mir Anna noch mit als wir im Hotel ankommen. Oben im Zimmer, lasse ich mich seufzend aufs Bett fallen. >>Bin bereit zu telefonieren<< ploppt die Nachricht von Elli auf. Ich schreibe ihr zurück, dass ich nur noch schnell ins Badezimmer gehe. Keine 10 Minuten später blicke ich in das grinsende Gesicht meiner Freundin. ,,Na wie war es?" ,,Es war richtig cool, morgen ist dann noch der Fernsehgarten dran", berichte ich ihr. Wir reden noch über verschiedene Dinge bis ich wohl eingeschlafen bin. Denn am nächsten Tag werde ich wach und Elli hat mir noch am Abend geschrieben. ,,Schlaf gut, hab viel spaß. Ich liebe dich." Zum Glück habe ich mir gestern Abend schon einen Wecker gestellt. Kurz vor 7:00 Uhr mache ich mich auf den Weg in die Lobby. ,,Ah der Herr ist ja mal pünktlich", lacht Anna. ,,Haha sehr witzig." Wir machen uns auf den Weg nach Mainz. Dort angekommen, begrüße ich meine Band und wir machen uns für unseren Auftritt fertig. Als wir unseren Auftritt hinter uns haben, machen wir uns auf den Weg nach Berlin, dort erwarten uns zwei Tage Tourplanung. Als wir am Abend in Berlin ankommen, muss ich feststellen, dass Elli schon schläft. Ich beschließe heute auch früher schlafen zu gehen. Am nächsten Tag besprechen wir noch einige Dinge für die Novembertour. Ich kann es immer noch nicht fassen. Wir spielen einfach in so großen Hallen. Ein kleiner Trottel aus dem Norden, darf in solchen Hallen spielen und die meisten sind einfach ausverkauft. ,,Wir müssten uns noch um einen Voract kümmern, das haben wir noch nicht gemacht", reißt mich Anna aus meinen Gedanken. ,,Ich frag wieder Elli", gebe ich einfach wider, denn das ist schon länger mein Plan. ,,Dann mach das so schnell wie möglich." ,,Ich frag sie gleich am Montag." Am Abend können wir alles auf unserer Liste abhacken. Am Montagmorgen besuche ich noch kurz Tom, unseren Lichttechniker um nochmal alles durchzusprechen. Gegen Mittag sitze ich wieder im Auto um endlich nach München zu fahren. Ich habe den ganzen Tag schon nichts von Elli gehört, aber vielleicht sitzt sie noch an ihren Uniunterlagen . Um 18:00 Uhr mache ich nochmal eine Pause und muss feststellen, dass Elli nicht ans Handy geht. Komisch, ich hab gestern Abend das letzte Mal etwas von ihr gehört. Im Auto ruft mich gerade Marco an, wir reden über eine Stunde, er freut sich riesig über die Neuigkeiten. Als wir aufgelegt haben, habe ich gerade noch 30 Minuten Fahrt vor mir. Vor Ellis Wohnkomplex parke ich neben ihrem Auto und schnappe mir meinen Rucksack. Als ich oben die Wohnung aufschließe, stelle ich fest, dass die Wohnung komplett dunkel ist, außer im Wohnzimmer läuft der Fernseher. Als ich näher komme, sehe ich wie sie zusammengerollt auf dem Sofa liegt. Sofort werde ich unruhig. ,,Schatz, ist alles okay?", frage ich sie vorsichtig. ,,Oh du bist da. Ja mir geht es gut", murmelt sie schwach und versucht sich aufzusetzen. Sie sieht verdammt schwach aus. ,,So sieht es aber nicht aus", sage ich und knie mich vor sie hin. ,,Es hat gestern angefangen", murmelt sie. Ich streiche ihr die wirren Haare hinters Ohr. Dabei merke ich wie sehr sie schwitzt, sie glüht förmlich. ,,Hast du deine Medikamente genommen?" Von ihr kommt nur ein schwaches Nicken, sie lässt sich einfach gegen mich fallen. Ich schlinge fest die Arme um sie uns stelle geschockt fest wie heiß sie ist. ,,Schatz, du bist richtig heiß. Warum hast du nichts gesagt?." ,,Das du dir keine Sorgen machst und du warst ja schon auf dem Weg", gibt sie schwach von sich. Ich helfe ihr sich wieder hinzulegen und gehe in die Küche um etwas zu trinken zu holen. ,,Komm mal her und trinke was", flüstere ich und helfe ihr beim Trinken. Im Badezimmer hole ich das Fieberthermometer und gehe zurück zu ihr. ,,Du hast 39,6 Grad Fieber El, komm ich helfe dir dich umzuziehen und dann geht es ab ins Bett". Im Schlafzimmer hole ich einen frischen Schlafanzug von ihr und lüfte einmal das Zimmer. ,,Komm, das machen wir jetzt ganz langsam", flüstere ich und helfe ihr sich umzuziehen, da ich sehe das sie fast nicht auf sein kann. Sie ist verdammt schwach, so habe ich sie schon lange nicht mehr erlebt. Nach dem sie fertig ist, nehme ich sie einfach hoch und trage sie ins Bett. Dort decke ich sie zu und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. In der Küche durchsuche ich ihre Medikamente und finde sogar etwas um das Fieber zu senken. Das bringe ich ihr auch direkt. ,,Nimm die, dann geht es dir besser." Ich beschließe schnell duschen zu gehen und als ich fertig bin und mir im Schlafzimmer neue Kleider holen will, stelle ich fest, das sie eingeschlafen ist. In der Küche mache ich mir etwas Kleines zu essen und setze mich damit auf das Sofa. Ich schnappe mir mein Handy und rufe ihre Mama an, die auch sofort dran geht. ,,Hey Wince, alles gut bei euch?" ,,Ich bin vorhin nach ein paar Tagen nach Hause gekommen und hab sie total fertig vorgefunden. Sie hat mir dann gesagt, dass es ihr seit gestern Abend so geht.Ihre Temperatur beträgt 39,6 Grad, fiebersenkende Medikamente hab ich ihr schon gegeben", rattere ich einfach runter. ,,Ganz ruhig Wince. Wenn sie ihre Medikamente genommen hat, warten wir jetzt einfach mal ab." Sie kann mich wirklich beruhigen und wir reden einfach noch ein bisschen über verschieden Dinge. Als wir aufgelegt haben, gehe ich nochmal kurz auf die Toilette und mache mich auf den Weg ins Bett. Elli schläft noch, ich setzte mich neben sie und messe nochmal ihre Temperatur. 39,2 Grad, wenigstens schlägt die Tablette an. Ich lege mich auf meine Seite und scrolle noch ein wenig durchs Internet. Auf Instagram mache ich ein paar Fans glücklich, in dem ich Beiträge like und Nachrichten beantworte. Nach dem ich noch ein paar Videos angeschaut habe, lege ich mein Handy beiseite. Ich beschließe nochmal Ellis Temperatur zu messen, denn Dina meinte ich soll regelmäßig messen. Das letzte Mal hab ich vor gut einer Stunde geschaut. Gott sei Dank wirkt die Tablette, denn die das Thermometer sagt 39 Grad an. Ich decke Elli nochmal gescheit zu und lege mich wieder hin. Anders als sonst kommt sie heute nicht angekrabbelt. Als ich mich gerade in meine Decke kuschle stupst mich ihre Hand an, die ich sofort in meine nehme. Ich streichle bisschen ihren Arm, bis ich selbst einschlafe.