ElliAuch die Show in Leipzig haben wir schon hinter uns gebracht. Die letzten drei Tage hatten wir Offdays und waren zu Hause bei Wincents Mum. Gerade sitzen wir im Zug nach Lingen. Ich habe mich an seine Schulter gekuschelt und ruhe mich noch ein bisschen aus. Plötzlich habe ich das dumpfe Gefühl, als würden wir beobachtet werden. Nach einem kurzen Seitenblick sehe ich zwei Mädels in Merch uns schräg gegenüber sitzen. Na toll, das auch noch. Da ich mich gerade so kuschelnd unwohl fühle, setze ich mich wieder normal hin. Stirnrunzelnd schaut mich Wincent an, denn er hat die beiden Mädels noch nicht wahrgenommen. Unauffällig zeige ich auf sie und dabei sehe ich wie sie die ganze Zeit tuschelnd herschauen. ,,Ignoriere sie", flüstert er und nimmt meine Hand in seine. Ich versuche mich zu entspannen und eine Dreiviertelstunde später erreichen wir den Bahnhof in Lingen. Wie zu erwarten kommen die Mädels gleich auf uns zu und fragen Wincent nach einem Foto. Nach einem kurzen abschätzenden Blick zu mir, laufen sie in die entgegengesetzte Richtung.
,,Die haben mich wohl nicht gemocht", murmle ich vor mich hin. ,,Ach El", seufzt er und legt einen Arm um mich. Als wir den Bahnhof verlassen, sehen wir schon Amelie am Auto stehen. Schnell begrüßen wir uns und machen uns auf direkten Weg zur heutigen Location. Ungelogen, ich habe die Chaoten schon nach nur drei Tagen vermisst. Nach einem kurzen Abstecher im Bus, machen Wincent und ich uns auf den Weg zu einem gemeinsamen Interview. Gegen meine Erwartungen war das Interview gar nicht so auf unsere Beziehung abgestimmt. Er stellte uns viele Fragen zu unserer musikalischen Zusammenarbeit, na klar kamen auch ein oder zwei Fragen in Bezug auf unsere Beziehung, aber es blieb zum Glück sehr professionell. Auch unsere Soundchecks haben wir erfolgreich hinter uns gebracht. Um 23:00 Uhr kommen wir alle frisch geduscht aus unseren Garderoben und machen uns auf den Weg in die Busse. Heute gehen wir alle zügig ins Bett, da die meisten alle hundemüde sind.
Auch der nächste Tag beginnt relativ normal für einen Touralltag. Heute morgen sind wir relativ früh in Mönchengladbach angekommen. Wir haben uns erstmal umgeschaut. Heute hatte ich auch schon nach dem Mittagessen meinen Soundcheck. Im Gegensatz zu Wincent habe ich heute Mittag keine Termine mehr. Gerade merke ich aber auch, dass ich mich ein bisschen ausruhen könnte. So gehe ich erstmal Wincent suchen und finde ihn kurz darauf auch bei Ravi stehen. ,,Schatz, ich würd mich gern bisschen in den Schatten legen und mich ausruhen", sage ich als ich auf ihn zu gehe. Sofort dreht er sich zu mir um und schaut mich besorgt an. ,,Gehts dir nicht gut?", fragt er vorsichtig und streicht mit eine wirre Strähne hinters Ohr. ,,Doch schon, aber ich merke irgendwie das ich bisschen müde bin." ,,Dann dann ruh dich aus. Ich komme nach dem Interview zu dir. Wo gehst du hin? In den Bus?" ,,Ich wollte mich hinter die Busse in den Schatten legen. Da sind Sitzkissen und die Luft tut gut", antworte ich. ,,Okay, ich werde dich schon finden", lächelt er und drückt mir noch einen Kuss auf die Stirn.
Gesagt getan, sitze ich 15 Minuten später mit einer kalten Limo und einem Buch in einem der Sitzkissen und genieße ein bisschen die Ruhe. Irgendwann lege ich das Buch weg und schließe ein bisschen meine Augen. Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn ich werde durch das Klingeln meines Handys wach. Schnell sehe ich zwei verpasste Anrufe von Angela. Schnell wähle ich zurück, aber jetzt ist es sie die nicht dran geht. Als ich aufstehen will, bemerke ich eine Dahlie die neben mir liegt. Lächelnd hebe ich sie auf und rieche daran. Ach wie süß kann ein Kerl eigentlich sein. Er weiß einfach ganz genau, wie sehr ich Sommerblumen liebe. Lächelnd laufe ich vor zu den anderen und sehe Wincent bei seiner Band stehen. Leise schleiche ich mich an und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. Erschrocken zuckt er zusammen, was uns alle zum Lachen bringt. ,,Danke", flüstere ich uns drücke ihm einen Schmatzer auf den Mund. ,,Keine Ahnung wofür, aber wenn ich dann einen Kuss bekomme, bitte", sagt er scheinheilig. Grinsend kuschle ich mich an seine Seite, worauf er sofort einen Arm um mich legt.
Auch das heutige Konzert geht mal wieder viel zu schnell vorbei. So verlasse ich wieder ein bisschen wehleidig die Bühne und wünsche Wincent ganz viel Spaß. Als auch er fertig ist, verabschieden wir uns kurz voneinander um duschen zu gehen. Schnell bringe ich die Dusche hinter mich und als ich die Dusche verlasse, zaubert mir Wincent wieder das größte Lächeln aufs Gesicht. Auf dem Tisch in meiner Garderobe liegt schon wieder eine Blume. Hab ich doch richtig gehört, dass ich die Tür gehört habe. Er weiß einfach ganz genau, wie glücklich er mich mit solchen kleinen Gesten macht. Also laufe ich strahlend rüber zu den Bussen. ,,Was ist denn mit dir passiert, Wincent war doch die ganze Zeit bei uns", lacht Manni. ,,Ha ha", erwidere ich ironisch. ,,Klaust du seit neuestem die Deko", grinst Benni und zeigt auf die Blume in meiner Hand. ,,Ach, die ist von Wince", lächle ich vor mir her. ,,Seit wann ist er so romantisch", lacht Benni. ,,Seitdem er mir Blumen in die Garderobe legt", lache ich nun auch. ,,Hä wann war er bei dir. Er ist doch mit mir rein und war eben noch drinnen", fragt Manu verwirrt. Daraufhin zucke ich nur mit den Schultern.
Nachdem alle da sind, gehen wir in die Busse und nachdem wir noch ein bisschen zusammengesessen haben, verabschieden wir uns in unser Zimmer. ,,Weißt du eigentlich wie süß du bist", grinse ich und ziehe mir den Pulli über den Kopf. ,,Alles klar bei dir?", lacht Wincent und deckt sich zu. ,,Ja, wollte dir nur danke sagen", lächle ich und lege mich zu ihm. Stirnrunzelnd schaut er mich an und zieht mich enger an sich. Schmunzelnd vergrabe ich mein Gesicht an seiner Brust und schließe erschöpft meine Augen. Als ich am nächsten Morgen nach meinem Interviewtermin in meine Garderobe gehen will, sehe ich wieder eine Blume auf der Türklinke liegen. ,,Oh man Wince", flüstere ich lächelnd und nehme sie in die Hand. Genau in dem Augenblick biegt er mit einer Tasse Tee in der Hand um die Ecke . ,,Was grinst du so", frag er und trinkt einen Schluck. Ich antworte nichts, küsse ihn aber kurz auf die Wange.
,,Gehst du seit neuestem auf Blumen Diebstahl oder hast du einen heimlichen Verehrer. Muss ich mir Sorgen machen?", schmunzelnd er und deutet auf die Blume in meiner Hand. ,,Du Spinner", murmle ich grinsend und drehe mich um, um in meine Garderobe zu gehen. Ich merke Wincents irritierten Blick im Rücken. Denkt er wirklich ich weiß nicht das die Blumen von ihm kommen. Lachend schüttle ich den Kopf und hole mir frische Klamotten aus meinem Koffer. So langsam müsste ich auch mal meine Sachen zusammenpacken, denn heute Abend fahren wir nach dem Konzert ins Hotel, da wir die nächsten zwei Tage frei haben. Jetzt gehe ich erstmal vor zu den anderen, denn so langsam bekomme ich Hunger. Auch der restliche tag verging wir im Fluge. So sitzen wir gegen 00:00 Uhr im Taxi auf dem Weg ins Hotel. Dort angekommen staune ich nicht schlecht über das Hotelzimmer. ,,Schau doch mal", sage ich und deute aus dem Fenster. ,,Schön nicht", flüstert Wincent und schlingt seine Arme um mich. ,,Schau mal ins Badezimmer", sagt er leise und drückt mir einen Kuss hinters Ohr. Immer noch lächelnd löse ich mich von ihm und laufe ins Badezimmer. Mit offenem Mund drehe ich mich zu ihm um. ,,Was würdest du noch von einem entspanntem Bad halten?", fragt er und legt eine Hand an meine Wange. ,,Auja", strahle ich ihn an. Als Antwort erhalte ich einen innigen Kuss.
So sitzen wir kurz darauf in warmen Wasser und genießen die Zweisamkeit, die während dem chaotischen Touralltag viel zu kurz kommt. Gerade merke ich auch, wie sehr mir die innige Nähe zu ihm gefehlt hat. Durch die Ereignisse der letzten Wochen, war ich sehr verkrampft was das Intime angeht. Ich musste erstmal wieder Vertrauen aufbauen, klar ich habe Wincent die ganze Zeit vertraut. Trotzdem war da immer eine Unsicherheit da. Jetzt im Moment kommt immer mehr das Verlangen auf ihn anzufassen. Langsam drehe ich mich um und setze mich auf seinen Schoß. Ich rücke näher und lege meine Lippen auf seine. Augenblicklich entwickelt sich ein intensiver Kuss. Gerade als ich mit meinen Händen tiefer fahren möchte, stoppt er mich. ,,Wir müssen noch nicht. Ich lasse dir alle Zeit der Welt", flüstert er gegen meine Lippen. Aber ich spüre schon ganz deutlich, dass ihm der Kuss nicht kalt gelassen hat. ,,Ich bin mir mehr als sicher", hauche ich und küsse ihn wieder. Nach einer intensiven Knutscherei im Wasser, begeben wir uns ins Bett und geben uns die halbe Nacht, die Nähe, auf die wir so lange verzichten mussten.
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Müsste da nicht Musik sein
FanfictionElli und Wincent sind seit Kindertagen beste Freunde und stammen aus dem malerischen Norden Deutschlands. Während Elli in München Lehramt studiert, hat Wincent als erfolgreicher Sänger seinen Traum verwirklicht. Als er sie fragt, ob sie ihn auf sein...