Wie dicke Ketten aus Eisen, mit riesigen Gewichten beschwert, hielt das Betäubungsmittel Aris Geist gefangen. Sie kam sich vor wie eine Fliege im klebrigen Netz einer Spinne, ohne eine Möglichkeit sich zu befreien. Ihr Körper fühlte sich fremd an, wattig und kalt, als würde er nicht zu ihr gehören. Ihre Magie war verschüttet, Ari konnte sie nicht erreichen. Sie sah nichts von ihrer Umgebung, da ihre Augen mit einer Binde verdeckt waren.
Panik breitete sich in ihr aus wie ein Steppenbrand. Tausend Fragen huschten durch ihren benebelten Geist: Was war passiert? Warum war sie entführt worden? Was hatten diese Männer mit ihr vor? Wo hatten sie sie hingebracht? Was war mit Silas? Hatte Gregori ihren Hilferuf gehört? Würde sie je heil aus dieser Situation herauskommen?
Der Kopf begann ihr zu schwirren und sie zwang sich zur Ruhe. Auch wenn sie ihnen nicht vertraute, würden Sir Eriel und Lady Insidior alle Hebel in Bewegung setzen, um sie zu finden. Sie war wichtig für die Forschungen des Wissenschaftlers und eine Sensation für die gesamte Emendiwelt. Der Rat musste ein Interesse an ihr haben, ganz egal, wie sich dieses gestaltete.
Der kurze Moment der Klarheit verblasste wieder, sie driftete zurück in das schwarze Nichts der Bewusstlosigkeit ab. Einerseits hieß sie diese Bewusstlosigkeit mit offenen Armen willkommen, anderseits fürchtete sie sich davor, wo sie als nächstes aufwachen würde.
Alles wird gut, dachte sie, redlich darum bemüht nicht zu verzweifeln. Ich habe Gregori versprochen, dass ich zurückkomme.
DU LIEST GERADE
Till I Wake Up
FantasyEin Fluss verbindet zwei Welten miteinander - die der Menschen, in der Magie Mangelware ist, und die der Emendi, die vor Magie gerade so strotzt. Um auch in ihrer Welt Magie zu wirken behelfen sich die Menschen mit sogenannten Träumern: Emendi, die...