89 ~ Epilog

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Ari schmunzelte, während sie die beiden Kinder beim Spielen beobachtete. Mitten auf der Blumenwiese im Garten saßen zwei kleine Mädchen im Schatten eines Baumes und beschäftigten sich mit Bauklötzen. Eine warme Sommerbrise ließ die Blätter des Baumes rauschen und trug den Duft der Blüten zur Terrasse herüber.

„Das ist gemein! Du weißt genau, dass ich ohne Mamas Helfer das nicht kann", quengelte Freya. Beleidigt zog sie einen Schmollmund und verschränkte die kleinen Arme vor der Brust.

Marie hingegen grinste über das ganze Gesicht. „Das ist eine faule Ausrede!", quiekte sie vor Freude und ließ die Bauklötze vor sich in der Luft herumfliegen. Ari fühlte deutlich das Surren der Magie in der Luft und lachte leise.

„Wusstest du, dass ich genau diese Szene in einer Vision gesehen habe?", fragte Hanna neben ihr. Auch sie beobachtete die beiden Mädchen und lächelte vor sich hin.

„Wirklich?"

Hanna nickte. „Ich habe lange nicht mehr daran gedacht, aber jetzt ist es mir wieder eingefallen."

„Hast du gewusst, wessen Kinder es sind?"

Grinsend schüttelte Hanna ihren Kopf und sah Ari an. „Gott behüte, nein. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass dieses kleine Monster mir gehört."

„Du warst zu pessimistisch", gab Ari zu bedenken und griff nach ihrer Teetasse.

Hanna seufzte und tat es ihr gleich. „Pessimistisch ist noch nett ausgedrückt. Du hast mich auch schon anderes geheißen."

Ari zuckte mit den Schultern, sie konnte ihrer Freundin nicht widersprechen. Das Getrappel von vier Kinderfüßchen ließ sie aufsehen. Die beiden Mädchen kamen auf sie zu gelaufen und bleiben vor ihnen stehen. Während sich Freya bei ihrer Mutter darüber beschwerte, dass Marie mogelte, kletterte das rothaarige Mädchen grinsend auf Aris Schoß.

„Hast du Freya schon wieder geärgert?", fragte Ari und tippte ihrer Tochter auf die Nasenspitze.

„Gar nicht, sie lügt."

„Stimmt nicht, du lügst! Ari, sag dass es gemein ist, wenn sie mit Magie spielt", empörte sich Freya.

„Marie, du weißt doch, dass Freya keine Telekinese einsetzen kann." Das Mädchen brummte etwas Unverständliches und sah auf seine kleinen Hände hinunter.

„Außerdem ist Nathan nicht in der Nähe." An Hanna gewandt fragte sie: „Wo steckt er eigentlich?"

Hanna rollte mit den Augen, während sie ihrer Tochter ein Glas Saft gab. „Er hat sich zusammen mit Lorlen und Gregori oben eingeschlossen. Spürst du das nicht?"

Ari legte den Kopf schief, doch ehe sie antworten konnte plapperte Marie: „Papa ist zusammen mit Onkel Lorlen und Nathan oben in seinem Zimmer, schon den ganzen Morgen. Mir ist ganz kribbelig, denn sie zaubern die ganze Zeit." Sie zog einen Schmollmund und griff nach einem Keks. „Mama, warum darf ich nie dabei sein, wenn sie zaubern? Immer schickt mich Papa weg und sagt, dass ich noch zu klein bin dafür. Dabei könnte er ohne deine Hilfe überhaupt nicht zaubern."

Ari lachte und drückte Marie einen Kuss auf die Stirn. „Du hast Recht. Sollen wir Papa ein bisschen ärgern?" Das Gesicht des Kindes hellte sich augenblicklich auf und sie nickte begeistert.

„Sie könnten sowieso aufhören zu arbeiten, dass Essen ist nämlich fertig", sagte Myrtha, die durch die Terrassentür nach draußen gekommen war. „Außerdem sollte ich meinem missratenen Enkel ohnehin die Ohren langziehen, weil er dich in deinem Zustand noch zusätzlich belastet."

„Myrtha, ich bin schwanger und habe nicht die Pocken oder ähnliches. Außerdem ist er sehr vorsichtig", verteidigte Ari ihren Mann und legte sich schützend eine Hand auf den geschwollenen Bauch.

Till I Wake UpWo Geschichten leben. Entdecke jetzt