Kapitel 2 - Der Traum

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Nachdem wir die Boutique verlassen hatten, begaben wir uns in ein Restaurant. Wir setzten uns hin, genossen die gemeinsame Zeit. Ich versuchte es zumindest. Meine Gedanken waren bei dem Typen im Laden. Was ist bloss so interessant an ihm? Was liess mich so nachdenklich werden? Meine Schwester fuchtelte mit ihren Händen vor meinem Gesicht: "Erde an Linda. Lebst noch?" "Sorry, bin gerade in Gedanken." "Aha, bin ich so langweilig?" "Idiot. Nein, aber da war ein Junge in der Boutique und ich kriege ihn nicht aus meinem Kopf." Sie schaute mich verwundert an. "So habe ich dich ja noch nie erlebt. Wegen einem Jungen bist du so neben der Spur? Gibt es das?" Ihre Sprüche wieder. Sie wird es wohl nie lernen damit aufzuhören. "Bei deinem Mann darfst du diesen dummen Sprüche nicht mehr aussprechen." "Ha ha, dass glaubst auch nur du. Aber lass das mal meine Sorge sein, was ist mit diesem Typen?" "Keine Ahnung. Er hat mich auf komische Art und Weise fasziniert. Fasziniert, wie es keiner hingekriegt hat." "Qu, po kthemi. (Steh auf, wir gehen zurück.)" Ich schien leicht irritiert zu sein, denn sie fügte noch "In die Boutique" hinzu. Ihr Ernst? "Nein, wir gehen nach Hause. Mama meldet sich gerade!" Glück gehabt.
Zu Hause angekommen, halfen wir meiner Mama beim Kochen. Danach verkroch ich mich in mein Zimmer und schlief nach einer gefühlten Ewigkeit ein.
'Er steht vor mir. Seine Augen durchlöchern mich, als würde er jede einzelne Stelle meines Körpers analysieren. Er kommt näher, fasst mich an der Taille und zieht mich an sich, als wolle er mich beschützen. Als würde ich sein ganzes Hab und Gut sein. Er möchte was sagen, doch ich höre nichts. Ich sehe nur seine Lippen und seine wundervoll strahlenden Augen. Sein perfektes Gesicht. Seine perfekte Körperhaltung. Als wäre er der perfekte Mann. Auch ich möchte reden, doch es funktioniert nicht. Ich höre meine eigene Stimme nicht. Plötzlich sehe ich mich in der Zukunft. Er neben mir. Im Anzug. Ich im Kleid. Musik, Getränke, Essen, viele Menschen. Meine Eltern und zwei Fremde neben mir. Seine Eltern? Alle klatschen und sind glücklich. Eine Hochzeit wird gefeiert. Meine Hochzeit. Der Junge mit den schönen Augen wird mein Mann." Ich erwachte und konnte nicht einordnen was ich geträumt hatte. Was war das denn?

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