Kapitel 60 - Die Geschichte der Kette

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Von Tag zu Tag besserte sich Admirs Lage. Eine Woche war rum - Admir immer noch im Krankenhaus. Nach der ersten Komplikation, wollte man ihn noch eine Weile da behalten, um sicher zu gehen, dass alles gut verheilt. Ich wich ihm nicht von der Seite - in meiner freien Zeit besuchte ich ihn und liess ihn nicht aus den Augen. "Zemer (Herz), geh nach Hause. Ruh dich ein bisschen aus - das Ganze hat auch dich ziemlich mitgenommen.", sagte Admir zu mir. Doch ich verneinte. Ich wollte bei ihm sein. "Linda, bitte. Mir geht es gut. Du hast wirklich schon genug getan." "Admir, ich möchte nicht gehen. Mir geht es gut, ich fühle mich fit. Zum Schlafen habe ich genug Zeit. Mach dir um mich keine Sorgen, ich möchte einfach, dass es dir bald wieder gut geht und wir gemeinsam das Krankenhaus verlassen können." "Ich liebe dich. Weisst du das?" "Ja, und ich dich!" "Schatz, hast du dir überlegt, was du an deinem Geburtstag machen willst?" "Nichts machen wir. Du bist im Krankenhaus und musst erst wieder auf die Beine." "Dann gehen wir halt nachträglich irgendwohin. Aber ein Geschenk kriegst du trotzdem." In diesem Moment schaute die Kette von Admirs Mutter raus. Admir schaute irritiert und glücklich auf die Kette. "Du trägst die Kette." Ich nickte leicht. "Du hast meine Mama überzeugt. Du hast dich in ihr Herz eingeschlossen. Weisst du was diese Kette für eine Bedeutung hat?!" "Nein. Das hat sie mir nicht erzählt." "Die Kette hat meine Grossmama damals von ihrer Schwiegermama erhalten - als Symbol, dass sie nun ein Familienmitglied ist. Eigentlich hätte meine Grossmama diese Kette an ihre Schwiegertochter geben sollen, wollte sie aber nicht und übergab die Kette stattdessen ihrer einzigen Tochter." "Deiner Mama.", fiel ich ihm ins Wort. "Genau. Sie gab die Kette meiner Mama, damit sie diese irgendwann ihrer Tochter gibt und so Liebe und Zuneigung vermittelt. Dass sie die Kette aber dir gegeben hat, freut mich! Ich habe endlich die richtige Frau an meiner Seite. Ich habe meine Mutter glücklich gemacht und vorallem habe ich endlich gelernt zu lieben und zu leben." Ich drückte seine Hand fester und wieder wurde mir klar, wie sehr ich diesen Mann liebte.

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