Kapitel 53 - Der Traum

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"Linda, du musst noch eine Aussage bei der Polizei machen. Dieses Mal kommt er nicht davon." Ich nickte nur. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich musste meinen eigenen Vater anzeigen. Aber meine Mama hatte Recht, er durfte nicht ungestraft davonkommen. "Ich geh schlafen." Meine Mama umarmte mich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Es wird alles gut.", fügte sie hinzu. Im Bett waren meine Gedanken bei Admir. In was für einem Alptraum bin ich gelandet? Hatte also mein Traum was zu bedeuten? Ständig dachte ich, wenn man was Schlechtes im Traum sieht, wird es in der Realität gut. Aber so war es nicht. Nein, so war es wirklich nicht. Admir lag im Krankenhaus, er rang um sein Leben und wieso? Weil mein Vater nicht Mann genug war. Weil er die Wahrheit nicht einsehen konnte. Weil er einfach ein Schwächling war. "Ich hasse dich. Ich hasse dich so sehr. Feigling. Schwächling. Deine gerechte Strafe wirst du erhalten, glaube mir.", flüsterte ich in den Raum. Mit diesen Worten und Gedanken schlief ich ein.

'Er steht vor mir. Seine Augen durchlöchern mich, als würde er jede einzelne Stelle meines Körpers analysieren. Er kommt näher, fasst mich an der Taille und zieht mich an sich, als wolle er mich beschützen. Als würde ich sein ganzes Hab und Gut sein. "Deine Sicherheit ist meine Aufgabe. Meine Aufgabe bist du.", sprach Admir aus. "Vor was willst du mich schützen?" "Vor ihm, Linda. Er hat dich schon einmal verletzt. Ein zweites Mal wird er es nicht hinkriegen. Das verspreche ich dir, ich werde bei dir sein. Immer." "Wer wird es nicht nochmals hinkriegen, Admir? Wer ist er?" "Der Mann, der dein Held sein sollte. Der Mann, der dein Vorbild sein sollte." Ich sehe wie Admir vor mir zusammenklappt. Er ist blutüberströmt - sein weisses Hemd verfärbt sich rot. "Ich liebe dich", höre ich Admir sagen. Und dann ist er weg. Seine Existenz, seine Liebe, seine Zuneigung. Admir ist verschwunden.'

"Neeein.", schrie ich und erwachte aus diesem Traum. Laura stürmte ins Zimmer. "Was ist los?" Ich sass noch immer zitternd auf meinem Bett. "Admir. Traum. Tot.", mehr brachte ich nicht aus meinem Mund, denn die Tränen überwiegten.

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