Kapitel 10 - Seine andere Seite

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"Sorry, haben Besuch. Aber bin abgehauen. Halte die ewigen Diskussionen nicht aus." "Pse? (Wieso?) Über was diskutieren sie?" "Wann ich mich endlich verlobe, wieso ich noch warte bla bla." "Ja, und wieso verlobst du dich nicht?" "Weil ich genug Zeit habe." "Und weiter?" "Und weiter was?" "Wieso machst du es nicht? Du hast bestimmt noch andere Gründe. Mir kannst du vertrauen, musst nicht auf Distanz gehen." "Mach ich nicht. Aber ich weiss nicht, wieso du meine Gründe hören willst." "Weil ich dich kennenlernen will, Linda. Alles! Ich will wissen was in dir vorgeht. Was du denkst. Wieso du so denkst. Ich weiss, es mag jetzt komisch rüber kommen, weil wir uns nicht kennen. Aber ich will einfach alles wissen." "Oke.. damit habe ich nicht gerechnet." "Sei offen. Bitte." Wie gern ich ihm sagen würde, dass ich es so gern tun würde. Dass ich so gerne offen sein und vertrauen würde. Ich würde dir so gerne so vieles sagen, aber ich kann nicht. Ich kann ihm nicht heute schon sagen, wieso ich bin, wie ich bin. "Ich versuche es."
Ich legte mich ins Bett und dachte an die Worte von Admir nach. Wieso wollte er das alles wissen? Wieso brauchte er all diese Infos? Hatten diese Worte mit meinem Traum einen Zusammenhang? Spürte Admir diese Nähe, diese Wärme ohne mich zu kennen? Ohne zu wissen, wie wir sind? Eins war mir klar - er war nicht so, wie meine Freundinnen ihn beschrieben haben. Er war kein Frauenaufreisser. Doch vielleicht war er einer. Aber mir kam es nicht so vor. Mir zeigte er seine andere Seite. Seine schöne, anständige und romantische Seite. Mein Handy vibrierte: "Gute Nacht sybukra." Und da war es - ein ehrliches und wahres Lächeln. Und wieder die Frage, wie hat er das hingekriegt? Wie gerne ich herausfinden will, was mich an ihn so faszinierte. War es seine Mauer, die er bei mir versucht abzubauen? Waren es seine Augen, die so viel Geschichte erzählen und trotzdem strahlen? War es sein Lächeln, das die Augen erreichen und diese leuchten lassen? Was war es? "Gute Nacht Admir."

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