Vorsichtig öffnete ich meine Augen und starrte an die Decke. Wo war ich? Was war geschehen? Langsam tauchten die Bilder wieder auf. Notfall. Admir. Zusammenbruch. Ich hoffte es war ein Traum, doch dieser weisse Raum, zerstörte meine Hoffnung. Ich drehte mich zur Seite und schaute in das Gesicht meiner Mutter. Hinter ihr stand Admirs Mutter. "Wie geht es dir?", fragte meine Mama mich. Ich ging jedoch nicht auf diese Frage ein. "Qka ka ndodh? (Was ist passiert?)", wollte ich wissen. "Wie geht es Admir?" "Wie geht es dir, qika jemë (meine Tochter)?" "Mama, was ist passiert? Was ist mit Admir? Wie geht es ihm?" "Hast du Hunger?" Verdammt was geht hier ab? Wieso gab mir niemand eine Antwort auf meine Fragen? Ist ihm was passiert? Kam die Blutspende zu spät? Hatte die Operation doch nicht geklappt? "Behandelt mich nicht wie ein Kleinkind. Ich bin nicht sterbenskrank, ich bin nicht angeschossen worden. Mir geht es gut - ich hatte nur einen Zusammenbruch. Aber das auch nur, weil ich davor Blut gespendet habe. Jetzt sagt mir doch bitte, was mit Admir los ist. Was hatte dieser Notfall zu sagen?" "Ruh dich noch ein bisschen aus.", sagte nun Admirs Mutter. Meinten sie das ernst? Mein Freund liegt auf der Intensivstation. Ein Notfall wurde gemeldet und sie meinen ich soll mich ausruhen? Wie? "Sagt mir was passiert ist? Sonst finde ich es selber raus." "Du darfst nicht aus dem Bett." Wie ich durfte nicht aus dem Bett? Erst jetzt bemerkte ich, dass ich eine Nadel in meiner Hand hatte. War der Zusammenbruch doch schlimmer? Aber es geht nicht um mich, ich musste endlich herausfinden, was mit Admir los war. Irgendwas stimmte nicht. "Mam, te lutem. Me trego qka ka ndodh. (Mam, ich bitte dich. Sag mir was passiert ist.)" Sie schluckte einmal leer und wollte loslegen, doch Admirs Mutter unterbrach sie. "Lule, darf ich unter vier Augen mit deiner Tochter reden?" Meine Mama nickte und verliess den Raum. "Die Operation hat nicht zu 100 % geklappt. Admir erlitt innere Blutungen - die Wunde ist aufgerissen." Bitte lieber Gott, lass das ein Alptraum sein.
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Wunden heilen nie!?
RomanceMehrmals enttäuscht worden. Hoffnung auf die wahre Liebe aufgegeben. Keinen Bock mehr auf Kontakte knüpfen, auf Jungs, auf tiefgründige Unterhaltungen. Alles aufgegeben, woran man immer geglaubt hat. Ja, auch ich habe das erlebt. Ja, auch ich musste...