Wir standen vor dem Grab meines Bruders. Enis D. In wenigen Tagen würde er 13 Jahre alt werden. 13 wundervolle Jahre, die er mit uns hätte erleben können. Was wäre gewesen, wenn er nicht gestorben wäre? Papa hätte mich nicht gehasst, er hätte sich nicht an mich gerächt, ich hätte Liridon nicht kennengelernt und hätte mich nicht verliebt. Aber ich wäre Admir nicht über den Weg gelaufen. Oder? Admir ist heute mein Halt. Er gibt mir Momente des Glücks, auch wenn nicht alles reibungslos verläuft. Wie jetzt. Er steht neben mir und hält meine Hand. Er gibt mir Kraft und Nähe. Er macht mich glücklich. "Ich liebe dich.", kam von mir. "Enis?" "Nicht nur." Ich wendete mich Admir zu und liess mich in seine Arme fallen. Immer wieder wiederholte ich diese Worte. "Ich liebe dich, Admir." "Edhe un ty.", kam von Admir. Es war der unperfekte perfekte Moment. Das passte zu uns, denn wir waren einzeln unperfekt, aber zusammen waren wir perfekt. Wir sind zwei unterschiedliche Formen, die ineinander verschmelzen und eins werden.
"Admir, kannst du mich kurz alleine lassen?" "Ja, klar. Ich warte im Auto auf dich." Er gab mir einen Kuss auf die Wange und liess mich alleine. "Enis, mein kleiner Engel. Wie ich dich vermisse. Dich und dein süsses Lächeln. Deine Augen und deine Stimme. Wie gerne würde ich wissen, wie du heute aussiehst. Wie dein Charakter ist. Wie gerne würde ich deine Umarmungen spüren, deine Küsse und deine Liebe. Wie gerne würde ich dir Admir vorstellen. Zusehen wie gut ihr euch verstehen würdet. Wie ihr zusammen lacht und spielt. Wie gerne würde ich zusehen, wie du älter wirst. Wie du erwachsen wirst, heiratest und deine eigene Familie gründest. Es wird immer schwer sein, zu wissen, dass ich dich nicht sehen werde. Aber ich spüre dich. Jeden Tag. Immer! Du bist hier, auch wenn du nicht neben mir stehst. Ich liebe dich!"
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Wunden heilen nie!?
RomanceMehrmals enttäuscht worden. Hoffnung auf die wahre Liebe aufgegeben. Keinen Bock mehr auf Kontakte knüpfen, auf Jungs, auf tiefgründige Unterhaltungen. Alles aufgegeben, woran man immer geglaubt hat. Ja, auch ich habe das erlebt. Ja, auch ich musste...