"Die schlechte Nachricht - eine Arterie in der Brust wurde getroffen. Dadurch hat er sehr viel Blut verloren. Dass er überlebt hat, ist ein Wunder, jedoch brauchen wir ganz dringend einen Blutspender für Ihren Sohn." "Testen Sie mich.", kam von mir. Seine Mutter schaute mich fragend an. "Bist du dir sicher?" "Ja. Wir haben keine Zeit, um noch länger zu warten." Der Arzt holte eine Assistentin zu uns und bat ihr, mir die Dokumente zu übergeben, welche ich ausfüllen musste. Gesagt. Getan. Wenige Zeit später nahm sie mir Blut ab und ich konnte gehen. Hoffentlich stimmt die Blutgruppe mit dieser von Admir überein. Ich kehrte zu Admirs Mutter und seinen Geschwistern zurück und hörte mehrmals ein Danke. Ich konnte nicht antworten, denn noch war nicht sicher, ob ich ihm wirklich helfen konnte. Natürlich hätten die Geschwister eventuell die gleiche Blutgruppe, aber ich sah mich verpflichtet Admir auf diese Weise zu zeigen, dass ich bei ihm war. Dass ich ihm half. Der Arzt kam wieder zu uns und sagte: "Gehen Sie nach Hause und ruhen Sie sich aus, diese brauchen Sie genau so wie Admir. Wir melden uns sobald wir Neuigkeiten haben." Der Arzt hatte Recht. Dieser Tag hätte nicht schlimmer verlaufen können. Enis Geburtstag. Seine fehlende Nähe. Die plötzliche Rückkehr meines Vater. Die Schüsse. Die Operation. Was musste alles noch geschehen? Admirs Auto stand noch am Friedhof. Wie sollte ich nach Hause? "Linda, komm wir fahren dich.", kam von Admirs Bruder. "Danke." Zuhause angekommen, bot ich ihnen an noch rein zukommen, doch sie lehnten ab. "Wir kommen ein anderes Mal, wenn alles nicht so turbulent hin und her geht." Ich nickte und verabschiedete mich von ihnen. Wie schwer es wohl für seine Mutter ist? Ich durfte mir das ganze nicht vorstellen. Es war für mich schon schlimm genug, für sie war es wohl die reinste Hölle.
"Mam, Laura, Dion?", rief ich ins Haus. Die drei kamen auf mich zugestürmt und fragten gleichzeitig: "Wie geht's Admir? Hat er die Operation gut überstanden?" "Den Umständen entsprechend. Er braucht einen Blutspender." "Inshallah, finden sie bald den passenden Spender." "Amin.", flüsterte ich in die Runde und liess meinen Tränen freien Lauf. Wann würden sie endlich austrocknen?
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Wunden heilen nie!?
RomanceMehrmals enttäuscht worden. Hoffnung auf die wahre Liebe aufgegeben. Keinen Bock mehr auf Kontakte knüpfen, auf Jungs, auf tiefgründige Unterhaltungen. Alles aufgegeben, woran man immer geglaubt hat. Ja, auch ich habe das erlebt. Ja, auch ich musste...