Kapitel 38 - Der erste Kuss

1.2K 72 0
                                    

Er schaute mich lächelnd an, als hätte er gehört, was ich zu mir selber gesagt hatte. Sein Blick blieb auf mir haften. Mir wurde es unangenehm, doch seine Augen zogen mich in seinen Bann, sodass ich nicht wegschauen konnte. Seine Nähe brachte meinen Körper zum Beben. Seine sanften Berührungen erweckten die Schmetterlinge in meinem Bauch. Doch das war noch nicht alles. Denn Admir kam mir näher und berührte meine Lippen mit seinen. Mir wurde gleichzeitig warm und kalt. Meine Gefühle spielten verrückt. Ich blendete alles um uns aus. Neben seinen Lippen spürte ich seine Wärme, seinen Herzschlag, seine Emotionen und sein Grinsen, während er mich küsste. Nervös und aufgeregt schaute ich ihn an. Ja, ich war aufgeregt, als hätte ich nie zuvor diese Emotionen gehabt. Eine junge, verliebte Jugendliche - so fühlte ich mich.
"Admir gehen wir. Es wird langsam kalt.", obwohl ich in seinen Armen lag, zitterte ich. "Ja. Wir sehen uns morgen sowieso wieder." Stimmt morgen war Sonntag. Morgen würden wir gemeinsam am Grab meines Bruders stehen. Wie seit Wochen schon.
Admir wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht und streckte mir seine Hand schlussendlich entgegen, als er bemerkte, dass ich mit meinen Gedanken wieder bei ihm war. Er zog mich hoch und küsste mich ein weiteres Mal, dieses Mal intensiver. "Ein Traum wird wahr.", sagte Admir leise, als wir uns voneinander lösten und zum Auto gingen. Vor meiner Haustür hielt Admir an, stieg aus und öffnete meine Tür. "Danke, Mr. Salihi." Er verbeugte sich und machte eine Handbewegung Richtung Tür. Wir standen noch eine Weile eng umschlungen vor dem Haus. Ein Kuss auf die Stirn. Mein Abschiedskuss nach jedem Treffen. Auch das wurde zum Ritual. Wie ich diesen Mann vergötterte. "Ich bin morgen um 15.00 Uhr hier. Naten e mir, zemer. (Gute Nacht, Herz)." "Ok. Naten e mir, Admir und bis morgen." Eine letzte innige Umarmung folgte bis Admir fragte: "Kein Zemer?" "Nein.", ich zwinkerte ihm zu und verschwand hinter die Tür. Wie viel Glück konnte ich in meinem Leben bloss haben? Nach all diesen Niederlagen, war ich glücklich. Eine gesunde Familie. Eine gute Arbeitsstelle. Admir! Doch das Schlechte sollte bald wieder in mein Leben treten. Denn nach jedem Höhepunkt, folgt ein Tiefpunkt.

Wunden heilen nie!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt