Kapitel 23 - Laura

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"Mam, bin wieder da." "Ich bin in der Küche. Kommst du auch gleich essen?" "Ja, ich komm gleich." Ich begab mich kurz in das Bad und reinigte mein Gesicht. Mama musste nicht sehen, dass ich geweint hatte. Laura sass auch schon am Tisch und hatte erfahren, dass Liridons Vater bei mir war. "Njeri pa tru. (Ein Mensch ohne Hirn.) Ich hätte nie gedacht, dass sie den Mut hätten bei dir anzukommen." "Ich auch nicht. Aber ändern kannst es jetzt nicht mehr. Ich hoffe sie haben daraus gelernt und wagen es nicht mehr aufzutauchen." Wie sehr ich meine Schwester liebte, auch sie musste so viel Leid ertragen. Seit dem Unfall versuchte ich alles für sie zu tun. Sie nie zu vernachlässigen und ihr alle Wünsche zu erfüllen. "Laura a ke koh sonte? (Laura, hast du heute Zeit?" "Für?" "Ins Kino gehen, spazieren, was trinken gehen? Mama kommst du mit?" "Nein, muss noch das ein oder andere für die Verlobung erledigen." Laura und ich machten uns fertig und gingen ein bisschen spazieren. Die Sonne strahlte und der Himmel war blau. Wie sehr ich den Sommer mochte. "Laura, bist du nervös?" "Wegen dem Essen mit Dions Familie?" "Ja. Bald ist es soweit und ihr seid offiziell verlobt. Meine kleine Schwestet wird gross." "Ah moter (Ah Schwester). Ich werde immer deine kleine Schwester bleiben. Und heiraten kommt ja noch nicht in Frage. Dafür haben wir genug Zeit. Vor dir darf ich das Haus nicht verlassen." "Wer fragt mich schon? Wenn es darum geht, müsstest du noch 10 Jahre warten bis du endlich heiraten kannst." Ich mochte Dion. Er war ein guter Mann und zeigte die Liebe zu meiner Schwester immer wieder aufs Neue. Kleine Gesten die so vieles bewirkten. Dion war seit Jahren zu einem Teil unserer Familie geworden, damals war er noch Lauras bester Freund und bald wird er ihr Verlobter. Krass, wie sich alles ändern kann. "Du bist in guten Händen, Laura." "Das wirst du auch bald sein. Du verdienst es!" Ich umartme sie und bemerkte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. "Bohet mir moter. (Es wird alles gut Schwester)." "Woher nimmst du bloss diese Kraft?" "Ich war bei Enis. Ich kriege die Kraft von ihm." Unser Blick richtete sich zum Himmel und ein Lächeln erreichte unser Gesicht. Enis unser Engel.

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