Wunden heilen nie!?

Kapitel 20 - Die unangenehme Begegnung

Ich vereinbarte mit Admir ein Treffen für nächste Woche. Erst bei einem Treffen lernte man einen Menschen von der anderen Seite kennen. Ich wollte ihm diese Chance geben. Ich wollte all den Gerüchten ein für alle Mal ein Ende setzen.

Ich setzte mich auf meinen Bürostuhl und befasste mich mit den neuen Aufträgen. Firmenanlässe, Sponsoringveranstaltungen und die eine Verlobung. Bis heute hatte ich noch nicht reingeschaut. Wer diese Auftraggeber wohl waren? Meine Gedanken wurden unterbrochen. Ein Mann, mittleren Alters, Halbglatze stand im Büro. Liridons Vater. "Mirdita Linda, a ke koh per nje bised te shkurt? (Guten Tag Linda, hast du für ein Gespräch kurz Zeit?)" Ich blieb ruhig und respektvoll. Konnte ihn ja schlecht aus dem Raum werfen. "Po. Per qfar arsyje keni ardh? (Ja. Aus welchem Grund sind Sie hier?)." "Ich wollte wissen, ob du den Auftrag annimmst?" "Welchen Auftrag?" "Orgnizimin e fejeses dhe marteses te Liridonit. (Die Organisation der Verlobung und Hochzeit von Liridon.)" "Es tut mir Leid, dass es jetzt respektlos rüberkommen wird. Aber Sie wissen, was ihr Sohn mir angetan hat. Sie wissen, für was er es getan hat. Nicht nur belogen. Nein, betrogen und ausgenommen. Nuk e di qysh keni pas guxim me ardh mem pyt. (Ich weiss nicht, woher ihr den Mut genommen habt, um mich zu fragen.) Wir sind keine Hochzeitsagentur und werden auch keine Ausnahme machen. Und niemals würde ich die Verlobung meines Ex-Freundes mit meiner ehemals besten Freundin organisieren. Ich bitte Sie das Büro zu verlassen, den Auftrag können Sie auch gleich mitnehmen. Faleminderit per mirkuptim. (Danke für Ihr Verständnis.)" Ich stand auf, begab mich ins Büro meiner Freundin, holte die Anfrage und drückte sie Liridons Vater in die Hand. Bevor er noch was sagen wollte, schnitt ich ihm das Wort ab und sagte nur: "Es gibt nichts mehr zu sagen. Diten e mir (Schönen Tag)." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verliess Liridons Vater das Büro. Keine zwei Sekunden später brach ich in Tränen aus. Wie dreist war diese Familie bloss?