Wunden heilen nie!?

Kapitel 48 - Mein Beschützer

Mein Vater schaute Admir geschockt an. Noch nie hatte sich jemand getraut meinem Vater die Stirn zu bieten. Noch nie hatte jemand den Mut ihn so anzupacken, wie es Admir tat. Er wusste, wie es war, wenn die Hand eines Mannes gegen eine Frau erhoben wurde. Er wusste, welche Schmerzen eine Frau hatte und welche Ängste sie hatte. Er wollte das nicht noch einmal erleben. "Lass mich los.", zischte mein Vater. "Erst wenn du verschwindest." "Und was wenn nicht?" "Leg es nicht darauf an. Deine Ex-Frau hat recht, du bist ein Feigling." "Was denkst du eigentlich, wer du bist?" "Wer ich bin weiss ich, aber kannst du mir sagen, wer du sein sollst? Ein Mann? Ein Vater? Ein Vorbild? Ein Beschützer der Familie? Männer, wie du einer bist, können keine Beschützer sein." "Was willst du Lachnummer eigentlich von mir?" "Dass du verschwindest und deine ehemalige Familie in Ruhe lässt." Mein Vater antwortete Admir nicht und kam auf mich zu. Er fasst meine Wange an und meinte zu mir: "Hat meine liebe Tochter eine neue Liebe?" "Deine Tochter? Ich bin schon lange nicht mehr deine Tochter. Und mein Vater bist du auch nicht mehr. Ein Mann warst du sowieso nicht." "Woher nehmt ihr alle den Mut so mit mir zu reden? Habe ich euch so schlecht erzogen?" War das sein ernst? Fragte er das gerade ernsthaft? Schlecht erzogen? Er hatte uns gar nicht erzogen. "Bekim, geh. Du machst dich lächerlich.", sagte Admir. Den Respekt für meinen Vater hatte auch er allmählich verloren. "Was willst du schon wieder?" Admir verlor langsam die Geduld. "Du willst es wirklich nicht verstehen. Verschwinde einfach und erspar dir diese Probleme." "Diese Probleme würde ich gerne spüren." Und diese Probleme sollte er wenige Sekunden später spüren. Admir packte meinen Vater am Arm und zerrte ihn von uns weg. Woher nahm Admir bloss diese Kraft? Da fiel mir ein, dass er Polizist war. Woher sollte er sonst diese Stärke haben? Mein Vater wehrte sich noch eine Weile und liess dann doch nach. "Und solltest du ihnen nochmals zu nahe kommen, wird es schlimmer." Admir drehte sich zu uns um und in diesem Moment fiel ein Schuss.