Mein Vater stand plötzlich vor uns. "Was.. was willst du hier?", kam von meiner Mama. "Nicht nur dein Sohn hat heute Geburtstag. Wieso sollte ich sonst hier sein?" Ich konnte mich nicht bewegen, wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Jahrelang hatte er sich nicht blicken lassen und ausgerechnet heute tauchte er auf. "Dein Sohn ist nicht erst seit heute tot. Wo warst du die letzten Jahre? Wo warst du all diese Jahre, als Enis vom Himmel herab schaute? Du hast dich einen Dreck, um ihn gekümmert. Und nach 10 Jahren tauchst du hier wieder auf? An seinem Geburtstag. Warst du an seinem Todestag hier? Warst du an seinem 5, 8 oder 10 Geburtstag hier? Hast du ihn in diesen 10 Jahren überhaupt einmal besucht? Hast du ihn besucht, nachdem du unsere Familie zerstört hast? Hast du?", sagte meine Mutter ruhig und schaute meinem Vater tief in die Augen. Er blickte weg und wendete sich einen Augenblick später meiner Mutter zu. Er kam ihr gefährlich nahe. Admir spannte sich an und wurde nervös. Ich hielt ihn zurück. Noch erhebte mein Vater die Hand nicht. "Was denkst du denn? Dass ich meinen Sohn vergessen habe? Dass ich nicht leide, wie du es tust? Dass ich mir nicht jeden Tag wünsche meinen Sohn in meinen Armen zu haben. Ich bin kein Unmensch, auch ich leide und habe Schmerzen.", er tippte mit seinem Zeigefinger auf sein Herz. Meine Mutter lachte laut auf. "Wo ist dein Herz, Bekim? Wo verdammt ist dein Herz? Du willst mir was von Schmerzen und Leiden erzählen? Dass du kein Unmensch bist? Du bist ein Unmensch und was für ein Unmensch du bist. Du hast deiner Tochter das Leben zerstört, du hast mich im Stich gelassen, obwohl ich dich doch so geliebt habe. Du hast alles hinter dir gelassen, um dich zu rächen. Deine Tochter nannte dich Held, sie nannte dich Vater - doch all das hast du zerstört. All ihre Träume. Alles, Bekim. Du bist ein Schwächling, ein Unmensch." "Sei ruhig.", schrie er und erhob nun seine Hand. Admir riss sich von mir los und packte meinen Vater am Arm. "Verschwinde. Jetzt.", presste Admir die Worte aus.
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Wunden heilen nie!?
RomanceMehrmals enttäuscht worden. Hoffnung auf die wahre Liebe aufgegeben. Keinen Bock mehr auf Kontakte knüpfen, auf Jungs, auf tiefgründige Unterhaltungen. Alles aufgegeben, woran man immer geglaubt hat. Ja, auch ich habe das erlebt. Ja, auch ich musste...