Ich schreckte hoch.Diese kalten,braunen Augen.Sie hatten mich aus dem Schlaf gerissen und ich blickte mich hektisch suchend um.Das Zimmer und das Bett in dem ich lag waren mir total fremd.Ich versuchte mich zu erinnern,wo ich war und wie ich hierher gekommen war.Ich stand auf und merkte sogleich,dass das eine ganz schlechte Idee war.Ich schwankte und konnte mich kaum auf den Beinen halten.Ich plumste auf das Bett zurück und hielt mir den Kopf.Er tat so schrecklich weh,dass ich Angst hatte,er könnte explodieren.Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und stütze meine Ellbogen auf meinen Knien ab.Plötzlich spürte ich eine leichte Berührung an meinem Arm und ich erschrak.Ich schaute in zwei wunderschöne,beängstigend sorgenvoll blickende Augen und Damon sagte schnell:"Tut mir leid,ich wollte dich nicht erschrecken.Geht es dir wieder schlechter?".Ich schüttelte verwirrt den Kopf und fragte ihn:"Wieso wieder schlechter?".Er zuckte mit den Achseln und antwortete:"Du hast dich die ganze Nacht unruhig hin und her gewelzt und bist oft zusammen gezuckt.Du hast auch des Öfteren meinen Namen erwähnt",letzteres konnte er nicht sagen ohne zu schmunzeln.Ich riss die Augen auf und merkte,wie ich rot anlief und mir ganz heiß wurde.Ich wusste nichts recht darauf zu sagen und so drehte ich mich schnell um um das Bett zu ordnen.Ich klaubte meine Sachen zusammen,die ich einfach auf den Boden geworfen hatte und sagte schnell:"Also danke,Damon.Das war wirklich lieb von dir und irgendwann revanchiere ich mich dafür".
"Moment mal",sagte er und stellte sich mir in den Weg,vor die Tür.Ich blickte ihn wartend an und er erwiderte:"Ich glaube nicht,dass du schon in der Verfassung bist um allein nach draußen zu gehen"."Ich glaube,dass solltest du mich selbst entscheiden lassen",antwortete ich ihm etwas zickig.Er grinste und kicherte über meine Sturheit."Wie du meinst".Er gab den Weg frei und machte eine Gentleman-Geste,die so viel bedeutete wie:Tu dir keinen Zwang an!Ich nickte zufrieden und ging durch die Tür und wollte gerade die Treppe runtergehen,doch da verließ mich mein Gleichgewichtssinn schon wieder.Ich stolperte und wäre beinahe auf meinem Hinterteil gelandet,wenn mich,wie immer,Damon nicht aufgefangen hätte."Ja,du bist hundertprozentig bereit allein nach draußen zu gehen",meinte er sarkastisch."Und was soll ich deiner Meinung nach machen",fragte ich gereizt,weil ich mich so hilflos fühlte und das gefiel mir gar nicht.Er schenkte mir nur sein verschmitztes Grinsen und so schnell konnte ich gar nicht schauen,hatte er mich schon auf seine Arme genommen und war mit mir nach unten in die Küche gerannt.Das war alles innerhalb von zwei Sekunden passiert.
Als er mich absetzte war ich unfähig zu sprechen oder mich zu bewegen.Er stupste mich vorsichtig an und ich befreite mich aus meiner Starre.Er blickte mich abwartend an und wollte offenbar,dass ich sagte,wie ich es fand.Ich stieß laut die angehaltene Luft aus und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.Das war offenbar die Reaktion,die er erhofft hatte und sein altbekanntes Grinsen erschien wieder auf seinem Gesicht.Er wuschelte mir durch die Haare und ich versuchte seine Hand wegzuschlagen,doch plötzlich packte er meine Handgelenke und ließ sie nicht mehr los.Ich versuchte mich zu befreien,doch er war natürlich viel zu stark.Kichernd wand ich mich und versuchte seinem eisernen,aber trotzdem zärtlichen Griff zu entkommen.Er lachte ebenfalls und dieses Geräusch versetzte mir kleine Schauder über den Rücken.Wenn Damon wirklich lachte,nicht dieses überhebliche arrogante Lachen,sondern dieses echte Lachen,bei dem sich Lachfalten um seine Augen bildeten,war es das schönste Geräusch das ich je gehört habe.
Plötzlich hörte man ein Räuspern.Ich blickte zur Tür und dort stand Stefan und blickte uns fragend an.Für einen Betrachter muss das wohl ziemlich eindeutig ausgesehen haben,wie wir da standen,inneinander verstrickt und kichernd wie zwei verliebte Teenager.Ich befreite mich sofort aus unserer "Umarmung" und diesmal ließ es Damon zu.Ich suchte nach Worten um die Situation zu erklären,doch bevor ich etwas sagen konnte,sagte Stefan:"Könnte ich dich bitte kurz draußen unter vier Augen sprechen?".Ich nickte und folgte ihm.Wir gingen ein paar Meter den Weg vor dem Haus entlang,ich schätzte,er wollte nicht,dass Damon zuhörte.Als er sich zu mir umdrehte,sah er mich tadelnd an.Ich wusste,was nun folgte und kam ihm zuvor."Hör zu,ich weiß,wie das für dich ausgesehen haben muss,aber da lief absolut nichts.Ich war ihm einfach dankbar,dass er mich gerettet hatte und das er sich so süß um mich gekümmert hat.Das ist alles".Stefan grinste mich an.Ich kniff die Augen zusammen und wartete darauf,dass ich aufwachte.Stefan grinste mich in Bezug auf Damon an?Das konnte nur ein Traum sein."Das ist aber schade,denn ich weiß,dass er dich verdammt gern hat",erklärte mir Stefan.Mir klappte der Mund auf und ich hätte ihn am liebsten geschüttelt und geschrien,dass er sich gefälligst entscheiden soll.Erst hat er mir verboten etwas mit ihm anzufangen und jetzt das?!"OK,ich sollte es dir wahrscheinlich erklären.Ich weiß,ich war anfangs dagegen,doch als du entführt wurdest,habe ich gemerkt,dass Damon ehrlich etwas an dir liegt.Ich habe ihn nur einmal so verstört und traurig erlebt.Er hat sich echte Sorgen um dich gemacht",beichtete er mir und ich musste unwillkürlich lächeln,als ich daran dachte,wie Damon durch das Fenster gesprungen kam um mich zu retten."Genau so ragiert Damon auch immer,wenn er an dich denkt",lachte er.Ich boxte ihn spielerisch auf die Brust und musste grinsen."Aber weißt du,wie Elena dazu steht?",fragte ich ihn unsicher.Er seufzte."Sie sieht es leider noch genauso wie vorher.Aber du darfst ihr das nicht übel nehmen,sie hat einfach nur Angst um dich und möchte nicht,dass dir etwas passiert"."Ich weiß.Ich könnte ihr deshalb auch niemals böse sein.Aber ich wünschte manchmal,sie würde mich einfach meine eigenen Entscheidungen treffen lassen",erklärte ich ihm.Er nickte wissend."Aber ich habe ihr immer noch ein Versprechen gegeben und daran halte ich mich auch",versicherte ich Stefan,der mich mitfühlend ansah."Wenn du möchtest rede ich mit ihr und versuche ihr irgendwie begreiflich zu machen,was ich gespürt habe",bot er mir an,doch ich lehnte dankend ab."Nein,ist schon ok.Das ist unsere Sache.Aber danke",sagte ich und lächelte ihn dankbar an.Er nickte und schloss mich kurz in die Arme.Ich wappnete mich für das Bevorstehende und war dann bereit für,hoffentlich,alles,was kommen würde.
Als ich zurück in die Küche trat,stand Damon unverändert dort und wartete auf mich."Fertig mit eurem "Privatgespräch",fragte er mich mit einer hochgezogenen Braue.Ich nickte und tat es einfach ab."Es war nichts Wichtiges,es ging nur um Elena.Er brauchte einen Rat,was Schmuck angeht".Er sah mich skeptisch an und ich versuchte so unschuldig,wie möglich auszusehen.Er kniff kurz die Augen zusammen,beließ es aber dabei."Sadie,hast du heute Abend schon etwas vor?",fragte er mich dann unverblümt und ich war total überrascht."Ich möchte dich gern zum Essen ausführen.Ich muss schließlich sicher gehen,dass du nach dem Schock gestern,heute etwas richtiges zu Essen bekommst",erklärte er mit einem frechen Lächeln."Also,weißt du Damon",begann ich und ich musste mich wirklich zusammenreißen um die nächsten Worte heraus zu bekommen."Hör zu.Ich weiß nicht,was du denkst,was wir beide sind,aber von meiner Seite ist da nichts.Nichts außer Freundschaft meine ich",versuchte ich so überzeugend wie möglich zu sagen und war erstaunt,dass meine Stimme total ruhig und ehrlich klang.Er sah mich einen Moment verletzt an,doch er hatte sich sofort wieder unter Kontrolle und baute die Mauern auf."Also Freunde?",fragte ich ihn und streckte ihm meine Hand entgegen.Er sah sie ein paar Sekunden nur an,nahm sie aber schließlich."Freunde",spie er fast aus."Naja dann geh mal nach Hause zu deinen anderen "Freunden".Ich habe noch zu tun",verkündete er und wartete darauf,dass ich ging.Ich blickte nun nicht mehr in diese sanften,liebevollen Augen,sondern wieder in die alten "Ich-lass-niemanden-an-mich-ran"-Augen.Ich nickte getroffen und verließ die Küche.Ich drehte mich noch einmal um,doch das Fenster zum Wald stand offen und von Damon keine Spur mehr.
Als ich an der Haustür ankam,spürte ich von hinten eine Hand auf meiner Schulter.Ich drehte mich hoffnungsvoll um,doch es war Stefan.Er blickte mich fragend an und ich warf mich in seine Arme.Er streichelte mir tröstend über den Kopf und ich begann zu schluchzen.Ich konnte es nicht aufhalten,doch die Tränen liefen wie ein Wasserfall.Gefühlte Stunden standen wir da,bis wir uns lösten.Ich wischte mir die Tränen aus meinem Gesicht und lächelte Stefan tapfer an.Er blickte mich mitfühlend an."Wenn ich irgendetwas tun kann dann...",sagte er und ich nickte dankbar."Danke,ich weiß das zu schätzen.Aber ich fahre jetzt besser nach Hause,sie werden sich schon alle Sorgen machen",erklärte ich.Er nickte und begleitete mich zu meinem Wagen.Ich stieg ein und ließ das große,dunkle Haus hinter mir.
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Love Happens...
FanfictionSadie Gilbert, die Cousine von Elena und Jeremy, kommt nach Mystic Falls und sie ändert das Leben aller komplett. Schon fast die Hoffnung doch noch die wahre Liebe zu finden aufgegeben, verliebt sie sich Hals über Kopf. Und das gleich zweimal!