Mein Herz schlug bis zum Hals. Gleich würde ich Damon sagen können, dass er es war. Er war der, den ich wollte. Trotzdem liefen mir immer noch Tränen über die Wangen. Mehr, als ich zugeben wollte, liebte ich Klaus. Er hatte mich einfach umgehauen. Ihn jetzt verloren zu haben, war so schmerzhaft, dass ich mich am liebsten tagelang in meinem Zimmer eingesperrt hätte. Aber ich wollte Damon nicht noch länger quälen. Außerdem konnte ich mit ihm, Klaus vielleicht für eine Weile vergessen. Ich klopfte an die schwere Eisentür. Mein Atem beschleunigte sich. Die Tür ging auf und Damon stand vor mir. "Sadie...", stammelte er.
Noch bevor ich etwas sagen konnte, drehte er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht weg. "Nein, bitte sprich es nicht aus. Ich verstehe schon.", rief er und stellte sein Glas Scotch geräuschvoll auf den Tisch. Ich war verdutzt. Aber dann fiel mir wieder ein, wie ich aussah. Mir strömten Tränen über die Wangen und mein Gesichtsausdruck war alles andere als glücklich. Er musste denken, dass ich vorhatte, mich von ihm zu trennen. Ich trat näher und wollte es ihm erklären, aber er ließ mich nicht ausreden. "Nein, Sadie. Du musst mir nichts erklären. Du hast dich für ihn entschieden.", sagte er bitter. Er drehte sich weg und ich sah seine Schultern beben. Ich ging um ihn herum. "Halt endlich die Klappe, du Idiot.", schnaubte ich, bevor ich ihn küsste. Er erstarrte. Verwirrt zog ich mich zurück. Er sah mich blinzelnd an. "Du bist nicht bei Klaus?", flüsterte er. Ich schüttelte den Kopf. "Klaus ist gegangen. Ich habe mich entschieden, hier zu bleiben. Hier bei dir.", erklärte ich und legte meine Hand an seine Wange. Sein Blick richtete sich langsam auf mich. Sein Mund öffnete und schloss sich, ohne dass Worte herauskamen. Offenbar konnte er es nicht fassen. "Das heißt...", stotterte er. Ich lächelte.
"Ich liebe dich, Damon.", sprach ich aus. Sein Gesicht hellte sich auf und ehe ich mich versah, wirbelte er mich durch das gesamte Haus. "Ich könnte dich umbringen, dafür dass du mich so lang durch die Hölle gejagt hast.", knurrte er zwischen zwei Küssen. "Und ich könnte dich dafür umbringen, dass du mit Rebekkah geschlafen hast. Ich denke, wir sind quitt.", gab ich zurück. Er schien damit zufrieden und wir küssten uns weiter. Ich fuhr ihm durch sein weiches Haar und krallte mich darin fest. Seine Hände wanderten über meinen Rücken. Wir konnten nicht voneinander ablassen. Alles andere schob sich aus meinen Gedanken. Da war nur noch Damon, sonst nichts. Er zog mich in sein Schlafzimmer, auf sein Bett. Es war, als hätte nie etwas zwischen uns gestanden.
Ich lag zufrieden lächelnd auf Damons wohlgeformter Brust. Er strich mir sanft übers Haar. Ich schloss die Augen und sank ihn einen leichten Schlaf. Ich träumte von Damon, wie er mein Gesicht streichelte, wie er mich ansah, wie Klaus Lippen sich auf meine legten, seine Bartstoppeln mich kitzelten...Ich schreckte auf. Wieso sah ich Klaus vor mir? Ich war hier bei Damon und ich wusste, dass es die richtige Entscheidung war. "Alles in Ordnung?", fragte Damon besorgt. Ich kniff die Augen zusammen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. "Ja. Ja, es ist nichts, ich hab nur schlecht geträumt.", log ich. "Keine Sorge, ich bin hier.", brummte Damon im Halbschlaf. Ich legte mich zurück auf seine Brust und beruhigte mich. Ich hatte mich erst vor ein paar Stunden von Klaus verabschiedet, da war es doch normal, dass ich noch an ihn dachte. Mein Unterbewusstsein musste ja irgendwie mit der Sache fertig werden. Ich schloss die Augen, doch so sehr ich mich anstrengte es nicht zu tun, ich sah jedes Mal Klaus vor mir. Seinen Blick, wenn er glücklich war, wenn er mich ärgerte, wenn er lachte. Doch am schlimmsten war der, den er mir zugeworfen hatte, als ich mich gegen ihn entschieden hatte. Es zerriss mich innerlich, ihn so zu sehen.
Ich sprang aus dem Bett. Ich konnte nicht länger schlafen, wenn mich das verfolgte. Damon schlief und bekam davon nichts mit. Das war gut so. Ich zog mir einen Bademantel an und ging nach unten. Niemand war da, also nahm ich mir einen Scotch und setzte mich vors Feuer. Das waren vermutlich nur meine Schuldgefühle, weil ich ihn verletzt hatte. Das wird mit der Zeit weggehen. Es musste. Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich Stefan neben mir nicht bemerkte. "Kannst du nicht schlafen?", fragte er leise. Ich drehte mich zu ihm. Er sah nicht überrascht aus, mich zu sehen. "Wunderst du dich nicht, dass ich hier bin?", fragte ich verwirrt. Er blickte grinsend zu Boden. "Ihr ward nicht gerade leise.", stellte er fest, ein Lachen unterdrückend. Das Blut stieg mir in die Wangen und ich sah wieder ins Feuer. "Tut mir leid.", murmelte ich verschämt. Stefan lachte. "Sadie, komm schon. Du bist meine beste Freundin und wir sind beide erwachsen.", meinte er. Ich blickte ihn entschuldigend an. "Du hast recht. Tut mir leid.", sagte ich grinsend. "Was ist los? Wieso bist du allein hier unten und nicht bei Damon?", fragte er, weil er genau wusste, dass etwas nicht stimmte.
Ich öffnete den Mund und wollte ihm gerade alles erzählen, doch Damon kam die Treppe hinunter. "Was ist los? Alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Es war schrecklich ihn so sorgenvoll und unsicher zu sehen. Ich hatte ihm das angetan. Er konnte sich nicht sicher sein, ob ich am nächsten Morgen noch da war. Ich war so oft gegangen, ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich lächelte beruhigend. "Nein, alles gut. Ich konnte nur nicht schlafen.", log ich schon wieder. Wieso sagte ich ihm nicht einfach die Wahrheit? Er sah nicht überzeugt aus. "Beschäftigt dich etwas?", bohrte er weiter. Ich verdrehte grinsend die Augen. "Mich beschäftigt, dass du und ich hier unten sind, wo wir doch genauso gut oben in deinem Bett sein könnten.", flüsterte ich und nahm mein Gesicht in seine Hände. Stefan neben uns machte sich grinsend aus dem Staub. Damon ging darauf ein und schneller, als es möglich war, lagen wir wieder in seinem Bett.
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Love Happens...
FanfictionSadie Gilbert, die Cousine von Elena und Jeremy, kommt nach Mystic Falls und sie ändert das Leben aller komplett. Schon fast die Hoffnung doch noch die wahre Liebe zu finden aufgegeben, verliebt sie sich Hals über Kopf. Und das gleich zweimal!