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Nach einer Weile, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, öffnete Sadie die Augen. Ich hatte es fast nicht ausgehalten. Ich wollte endlich wissen, ob es geklappt hatte, ob ich meine Sadie wiederhatte. Sie blickte uns verwirrt und leicht verängstigt an. "Was ist passiert? Bonnie...Wieso bin ich gefesselt?", fragte sie und es bildeten sich Sorgenfalten auf ihrer Stirn. Als sie sich umsah, fiel ihr Blick auf mich. Sofort erstarrte sie und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie sah zu Boden, damit keiner sah, dass sie weinte. "Sadie, bist du wieder die Alte?", fragte Caroline vorsichtig. Sadie richtete ihren Blick auf sie und lächelte warmherzig. Caroline fiel ihr in die Arme. Die beiden lachten und ein riesengroßer Stein fiel mir vom Herzen. Es hatte funktioniert, wir hatten es tatsächlich geschafft. Jetzt musste ich Sadie nur zeigen, dass ich sie wirklich liebte und alles würde gut werden.

Auch Bonnie umarmte sie nun erleichtert. "Wir sollten dich von den Ketten befreien", meinte Tyler und ich nickte. Wir öffneten die Ketten und ich schmiss sie einfach in eine Ecke. Gerade, als ich Sadie in meine Arme ziehen wollte, verschwand sie. Wir blickten uns verwirrt an und zwei Sekunden später, erschien sie im Türrahmen. Sie hatte ein triumphierendes Grinsen auf den Lippen. Mein Blut gefror und ich presste die Kiefer aufeinander. Sie hatte uns nur etwas vorgemacht, das war alles nicht echt. Sie hatte sich nicht verändert. "Habt ihr wirklich gedacht, dass euer Kindergeburtstagszauber gegen Klaus Manipulation etwas anrichten könnte? Ihr hättet mal eure Blicke sehen sollen. Ich musste mich wirklich beherrschen nicht zu lachen", sagte sie spöttisch und kicherte leise.

"Aber...", stotterte Caroline. Keiner von uns konnte sich bewegen oder wusste etwas darauf zu sagen. "Also meine Lieben, ihr verschwindet jetzt besser, denn wenn ihr so etwas noch einmal versuchen solltet, dann schwöre ich euch, bringe ich jeden Einzelnen von euch um", drohte sie und hatte im Kontrast dazu, ein Lächeln auf den Lippen. Als sich immer noch keiner bewegte, ging sie zur Haustür und öffnete sie. Mit einer Hand in die Hüfte gestemmt, stand sie wartend dort. Tyler hatte sich als Erster wieder gefangen und zog Caroline nach draußen. Auch Bonnie taute nun wieder auf und verließ das Haus. Nur ich konnte mich immer noch nicht bewegen. Sie seufzte genervt und kam auf mich zu. "Ich weiß nicht, wie deutlich ich es noch ausdrücken soll, aber ich möchte das du verschwindest", befahl Sadie und schob mich nach draußen. "Und mach die Tür zu, wenn du draußen bist", sagte sie und drehte sich um.

Genau in diesem Moment erwachte ich aus meinem Trancezustand und rannte hinter ihr her. In Vampirgeschwindigkeit presste ich sie gegen die Wand und küsste sie stürmisch. Sie erwiderte den Kuss nicht, schob mich aber auch nicht fort. Ich löste mich von ihr und sah sie an. "Ich liebe dich, Sadie. Und ich gehe sofort, wenn du mir in die Augen sehen und mir sagen kannst, dass du mich nicht mehr liebst", forderte ich und sah ihr fest in ihre braunen Augen. Für einen kurzen Augenblick sah ich in ihrem Blick etwas aufleuchten, etwas von der alten Sadie, doch es war im nächsten Moment wieder verschwunden. Sie stieß mich von sich und ich flog durch den Raum. "Du stellst keine Bedingungen, klar? Wenn ich sage, dass du gehst, dann gehst du!", schrie sie und funkelte mich wütend an. Ich stand auf und verließ das Haus, als wäre nichts gewesen. Hinter mir hörte ich, wie sie die Tür zuknallte. Ich lief grinsend zu meinem Wagen. Der Kampf war noch nicht verloren. Ich konnte Sadie zurückholen.



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