Ich konnte die ganze Nacht an nichts anderes mehr denken.Als Steffen uns zu Hause abgesetzt hatte,ging Elena schon nach drinnen,doch er hielt mich zurück."Alles in Ordnung?".Ich atmete geräuschvoll aus.Irgendwann musste das ja kommen."Ja,klar.Ich weiß auch nicht,irgendwie fühle ich mich einfach nicht so gut",versuchte ich ihm etwas vorzulügen,doch seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen,glaubte er mir kein Wort."Und was ist wirklich los mit dir?",fragte er mich und ich bekam so ein Gefühl,dass ich ihm alles sagen konnte und er es verstehen würde."Na schön.Ich denke und ich weiß,dass das unglaublich klingt,weil ich erst so kurze Zeit hier bin,dass ich mich in Damon verliebt habe. Du denkst jetzt sicher, dass ich spinne und glaub mir, ich bin selbst am meisten überrascht, aber irgendwie war es Liebe auf den ersten Blick. Ich meine sowas plant man nicht, aber es hat mich einfach erwischt, schon als ich ihm das erste Mal in die Augen gesehen habe.".Er stand für ein paar Augenblicke reglos da und jetzt fragte ich mich,ob es die richtige Entscheidung gewesen war,ihm alles zu sagen.Als er wieder zu sprechen begann,hatte seine Stimme sich verändert.Sie klang jetzt,als würde er mit einem kleinen Kind sprechen,dem er versuchte etwas beizubringen."Sadie,ich liebe meinen Bruder in gewisser Weise,ich meine immerhin ist er mein Bruder,doch ich rate dir sehr davon ab,eine Beziehung mit ihm zu beginnen.Ich weiß,er mag nach außen hin wie ein perfekter Gentleman erscheinen,doch in seinem tiefsten Innern ist er böse und egoistisch.Er würde dich,wenn er dich nicht schon vorher aussaugt,mit der Zeit kaputt machen.Und das werde ich nicht zulassen.Und Elena auch nicht.",beendete er seinen Vortrag und ich war sprachlos.Man merkte ihm an,dass er sich um mich sorgte und ich ihm wichtig war.Das rührte mich so sehr,dass ich nicht anders konnte,als ihn zu umarmen.Er war zuerst überrumpelt,schloss dann aber auch seine Arme um mich.Ich löste mich wieder von ihm und entschuldigte mich für den Gefühlsüberschwang.Er blickte nur belustigt drein und so dachte ich mir,dass dies wohl eine neue Ebene unserer Freundschaft ist und wir bald sicher noch bessere Freunde werden würden."Also haben wir uns verstanden,was Damon angeht?",fragte er mich skeptisch."Ich habe nicht die Absicht,was mit Damon anzufangen,wirklich nicht,aber ich kann doch nichts für meine Gefühle",erklärte ich ihm."Ich weiß.Doch du musst es trotzdem versuchen.Unterdrücke sie,sei gemein zu ihm.Zeig ihm,dass du kein Interesse hast.Irgendwann geht es vorbei",versuchte er mir gut zuzureden.Ich nickte und ging zur Haustür.Als ich die Wohnungstür aufsperrte sagte Steffen noch:"Du stehst nicht allein damit da.Wir sind für dich da".Ich lächelte ihn dankbar an und verschwand dann im Haus.Ich dachte im Bett noch immer über unser Gespräch nach,als ich ein Geräusch am Fenster hörte.Ich dachte zuerst ich hätte mich verhört und schloss wieder meine Augen,doch es wiederholte sich und wurde noch lauter.Neugierig und etwas ängstlich schlich ich zum Fenster und spähte hinaus.Es war weit und breit nichts zu sehen.Ich wollte mich schon wieder umdrehen und zum Bett zurückkehren,als ich eine Regung im Schatten wahrnahm.Auf der alten Eiche vor meinem Fenster saß kauernd niemand anders als Damon.Ich erschrak für einen Moment und wusste nicht was ich machen sollte.Er blickte mich nur abwartend an und ich beschloss mir anzuhören,was er zu sagen hatte.Ich öffnete das Fenster und wartete.Als wir beide uns eine Weile nur anstarrten und keiner etwas sagte,seufzte ich.Ich rang innerlich mit mir,weil ich nicht die Erste sein wollte,die zu sprechen begann.Doch wie immer gewann meine Neugier und so begann ich:"Also,kannst du mir verraten,was du mitten in der Nacht hier vor meinem Fenster machst?".Er grinste:"Das könnte ich schon,doch willst du mich nicht vielleicht lieber erst herein bitten?",fragte er mich keck und ich antwortete:"Nein,ich denke ich möchte erst hören,was du hier zu suchen hast,bevor ich entscheide,ob dich hereinlasse oder nicht".Darüber musste er wirklich lachen und ich hatte Angst,dass davon die anderen aufwachen könnten.Allerdings wollte auch nicht,dass dieser wunderbare Klang seines wirklich echten Lachens verstummte."Du weißt schon,dass ich,wenn ich wollte,jederzeit hereinkommen könnte und du nicht das Geringste dagegen tun könntest?".Ich erwiderte:"Klar.Aber ich denke,dass du Gentleman genug bist um einer Lady ihren Willen zu lassen".Er verkniff sich diesmal das Lachen und fragte stattdessen:"Und du siehst dich also als Lady?".Darüber musste ich nicht lang nachdenken und antwortete:"Ja,genauso sehe ich mich.Oder bin ich etwa keine?",fragte ich ihn gespielt beleidigt.Er ließ seinen Blick langsam von oben bis unten über mich gleiten und entgegnete dann:"Du hast recht.Du bist definitiv eine Lady",und als er das sagte grinste er,wie ein kleiner Lausbube und mir ging das Herz auf.Ich atmete einmal tief durch,denn ich musste mich zusammenreißen.Er blickte mich wieder fragend an und flüsterte charmant:"Lässt du mich nun herein,oder nicht?"."Du hast mir immer noch nicht gesagt,was du hier willst".Nun schien es,als würde er mit der Fassung ringen und antwortete schließlich:"Ich wollte dich einfach sehen,ok?".Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen und wusste nicht,was ich sagen sollte.Ich stotterte irgendwas,doch er ging nicht darauf ein,sondern redete einfach weiter:"Ich weiß nicht warum und wieso,aber ich kriege dich nicht mehr aus meinem Kopf und du faszinierst mich so sehr,dass ich dich stundenlang nur anschauen könnte,ohne,dass mir langweilig werden würde und...",weiter kam er nicht,denn ich unterbrach ihn:"Stopp,hör bitte auf damit"."Was,aber warum denn?Ich sage nur die Wahrheit,warum willst du sie nicht hören?",er kam einen Schritt auf mich zu,doch ich wich zurück."Nein bitte,hör auf.Das macht es nur noch schwerer",stammelte ich verzweifelt."Aber warum denn?Was macht es schwerer?",fragte er mich eindringlich."Ich kann nicht,ok?Es geht einfach nicht.Ich kann dir nicht sagen,wieso,aber geh jetzt bitte und lass mich in Ruhe.Und vor allem,komm nicht mehr her!",schrie ich ihm schon fast entgegen,drehte mich auf dem Absatz um,schloss das Fenster und ging ins Bad.Ich setzte mich auf den Rand der Badewanne und wartete.Ich konnte da nicht mehr raus.Nicht so lange er nicht weg war.Ich wartete eine gute halbe Stunde und beschloss dann,mich wieder nach draußen zu wagen.Ich öffnete die Tür einen Spalt und spähte nach draußen.Vor dem Fenster konnte ich nichts mehr erkennen,also verließ ich das Bad ganz.Ich legte mich in mein Bett und wie erwartet,packte mich ein Heulkrampf.Ich hatte mich schon gewundert,warum ich so lang durchgehalten hatte.Ich krallte meine Finger in die Decke und verfluchte mich selbst darüber,dass ich meine eigenen Versprechen nicht halten konnte,die der anderen aber schon.Ich verfluchte auch meinen Vater,der keine Zeit für mich hatte und ich deswegen hierher gekommen bin.Ich verfluchte auch einen kurzen Moment Elena,wegen dem Versprechen,das ich ihr geben musste.Doch ich bereute es zwei Sekunden danach schon wieder und zog es zurück.Ich weinte beinahe die ganze Nacht,doch irgendwann schlief ich letztlendlich ein.
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Love Happens...
FanfictionSadie Gilbert, die Cousine von Elena und Jeremy, kommt nach Mystic Falls und sie ändert das Leben aller komplett. Schon fast die Hoffnung doch noch die wahre Liebe zu finden aufgegeben, verliebt sie sich Hals über Kopf. Und das gleich zweimal!