35.

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Am Anfang war es auszuhalten,doch mit jedem Schritt wurde es schlimmer.Ich konnte es nicht verdrängen.In jedem meiner Gedanken ging es darum.Hunger.Ich kämpfte verzweifelt mit mir.Auf der einen Seite wollte ich niemals einem unschuldigen Menschen Schaden zufügen,auf der anderen Seite aber,war dieses Verlangen,dieser unbändige Schmerz...Ich hielt es einfach nicht mehr aus.Ich bemerkte erst jetzt,dass Stefan mich musterte."Ist alles in Ordnung?",fragte er besorgt.Ich nickte mit zusammengebissen Zähnen und lief weiter.Hier waren zu viele Menschen,zu viele Versuchungen.Überall hörte ich das Rauschen ihres Blutes und sah wie das Blut durch ihre Adern pulsierte.Ich bildete mir sogar ein es zu riechen...Auf einmal spürte ich einen gewaltigen Druck in meiner Mundhöhle und ich keuchte auf."Sadie,was ist?",fragte Stefan und hielt mich an der Schulter fest.Er starrte mir ins Gesicht und seine Augen wurden groß."Wir müssen Sadie schleunigst hier weg bringen,wenn ihr keine Massenpanik auslösen wollt",meinte Stefan und zog mich in eine dunkle Gasse.Die Anderen waren dicht hinter uns und schirmten mir die Sicht ab.Ich wusste nicht,woran er gesehen hatte,dass ich Hunger hatte.Ich lief ohne zu schauen,wohin ich trat und promt stand mein Fuß in einer Pfütze.Ich schaute nach unten und erschrak.Das Gesicht,dass sich im Wasser spiegelte und zu mir hochblickte,konnte unmöglich meines sein.Meine sonst so hellen,braunen Augen,waren mit roten Adern übersät und sie waren dunkel,fast schwarz.Unter den Augen traten Adern hervor,wie ich sie nie zuvor gesehen hatte.Der Schmerz in meinem Mund wurde immer schlimmer und ich war kurz davor zu heulen."Was ist los mit mir?",fragte ich verzweifelt und drehte mich zu den Anderen um.Stefan atmete ein und blickte mich gequält an."Du hast Hunger",erklärte Klaus,dieses Mal ganz ohne Grinsen."Und...wie geht das weg?",fragte ich leise,obwohl ich die Antwort schon kannte.Klaus lachte schallend und sagte:"Ich kann dir sagen,wie das weggeht.Aber es wird dir nicht gefallen".Ich presste die Hände auf den Mund um nicht zu schreien.Wie konnte ich diesem Albtraum nur entkommen?"Es muss doch eine andere Möglichkeit geben",stammelte ich.Klaus zog die Augenbrauen nach oben,aber Stefan kam auf mich zu."Du weiß doch wie ich mich ernähre.Das ist die andere Möglichkeit".Ich wusste,dass Stefan Tierblut trank,doch war mir genauso zuwider.Ich wollte keinem Geschöpf schaden.Warum konnte ich nicht einfach ein vegetarischer Vampir sein?"Also?",fragte Stefan."Ich kann nicht...ich...",stammelte ich.Alle blickten mich verwirrt an."Du willst niemandem wehtun,stimmt's?",fragte Stefan.Ich nickte.Klaus prustete.Ich blickte ihn böse an und er verstummte."Aber,Süße,es geht nun mal nicht ohne Blut,sonst...stirbst du",erklärte Rebekkah.Ich blickte zu Boden.Das war eigentlich ein ziemlich verlockender Gedanke."Oh,Nein!Denk gar nicht erst dran!",knurrte Stefan.Verdammt,er kannte mich einfach zu gut.Aber was ist das für ein Leben?Wenn ich Lebewesen töten muss um zu leben?"Ich möchte aber niemanden umbringen!Es muss noch eine andere Lösung geben",sagte ich bestimmt."Du musst doch niemanden umbringen.Du nimmst so viel wie du brauchst und sie entbehren können und dann löschst du ihre Erinnerung und jeder ist glücklich",meinte Klaus und lächelte."Auf Dauer schadet es den Menschen aber",entgegnete Stefan und warf Klaus einen Seitenblick zu."Kann man das auch bei Tieren machen?",fragte ich.Sie blickten sich ratlos an."Ich weiß nicht.Du kannst es versuchen",sagte Stefan.Gut,damit konnte ich womöglich einverstanden sein.Auf einmal spürte ich ein Vibrieren.Ich nahm mein Handy heraus und blickte auf das Display.Es war Elena.Das alles war so unwirklich,dass ich mein altes Leben ganz vergessen hatte."Alles in Ordnung?",fragte Stefan.Ich blickte ihn an."Es ist Elena",flüsterte ich."Du musst dich jetzt entscheiden",sagte Klaus.Ich blickte ihn an."Es ist das Beste,dass alles hinter dir zu lassen",fügte er noch hinzu.Ich nickte und ging zu einer Mülltonne,die ein paar Meter von uns entfernt stand.Ich hob den Deckel an,warf mein Handy hinein und knallte den Deckel wieder drauf.Als ich zurückkam starrte Stefan mich prüfend an."Jetzt habe ich damit abgeschlossen",sagte ich,setzte mein schönstes Lächeln auf und hakte mich bei Rebekkah ein."Lasst uns weitergehen",sagte ich und zog sie vorwärts.


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